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Wirtschaftskammer fordert Einfrieren der Strom- und Erdgasabgabe

Von nachrichten.at/apa, 25. November 2024, 09:52 Uhr
90 Kilometer lange Stromleitung von Bayern ins Innviertel wird neu gebaut
Bei einem energieintensiven Betrieb steigen die Kosten laut Wirtschaftskammer um 59 Prozent gegenüber 2024, bei einem kleineren Betrieb um 44 Prozent. Bild: OON

WIEN. Hohe Energiepreise machen den österreichischen Unternehmen schon jetzt zu schaffen - ab 1. Jänner drehen steigende Netzkosten und Abgaben die Kostenschraube weiter nach oben.

Die Mehrkosten durch höhere Netzkosten für Strom und Gas, höhere Elektrizitäts- und Erdgasabgaben sowie die Anhebung der CO2-Bepreisung und das Wiederaufleben der ausgesetzten Erneuerbaren-Förderung steigen um rund die Hälfte, warnt die Wirtschaftskammer und fordert ein Einfrieren der Energieabgaben.

"Bei einem energieintensiven Betrieb kommen wir auf 59 Prozent Mehrkosten gegenüber 2024, bei einem kleineren Betrieb 44 Prozent. Das überfordert viele Betriebe", sagt Jürgen Streitner, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer. Ein "großer Brocken" dieser Mehrbelastung entfalle auf die Netzkosten, aber in der Industrie sei es vor allem die Erdgasabgabe, die ab 1. Jänner wieder voll schlagend wird.

Gaspreis im November um ein Viertel gestiegen

"Man darf nicht vergessen: Wir haben auch relativ hohe Marktpreise, vor allem im Gasbereich", sagte Streitner. "Im März waren wir bei 25 Euro pro Megawattstunde, Anfang November waren wir bei 38 Euro und jetzt sind wir bei 48 Euro - der Preis ist also um 26 Prozent gestiegen."

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Für die Unternehmen sei nun eine kurzfristige Entlastung wichtig. Bis 1.1.2025 müssten deshalb die auf das EU-Minimum gesenkten Elektrizitäts- und die Erdgasabgabe um mindestens ein Jahr verlängert werden, so Streitner. Die weiteren Forderungen der Wirtschaftskammer: Aussetzen der Erneuerbaren-Förderpauschale und des Förderbeitrags gemäß Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz für das Jahr 2025 und Einfrieren der CO2-Bepreisung auf den Wert für 2024 (45 Euro);

"Druck auf Deutschland erhöhen"

"Ein zusätzliches Problem ist die deutsche Gasspeicher-Umlage, die ab 1. Jänner wieder erhöht werden soll. Dieser Grenzaufschlag beim Transit macht wieder 6 bis 7 Prozent des Gaspreises aus, je nach Höhe des Erdgaspreises." Deshalb müsse der Druck auf Deutschland erhöht werden, damit das Ende der unionsrechtswidrigen Gasspeicherumlage tatsächlich beschlossen werde, sagte Streitner. Es gebe zwar im deutschen Bundestag bereits einen entsprechenden Entwurf für das Energiewirtschaftsgesetz, der die Gasspeicherumlage für Exporte abschaffen würde, dieser sei jedoch noch nicht beschlossen.

"Langfristig haben brauchen wir ein großes Bündel an Maßnahmen, die alle Energiepreis-Komponenten betreffen müssen, damit wir bei den Energiepreisen runterkommen. Und das ist notwendig, wenn wir beispielsweise sechsmal höhere Gaspreise haben als in den USA", so Streitner. "Gleichzeitig müssen wir vor allem aber auch den Erneuerbaren-Ausbau massiv vorantreiben."

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11  Kommentare
11  Kommentare
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betterthantherest (37.760 Kommentare)
vor 30 Minuten

Jö da schau her!

Die Wirtschaftskammer wird wach!

Wer hätte das noch geglaubt....

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Zeitungstudierer (6.293 Kommentare)
vor 21 Minuten

Nächster Jahr sind Wirtschaftskammer Wahlen

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felixh (5.033 Kommentare)
vor 45 Minuten

aber auch für Privatpersonen

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Fafnir (540 Kommentare)
vor einer Stunde

Wegen der Industrie mit mehren MW PV Leistung am Dach kommt die Abgabe für alle! Der private mit 6KW Einspeisung zahlt fleißig mit.

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Kukilein (682 Kommentare)
vor 33 Minuten

Die gegenseitige Schuldzuweisungen helfen uns jetzt nicht mehr weiter. Die Lage ist zu dramatisch. Der milliardenteuere Höchst- und Hochspannungsausbau muss endlich (bei heute geringerem Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Netz als im Jahr 2006) gestoppt werden! Die Netzentgelte müssen unbedingt von den Stromerzeugern getragen werden, dann müssen diese für effiziente und wirtschaftliche Netze sorgen. Einzig der Preis pro kWh sollte die Volkswirtschaft interessieren und dann kann man auch vergleichen und für einen funktionierenden Markt sorgen!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.111 Kommentare)
vor einer Stunde

Ich fordere auch das Außerkraftsetzen des Marktes, das Einfrieren und Senken der Kammerumlagen...

Zuerst über die Strompreisbremse und Energiekostenzuschüssen motschkern, laufen diese aus, ist es auch nicht recht!

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Kukilein (682 Kommentare)
vor einer Stunde

Endlich auf das Thema gekommen Wirtschaftskammer. Aber laut Statistik der E Control (https://www.e-control.at/documents/1785851/1811609/BStOeN-JR2_InlandVer.xlsx/fb35d98a-491f-43ad-912a-0f59df5f17ab?t=1596116697801) ist der Inlandstromverbrauchaus dem öffentlichen Netz heute geringer als 2006!!! Daher muss endlich der Hoch- und Höchstspannungsausbau gestoppt werden. Schlage Euch vor, dass die Netzentgelte von den Stromproduzenten getragen werden, damit diese dafür sorgen müssen, dass die Stromnetze schön effizient bleiben, damit der Konsument (Industrie, Wirtschaftstreibende, Haushalte) nicht immerzu zur Kasse gebeten wird. Für den Stromverbraucher zählt einzig der Strompreis pro kWh!!!

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laskpedro (3.961 Kommentare)
vor einer Stunde

völlig richtig ..energiepreise die ursache allen übels

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reality-check (378 Kommentare)
vor 2 Stunden

JA......und hoffentlich für alle, auch Privathaushalte!

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LASimon (14.831 Kommentare)
vor einer Stunde

Und ich dachte, all diese Abgaben seien nur temporär wegen der Teuerung ausgesetzt und die Strompreisbremse nur temporär eingeführt worden. Abgesehen davon, dass ein neuerliches Aussetzen die Glaubwürdigkeit von Regierungen noch weiter ruinieren würde und dass dieses Aussetzen und speziell die Strompreisbremse von den Energieversorgern zur Preismaximierung genutzt worden sein könnte, lässt die Budgetsituation derartige Grosszügigkeiten momentan nicht zu.

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soistes (3.376 Kommentare)
vor 2 Stunden

Dabei kommt die Industrie ohnehin noch viel besser weg als der private Endverbraucher.

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