Hervis will künftig auch Anoraks verleihen

"Mieten und leihen wird ein immer größeres Thema", sagt Alfred Eichblatt, Chef der zur Spar-Gruppe gehörenden Sportartikel-Kette Hervis. War das Leihen von Sportartikeln bisher vor allem im Skisektor gängig, plant Hervis dieses Angebot künftig auf einen größeren Teil des Sortiments auszuweiten.

"Viele Kunden wollen, bevor sie ein teures Produkt kaufen, dieses einmal ausprobieren. Oder sie wollen eine neue Sportart testen", sagt Eichblatt. Auch gebe es Kunden, die die Produkte nicht über die Saisonpause zu Hause lagern wollen. Geliehen soll bei Hervis nicht nur Hartware wie Tennisschläger oder Fahrräder werden können, sondern auch Textilien. Diese könnten später weiterverliehen oder auf Flohmärkten verkauft werden. Man rechne damit, dass die Kunden am Ende der Leih- oder Mietzeit die Produkte zurückgeben, anstatt sie zu kaufen.

Im erst vergangene Woche eröffneten Geschäft im Haid-Center in Ansfelden soll der Probe-Betrieb demnächst gestartet werden. Bei entsprechendem Erfolg wolle man die Idee auch in anderen Filialen umsetzen. Die neue Filiale in Haid ist für den Sporthändler auch abseits des Leihgeschäfts derzeit eine Spielwiese für neue Ideen. "Es ist unsere modernste Filiale, wo wir einiges ausprobieren", sagt Eichblatt. So etwa das sogenannte "Body Lab". Dort werden die Füße dreidimensional vermessen, um den optimalen Schuh zu finden. Mittels Gesäßabdrücken wird der passende Fahrradsattel ausgesucht, und die Körperproportionen werden vermessen, um das ideale Fahrrad auszusuchen. Getestet werden kann mittels Simulator das Bergauffahren mit einem E-Bike. Ein weiterer Ansatz ist die Vermischung von Online- und stationärem Handel. An Terminals können nicht in der Filiale lagernde Artikel bestellt werden.

Ohne Zahlen zu nennen, sei das erste Halbjahr laut Eichblatt positiv verlaufen. Im Vorjahr konnte der Umsatz um 10,3 Prozent auf 469 Millionen Euro gesteigert werden. "Österreich macht uns derzeit eine große Freude", sagte Eichblatt. Neben dem Heimmarkt ist Hervis in Deutschland, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Tschechien und Ungarn vertreten. (stef)