Hofer: Überraschender Wechsel an der Spitze
SATTLEDT. Günther Helm (39) geht, Horst Leitner (52) kommt.
Nach acht Jahren an der Spitze der Supermarktkette Hofer zieht sich Günther Helm mit Ende des Monats auf eigenen Wunsch zurück. Dies teilte die der Lebensmitteldiskonter gestern, Mittwoch, mit. Auf Helm folgt mit Horst Leitner, ebenfalls ein langjähriger Hofer-Mitarbeiter.
Der 52-jährige Leitner ist seit 1992 im Handelskonzern tätig und beim Diskonter sukzessive die Karriereleiter nach oben geklettert. Nachdem er den Zentraleinkauf der Hofer-Gruppe für einige Jahre gemanagt hatte, übersiedelte er in die USA. Dort war er zunächst für den Zentraleinkauf der Hofer-Mutter Aldi in den USA verantwortlich. Seit 2016 war Leitner auch Mitglied des Landesvorstands von Aldi USA.
Von Helm übernimmt der Lebensmittelprofi ein gut geführtes Haus. Das zur deutschen Aldi-Süd gehörende Unternehmen feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. Mit 500 Filialen und mehr als 11.000 Mitarbeitern zählt Hofer zu den wichtigsten Akteuren im heimischen Lebensmitteleinzelhandel. Allein in den vergangenen vier Jahren wurde die Zahl der Standorte um 50 gesteigert. Der Schwerpunkt war zuletzt in Wien, wo mit Übernahme von Zielpunkt-Standorten und Neubauten nun mehr als 100 Filialen die Kunden locken. Im Wachstumsrennen gegen Rewe und Spar hat Hofer derzeit die Nase vorne.
Von Sattledt aus managt Hofer für den Aldi-Konzern auch die Märkte Schweiz, Slowenien, Ungarn und seit Kurzem auch Italien. Der erfolgreiche Einstieg in den italienischen Markt ist eines der Verdienste von Günther Helm. Er hat auch die Weiterentwicklung des internationalen Einkaufs der Unternehmensgruppe vorangetrieben.
Erfolgreicher Netzwerker
Der Handelskonzern bedauerte in seiner Aussendung Helms Abgang. Es handle sich um eine "sehr persönliche Entscheidung".
Spannend wird, wo der 39-Jährige wieder auftaucht. In Oberösterreich ist der Linzer in der Start-up-Szene aktiv. Er ist an den jungen Unternehmen Andmetics (Kosmetik) und Presono (Präsentationstechnik) beteiligt. Gleichzeitig gehört er zu den am besten vernetzten Managern des Landes. So ist Helm unter anderem mit Kanzleramtsminister Gernot Blümel (VP) eng. Seit Jahresanfang sitzt er im Nominierungskomitee der Staatsholding Öbib (bald Öbag), die darüber entscheidet, wer in die Aufsichtsräte der staatsnahen Firmen entsendet wird.
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Wahrscheinlich läufts nimmer so gut beim Hofer. Bei einigen Filialen fällt mir auf, daß die Parkplätze fast leer sind.