Bet-at-home baut in Österreich 65 Stellen ab
WIEN/WELS. Der börsenotierte Online-Wett- und Glücksspielanbieter bet-at-home baut in seiner Österreich-Tochter die Zahl der Jobs um 65 auf dann 195 Stellen ab.
Vorstand und Aufsichtsrat hätten einen Restrukturierungsplan verabschiedet, um die Kosten zu senken, hieß es gestern in einer Aussendung.
Wie berichtet, darf das Unternehmen sein Online-Casino in Österreich nicht mehr betreiben. Die von bet-at-home ins Treffen geführte EU-Dienstleistungsfreiheit scheiterte höchstgerichtlich am heimischen Glücksspiel-Monopol.
Derzeit arbeitet der heimische Gesetzgeber an einer Novelle des Glücksspielgesetzes, die schon heuer kommen sollte, aber noch immer nicht fertig ist. Die Grünen treten eher für eine Verschärfung ein. Dass künftig auch andere Anbieter als die Casinos Austria als Lizenznehmer für Online-Casinos infrage kommen, ist ziemlich unwahrscheinlich.
"Die Signale aus der Politik sind eindeutig", sagt ein Unternehmenssprecher. Es gehe eher in die Richtung, mit sogenanntem "Geo-Blocking" Unternehmen aus dem Ausland die Möglichkeit zu nehmen, ihre Dienste inländischen Spielern anzubieten. Für bet-at-home bleibt somit das Online-Wettgeschäft.
Im Halbjahr sank das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um rund zwei Drittel auf 5,4 Millionen Euro. Grund seien Marketingaufwendungen für die Fußball-EM und sinkende Ergebnisse im Online-Gaming-Segment in Deutschland gewesen.
Die Prognosen hat der Konzern zurückgeschraubt, für das Gesamtjahr erwartet man ein negatives Ergebnis, auch deswegen, weil hohe Rückstellungen für Spielerklagen gebildet werden mussten. (hn)