80 Prozent Marktanteil: BMD weiter auf Wachstumskurs
STEYR. Der Software-Anbieter will sich künftig stärker auf Klein- und Einzelunternehmen und auf Kunden in Deutschland und der Schweiz konzentrieren.
Für die vergangenen zwanzig Jahre kann der Softwareanbieter BMD aus Steyr ein kontinuierliches Wachstum vorweisen: Jedes Jahr stieg der Umsatz im Durchschnitt um zehn Prozent. Auch im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 gab es keine Überraschungen: Die 780 Mitarbeiter (Frauenanteil: 54 Prozent) erwirtschafteten rund 91,6 Millionen Euro, eine Steigerung von elf Prozent.
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Gewinnzahlen werden traditionell keine veröffentlicht, sagt Geschäftsführer Markus Knasmüller. Der Gewinn sei aber entsprechend gewachsen. Der Informatiker begann als Leiter der Softwareentwicklug und übernahm 2018 die Geschäftsführung von BMD.
Ein Fünftel des Umsatzes ist auf neu verkaufte Software zurückzuführen, der größte Teil - rund 41,7 Millionen Euro - entfällt auf das Wartungsservice. 18,2 Millionen Euro setzt BMD mit den Schulungen aus der hauseigenen Akademie um. Alle Bereiche, auch die Cloudlösung, erzielten Rekordergebnisse. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 100 Millionen Euro angepeilt, sagt Knasmüller.
Marktanteil von 80 Prozent
Mit seinen Software-Lösungen bedient das Steyrer Unternehmen rund 30.000 Kunden, darunter etwa Wirtschaftsprüfer und Bauunternehmen. Bei den Steuerberatern habe BMD in Österreich einen Marktanteil von 80 Prozent, sagt Knasmüller. Diese Kundschaft sei aber nur für ein Fünftel des Umsatzes verantwortlich.
Im vergangenen Geschäftsjahr konnten 1500 Neukunden gewonnen werden, stark nachgefragt sei Software für Liquiditäts- und Budgetplanung. Der Auftragsstand sei derzeit trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage hoch. Mit seinem Angebot will sich BMD - Hauptzielgruppe seien Klein- und Mittelunternehmen - künftig verstärkt an Kleinst- und Einzelunternehmer wenden.
Neben einigen Standorten in Österreich gibt es auch Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz, Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Alle ausländischen Standorte verzeichneten zuletzt ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beträgt laut Knasmüller aber erst fünf Prozent. Der Fokus liege derzeit auf den deutschsprachigen Ländern: Um dort weiter zu wachsen, seien auch Zukäufe nötig, sagt der Geschäftsführer.
Auswirkungen von KI
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine große Rolle: So verwendet BMD für Kunden-Anfragen auch einen eigenen Chatbot, KI hilft bei der Übersetzung von Texten und auch die Buchhaltungssoftware ist teilweise KI-gestützt.
Den Beruf des Softwareentwicklers oder Steuerberaters sieht Knasmüller durch die Technologie aber nicht gefährdet: "Monotone Arbeiten wird die KI übernehmen, bei Steuerberatern wird Beratung wichtiger. Ein Softwareentwickler muss ein Problem verstehen und strukturiert umsetzen, das wird uns die KI nicht abnehmen."