Jahresbilanz 2024: Flughafen Linz verzeichnete 22 Prozent weniger Passagiere
LINZ/HÖRSCHING. Die vorübergehende Einstellung der wichtigen Verbindung nach Frankfurt traf den Flughafen schwer. Bei der Fracht gab es hingegen Zuwächse.
An die Jubelmeldungen der Flughäfen Graz, Salzburg, Wien, wo im vergangenen Jahr mehr Passagiere als 2023 verzeichnet wurden, kann der Linzer Airport nicht anschließen. Wie der Flughafen am Mittwoch bekanntgab, sank die Zahl der Passagiere um 22,4 Prozent auf 180.694.
2023 waren noch 232.950 Reisende abgefertigt worden, vor Corona - im Jahr 2019 - wurden rund 436.000 Fluggäste gezählt. Das Minus wird vor allem mit der Aussetzung der wichtigen Verbindung nach Frankfurt begründet. Außerdem hätten Flugzeugengpässe dazu geführt, dass einige Zusatzflüge in der Hochsaison 2024 nicht mehr angeboten werden konnten.
„Das temporäre Aussetzen der Linz-Frankfurt-Verbindung war für uns ein herber Rückschlag. Einerseits, da diese Verbindung die aufkommensstärkste Flugverbindung an unserem Flughafen ist, andererseits, weil wir damit unserem Markt keine direkte Anbindung an das weltweite Netz der Lufthansagruppe mehr anbieten konnten", sagt Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Linz Airport.
Deutliche Passagiersteigerung erwartet
Mit den Austrian Airlines und einem schwedischen Partner wurde schließlich eine Lösung gefunden: Seit Ende Oktober geht es, wie berichtet, wieder dreimal täglich von Linz nach Frankfurt und retour. Außerdem kehrte der irische Billigflieger Ryanair nach Linz zurück. Er fliegt zweimal wöchentlich nach London, im Sommer wird es Verbindungen nach Alicante und Bari geben.
„Die Aufnahme der Flüge von Austrian Airlines und Ryanair hat bereits im November und Dezember dazu geführt, dass wir im Linienflugverkehr wieder wachsen. Wir rechnen damit, dass wir 2025 in Kombination mit unserem Charterflugprogramm eine deutliche Passagiersteigerung erzielen werden", sagt Draskovits.
Gestiegenes Frachtaufkommen
Entgegen dem Markttrend konnte der Flughafen bei der Fracht deutlich zulegen: Das Gesamtaufkommen wird laut derzeitigen Hochrechnungen mit 48.000 bzw. 49.000 Tonnen beziffert. Das entspreche einem Plus zwischen acht und zehn Prozent gegenüber 2023. Zum Vergleich: Der Flughafen Graz verzeichnete mit rund 18.700 Tonnen Fracht ein Minus von 3,6 Prozent.
„Die Zuwächse bei der geflogenen Fracht basieren auf unserer engen Zusammenarbeit mit DHL-Express und dem verstärkten Angebot von Turkish Cargo in Linz", sagt der Flughafen-Geschäftsführer.