Crowdfarming: Wenn Konsumenten zu Bauern werden
LINZ. Nischenform der Landwirtschaft gewinnt durch Corona an Bedeutung – Idee zweier spanischer Brüder
Crowdfunding ist in der Wirtschaft längst kein Fremdwort mehr. Unter dem Begriff, der so viel wie Schwarm- oder Gruppenfinanzierung bedeutet, versteht man das Sammeln von Geldbeträgen durch viele Geldgeber – mit dem Ziel, ein Projekt zu realisieren.
Noch in der Nische befindet sich hingegen Crowdfarming. Bei dieser Form der Landwirtschaft liefern Bauern ihre Produkte direkt an Konsumenten, ohne Umweg über den Handel. "Das Projekt ist stark im Kommen und hat durch Corona einen Aufschwung erlebt", sagt Hans Polczer, Winzer aus dem Südburgenland mit Wurzeln in Linz. Er lässt Interessierte Rebstöcke seines Weinguts in Eisenberg "adoptieren". Kunden zahlen 90 Euro je Saison und erhalten im Gegenzug sechs Weinflaschen geliefert. Der Winzer betreut die Rebstöcke, schickt Fotos per App und personalisiert den Wein. Das findet laut Polczer Anklang. Seit rund einem Jahr vertreibt er auch so Wein und zählt rund 800 Adoptionen.
Lieferketten werden gesprengt
Den Ursprung hat Crowdfarming in Valencia. Die Brüder Gonzalo und Gabriel Urculo starteten die Plattform 2017 mit Orangen. Mittlerweile bieten Bauern aus Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich Avocados, Quitten, Käse oder Käferbohnen feil. Durch die Adoption würden Kunden quasi zu Bauern. Von jeder Adoption entfallen 16 Prozent des Nettopreises auf die Plattformbetreiber.
Weinbauer Polczer sieht in dieser Nischenform Vorteile: "Die Zeit für so ein Projekt war überreif. Die Leute wollen mehr denn je wissen, wo das herkommt, was sie essen und trinken." Kritiker bemängeln bei Crowdfarming die geringe Flexibilität, weil Liefertermine von der Ernte des Produkts abhängen, und hohe Produkt- und Versandkosten.
Tatsache ist, dass bei Crowdfarming auch der Lebensmittelhandel wegen der gesprengten Lieferketten durch die Finger schaut. Das stört die Brüder Urculo aber weniger. Sie wollen mehr Kleinbauern und Konsumenten für ihre Plattform gewinnen, um diese auch in die schwarzen Zahlen zu bringen.
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Crowdfarming für wenige eine Spielerei doch für die Breite Masse kann ichs mir nicht vorstellen
Bauern und Bäuerinnen werden zu DienstleisterInnen. Kein Kunde wird dabei Bauer oder Bäuerin. Wenn ich beim Spar oder Billa Fleisch kaufe, dann bin ich auch kein Fleischer. Und die angepriesene Plattform, die ProduzentInnen und KonsumentInnen so eng verbindet, geschieht sicher unentgeltlich. Oder man möchte die Margen neu verteilen. Nichts Verwerfliches, aber der Himmel der Landwirtschaft oder der landwirtschaftlichen Kultur ist es definitiv nicht. Und auch nichts Neues...
Crowdfunding hatte der Schuhproduzent im Waldviertl vor einigen Jahren gemacht und wurde von der FMA angeprangert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Staudinger
FMA ist das Ö Ignoranten Gebilde die die Burgendland Bank kontrolliert hatten !!!
Für Heini Staudinger war der lächerliche Auftritt der FMA die beste Werbung.
Böse Zungen behaupten, der Fall des Waldviertler Schusters habe derartig viele Ressourcen der FMA gebunden, dass der Bank Burgenlandskandal unvermeidbar war.
Tatsache ist, dass bei Crowdfarming auch der Lebensmittelhandel wegen der gesprengten Lieferketten durch die Finger schaut. Das stört die Brüder Urculo aber weniger. Sie wollen mehr Kleinbauern und Konsumenten für ihre Plattform gewinnen, um diese auch in die schwarzen Zahlen zu bringen.
wenn der Lebensmittelhandel darunter leidet tut es mir NICHT LEID !
denn DAS was der Lebensmittelhandel mit den Bauern macht ist ein Verbrechen !
Der Handel macht das, was die Gesetze hergeben, daher kann man dem Handel nichts vorwerfen.
Die Bauern, die auf Direktvermarktung setzen, verdienen besser, aber tragen das Risiko selbst. Solawi ist eine gute Alternative.
https://www.solidarische-landwirtschaft.org/das-konzept
Interessant, dass man da jetzt drauf kommt.... crowdfarming gibts ja schon ein Weilchen.
Beziehe da z.B. seit einigen Jahren mein Olivenöl direkt aus Spanien. Das wird direkt nach der Ernte geliefert und reicht dann mehr oder weniger für ein Jahr. Falls nicht, gibts dort auch Möglichkeiten dass man "Restposten" noch direkt einkauft.
Ist sicher nicht teurer, als gutes Olivenöl, das man hierzulande kauft. Aber dann weiß man halt ganz genau wo es herkommt und dass es kein billiges Industriegemisch ist.
Sinn macht das Ganze aber natürlich nur dann, wenn man Waren bezieht, die der Bauer ums Eck nicht hat.
Warum soll ich für x Flaschen Wein auch noch für einen Plattformbetreiber zahlen?
Warum soll ich meine Getränkekarte und meinen Speisezettel so weit im Voraus festlegen?
Wer meine Nahrungsmittel produziert, auf welche Weise und wo, kann ich ganz leicht auch auf andere Weise erfahren und meine Kaufentscheidung danach ausrichten.
Dazu muss ich mir nicht einen Jahrgang um 15 €/Flasche auf das Auge drücken lassen, der uU danebengegangen sein wird oder ein Kisterl, in das der liebe Bauer packt, was ihm gerade leicht fällt zu produzieren, mir aber nicht schmeckt.
Crowdfunding ist alter Wein in neuen Schläuchen - früher hat man Nachrangdarlehen dazu gesagt, ggf. waren es Schuldverschreibungen. Man kommt im Falle einer Insolvenz als letztes zum Zug
BERKELEY_1972
wurde aber NUR von Geldinstitute konstruiert, NICHT von Privaten !
das ist der Unterschied zu Heute . 😉