Deutsche Bahn vor Verkauf von Tochter Schenker
BERLIN. Bei der Deutschen Bahn (DB) zeichnet sich ein Verkauf der Logistiktochter Schenker ab. Das berichtete gestern Reuters.
Die Nachrichtenagentur bezog sich auf Aussagen von Regierungs- und Branchenvertretern. Demnach habe eine Arbeitsgruppe von Bund und Bahn kürzlich einen Grundsatzbeschluss gefasst. Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns soll möglichst noch heuer den Verkauf billigen, voraussichtlich in einer Sondersitzung. Schenker ist auch mehrfach in Österreich vertreten, unter anderem in Hörsching.
Sowohl ein Direktverkauf als auch ein Börsegang sollen eine Option sein. Offizielle Stellungnahmen gab es gestern weder vom Verkehrsministerium noch von der Deutschen Bahn.
Die DB ist hoch verschuldet und braucht dringend Geld für Investitionen. Schenker beschäftigt weltweit 75.000 Mitarbeiter und steht für ein Drittel des Umsatzes der Deutschen Bahn.
Höchst profitabel und sinnvoll wäre es für die DB, Schenker aufzusplitten und einzelne Geschäftsbereiche zu verkaufen.
Kühne & Nagel würde vermutlich fast jeden Preis für die Road-Sparte bezahlen (die man selber nie wirklich aufbauen konnte), andere Mitbewerber werden sehr am Überseegeschäft interessiert sein.
Oder - andere Variante: Ein großer Reeder übernimmt Schenker und kann speziell für Großkunden das gesamte Spektrum an Dienstleistungen darstellen, sprich den Spediteur ersetzen.
So oder so ein guter Zeitpunkt für den Verkauf (eigentlich schon fast zu spät) - dank der guten Ergebnisse der letzten 2 Jahre ist die Braut aufgehübscht, und die Kassen vieler Unternehmen in der Branche sind gut gefüllt..