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"Christa Sommerer hat internationale Strahlkraft"

02. Dezember 2021, 20:50 Uhr
Kunstuni-Rektorin Hütter. Bild: GERHARDGRUBER.COM

LINZ. Mit Christa Sommerer ist der Digitalos-Preis für Digitale Pionierleistung an eine Persönlichkeit vergeben worden, die im wahrsten Sinne des Wortes Vorreiterin in der Medienkunst und digitale Pionierin ist.

Christa Sommerer und ihr Partner Laurent Mignonneau sind international anerkannte Medienkünstler, die im Bereich der interaktiven Computerinstallation arbeiten.

Initialzündung für diese einmalige Kooperation war wohl ihr gemeinsames Studium bei Peter Weibel in Frankfurt. Beide sind seit 2004 Professoren an der Kunstuniversität Linz, sie leiten die Abteilung für Interface-Kultur am Institut für Medien unserer Universität. Christa Sommerer studierte ursprünglich Biologie (Botanik) an der Universität Wien und moderne Bildhauerei und Kunsterziehung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Daher kommt auch der Zugang zur Natur. Damals schien es unmöglich, Kunst und Wissenschaft derart zu verknüpfen. Bruno Gironcoli, bei dem sie studierte, hielt das damals für ausgeschlossen.

Das Thema Nachhaltigkeit

Das Künstlerpaar Sommerer-Mignonneau will sich auch künftig dem Thema Nachhaltigkeit widmen, so banal das vielleicht klingen mag, in ihrer Arbeit werden sie gewiss keine banalen Ideen umsetzen. 1992 lernten sich Sommerer und Mignonneau am Institut für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt kennen, wo sie sich zusammentaten und ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der interaktiven Computerinstallationen begannen. Die Kunstwerke von Mignonneau und Sommerer wurden als "epochemachend" bezeichnet, weil sie natürliche und intuitive Schnittstellen entwickeln und oft wissenschaftliche Prinzipien wie künstliches Leben, Komplexität und generative Systeme auf ihre innovativen Schnittstellen-Designs anwenden.

Die erste gemeinsame Arbeit bezeichnet Sommerer heute als Gamechanger: 1992 entstand Interactive Plant Growing – ein für Besucher nicht sichtbarer Computer ist mit Pflanzen verknüpft. Durch Berührungen der Pflanzen werden Daten generiert und zu einem Wachstumsalgorithmus weiterverarbeitet. Die Besucher sehen die Pflanzen, die sie berührt haben, auf einer Video-Wall wachsen. Die Installation wurde weltweit gezeigt und wird bis heute mehrfach zitiert. All ihre Werke wurden in rund 250 Ausstellungen gezeigt und sind in Medienmuseen auf der ganzen Welt installiert, darunter die Fondation Cartier in Paris. Sommerer und Mignonneau wurden mit zahlreichen internationalen Medienpreisen ausgezeichnet, z. B. mit der "Goldenen Nica". Kurzum: Christa Sommerers Werk hat internationale Strahlkraft, sie ist eine Pionierin der Medienkunst, gemeinsam mit ihrem Partner Laurent Mignonneau. Nicht von ungefähr wird beiden am 13. 12. der österreichische Staatspreis für Medienkunst verliehen. Das Paar hat in diesem Bereich seit 1992 Arbeiten geschaffen, die international für Aufsehen sorgten. Ich gratuliere sehr herzlich zur Verleihung des Digitalos 2021.

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