"Es war die perfekte Alternative zum Studium"
LINZ. Seit fünf Jahren gibt es die "Duale Akademie": 240 Maturanten starteten eine Ausbildung, 55 schlossen bisher erfolgreich ab. Nun sollen neue Berufe zur Auswahl dazukommen.
„Die zwei Ausbildungsjahre sind vielseitig aufgebaut und man hat innerhalb kurzer Zeit eine Zusatzausbildung. Für mich war es die perfekte Alternative zum Studium“, sagt Rosa Mittermair. Sie hat ihr Studium abgebrochen und danach bei „Gebrüder Weiss“ eine Ausbildung zur Speditionskauffrau absolviert. Nach seiner AHS-Matura hat auch Joel Wimmer nicht an einer Uni, sondern in einem Betrieb begonnen: Er ließ sich bei Palfinger zum Mechatroniker ausbilden.
Mittermair und Wimmer sind zwei von 55 jungen Oberösterreichern, die in den vergangenen fünf Jahren die „Duale Akademie“ absolviert haben: „Insgesamt 240 Maturanten haben diese Ausbildungsform gestartet“, zog Gerald Silberhumer, Direktor der Wirtschaftskammer OÖ, heute, Freitag bei einem Pressegespräch in Linz Bilanz.Bei der Dualen Akademie handelt es sich um eine verkürzte Ausbildungsform für Maturanten: Sie können aus 13 Berufen wählen (von Applikationsentwicklung über Kunststofftechnik bis zur bautechnischen Assistenz). Die Ausbildung für die Trainees dauert drei Jahre und findet zu 70 Prozent im Betrieb und zu 20 Prozent in der Berufsschule statt. Die verbleibende Zeit ist für den Erwerb von Zukunftskompetenzen vorgesehen. Auch ein Auslandspraktikum wird absolviert. Neben Maturanten sind Studienabbrecher und Jobumsteiger die Zielgruppen.
346 Unternehmen sind als Ausbildungsbetriebe dabei. Einer von ihnen ist der Software-Spezialist BMD Systemhaus: „Es ist schwer, Fachkräfte zu finden“, sagt Jürgen Palkoska, Leiter der Software-Entwicklung: „Aber es reicht nicht, sich zu beklagen. Man muss Initiative zeigen, um neue Gruppen von Fachkräften zu erschließen.“ Fünf Trainees bilde man derzeit aus.
Die Duale Akademie ist in Oberösterreich gestartet und wird schrittweise in ganz Österreich ausgerollt. Auch neue Berufsbilder sollen dazukommen.
55 FinalistInnen von 240 ist eine schöne Drop-Out-Quote.