Meta dürfte bald Milliardenstrafe der EU treffen
MENLO PARK/PARIS. Grund ist die Verletzung von Wettbewerbsregeln – IT-Konzern plant Einstieg bei weltgrößter Brillenfirma
Dem US-Konzern Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) droht Insidern zufolge eine milliardenschwere Strafe der Europäischen Union (EU). Die Behörden in Brüssel würden die Geldbuße voraussichtlich innerhalb der nächsten Wochen verhängen, sagten Insider. Es geht um die Verletzung von Wettbewerbsregeln.
Die Kartellwächter werfen dem von Mark Zuckerberg gegründeten und geführten Unternehmen eine unzuverlässige Verknüpfung vom Onlinenetzwerk Facebook mit dem Anzeigenportal Facebook Marketplace vor. Darüber hinaus benachteilige Meta Marketplace-Konkurrenten, wenn diese auf Facebook oder Instagram Werbung schalten wollten.
Die Entscheidung über die Strafzahlung solle noch vor dem Ende der Amtsperiode der aktuellen EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager im November verkündet werden, sagten die Insider. Die EU-Kommission wollte sich nicht äußern. Für Meta sind die Vorwürfe ohne Grundlage. Bei Verstößen gegen EU-Kartellrecht drohen Unternehmen Strafen von bis zu zehn Prozent des globalen Jahresumsatzes. Im Falle von Meta wären dies 13,4 Milliarden Dollar. Allerdings sind tatsächlich verhängte Strafen meist deutlich niedriger.
Brillengestell mit Kamera
Ungeachtet dessen will Zuckerberg bei Meta weiterhin das Wachstum vorantreiben. Ihm schwebt ein Einstieg beim weltweit größten Brillenhersteller EssilorLuxottica vor. Das gab der Chef des französisch-italienischen Konzerns, Francesco Milleri, bekannt. EssilorLuxottica fühle sich geehrt, aber Meta müsste sich die Aktien dafür nach aktuellem Stand an der Börse zusammenkaufen, sagte Milleri.
Über einen Einstieg wird seit Wochen spekuliert. Zum Brillenhersteller gehören Marken wie Ray-Ban und Oakley, Meta könnte einen Anteil von bis zu fünf Prozent erwerben. Beide Unternehmen arbeiten bereits zusammen. Sie entwickelten ein Brillengestell mit Kamera und Lautsprechern, das für Meta Teil der Zukunft mit künstlicher Intelligenz (KI) ist. Dank solcher Brillen könne Software mit KI sehen, was der Mensch gerade sehe – und besser auf die Situation eingehen, sagte Zuckerberg. Zudem kann ein KI-Chatbot darüber mit den Nutzern kommunizieren, wenn sie gerade kein Display vor Augen haben.
Dieser Artikel wurde um 18.30 Uhr aktualisiert.
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