Führungswechsel bei Lenzing schon im September
LENZING. Der angekündigte Führungswechsel beim oberösterreichischen Faserkonzern Lenzing AG findet früher statt als angekündigt.
Mitte Juni war bekanntgegeben worden, dass Lenzing mit dem brasilianischen Zellstoffkonzern Suzano einen neuen Minderheitsaktionär bekommt, der mittelfristig die B&C-Holding als größten Aktionär ablösen könnte. Kurz darauf wurde der singapurisch-indische Manager Rohit Aggarwal zum neuen Vorstandschef designiert. Angekündigt wurde, dass Aggarwal im dritten Quartal zur Lenzing stoßen und den aktuellen Vorstandsvorsitzenden Stephan Sielaff spätestens im Frühjahr 2025 ablösen soll. Nun wurde bekanntgegeben, dass Sielaff schon Ende August das Unternehmen verlässt und der 56-jährige Aggarwal mit 1. September die Unternehmensleitung übernimmt.
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„Wir haben im Sommer einen hochprofessionellen und reibungslosen Übergang von Stephan Sielaff zu seinem Nachfolger geschafft. Ich danke Stephan Sielaff für seine Leistungen, mit denen er in einer Zeit vielfältiger Herausforderungen für das Unternehmen einen Weg der starken Verbesserungen geebnet hat. Mit Rohit Aggarwal haben wir nun die richtige Person gefunden, um die anspruchsvollen Aufgaben, die noch vor uns liegen, zu meistern", sagt Aufsichtsratschef Cord Prinzhorn, der vor Sielaff selbst interimistisch die Geschäfte bei der Lenzing AG geführt hat.
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Aggarwal hat umfassende Erfahrung im globalen Textil-, Vlies- und Fasermarkt und kann Führungspositionen auf drei Kontinenten vorweisen. Er freue sich auf die neue Aufgabe, verweist aber auch auf den nach wie vor schwierigen weltweiten Textilmarkt. "Wir müssen auch in Zukunft alle Anstrengungen in den Turnaround von Lenzing stecken."
Anfangs waren die Investoren/Kernaktionäre noch ein Segen für den Konzern, der nicht wie vorbereitet aufgekauft worden ist, sondern überraschenderweise selbst den großen Kontrahenten mit der Tencel-Technologie kaufte und das geplante Spiel umdrehte.
Die Generationsablöse bei den Investoren und im Aufsichtsrat hat später leider zu einem völlig abgehobenen Expansionswahn und extremen Schuldenaufbau geführt, wodurch das Unternehmen ohne weitere Investoren nicht mehr auskommen würde.
Der scheibchenweise Verkauf an einen Zellstoffkonzern aus Südamerika ist eine Katastrophe für alle österreichischen Arbeitnehmer und Geschäftspartner und ein Armutszeugnis des Aufsichtsrats der letzten 15 Jahre.
Es ist schon ein Desaster was in dieser Firma abgeht!!
Na schau ma mal
Das wahre Problem sitzt noch ganz oben.