Die Krise bringt sicher nicht das Ende der Dividende
Müssen Anleger in Krisenzeiten wie jetzt einen Abgesang auf die Dividende anstimmen?
Aktienbesitzer profitieren vom ausgeschütteten Gewinn eines Unternehmens in Form der Dividende und indirekt durch steigende Aktienkurse. Müssen Anleger in Krisenzeiten wie jetzt, in denen bei vielen Unternehmen die Gewinne schmelzen und Verluste drohen, einen Abgesang auf die Dividende anstimmen?
„Wir wollen unsere Dividende nachhaltig erhöhen. Auch wenn sie unter dem Einfluss von Corona 2019 geringer ausfallen musste, wollen wir sie 2020 aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wieder erhöhen“, sagte beispielsweise Sebastian Wolf, Finanzvorstand des börsenotierten Leondinger Feuerwehrausrüsters Rosenbauer, in der zweiten Talkrunde des OÖN-Geldtages. Für 2019 lag die Rosenbauer-Dividende bei 0,8 Euro je Aktie nach 1,25 Euro im Jahr zuvor.
Die Diskussionsrunde zum Nachschauen:
In der Coronakrise legten wieder mehr Österreicher ihr Geld unter den Kopfpolster. Gleichzeitig erreicht der Dow-Jones-Aktienindex Rekordwerte. „Es ist gut“, sagte Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank OÖ, „dass die Leute zwischen kurzfristig verfügbarem Notgroschen und langfristigen Investments unterscheiden. Das Sparen ist wichtig, doch bei längerfristigen Investments beraten wir vermehrt in Richtung Wertpapiere und Fonds.“
Recht zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr gab sich Palfinger-Chef Andreas Klauser. Die USA und China erholten sich rasch, die Konjunkturpakete in der EU und Russland würden das Geschäft des börsenotierten Weltmarktführers bei Lkw-Knickarmkränen beflügeln.
Veränderungen auf den Immobilienmärkten skizzierte Immofinanz-Vorstand Dietmar Reindl. Größere Wohnungen seien seit der Krise gefragt, wodurch ein Trend von Eigentum zu Miete erwartbar sei. Büroimmobilien müssten künftig flexibler vermietet werden als bisher. (uru)