Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Öl dominiert, Gas verliert, Sonne und Wind holen auf

Von Alexander Zens, 12. August 2024, 20:08 Uhr
Energie: Wirtschaftskammer rügt "Nichtstun" des Landes
Bis 2030 soll der Stromverbrauch zu hundert Prozent erneuerbar abgedeckt werden. Bild: kloib

WIEN/LINZ. Energiebilanz veröffentlicht, Energieinstitut: Speicher ausbauen

Bis 2030 soll der Stromverbrauch zu hundert Prozent aus erneuerbarer Produktion gedeckt werden, bis 2040 soll Österreich klimaneutral sein. Wie weit ist das Land auf dem Weg zu diesen Zielen? Antworten darauf liefert der jährliche Energiestatistikbericht, den das Klimaschutzministerium veröffentlicht hat.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der gesamten Primärenergieerzeugung betrug im Vorjahr 87,7 Prozent – ein Plus von 2,2 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022. Der Bruttoinlandsverbrauch wurde zu 36 Prozent mit Erneuerbaren gedeckt – plus 4,4 Prozentpunkte. Das bedeutet gleichzeitig, dass die fossilen Energieträger noch 64 Prozent ausmachen. Erdgas hat verloren, Öl legte zu.


Aktuell starker Anstieg


Wenn man nur die Bruttostromerzeugung betrachtet, betrug der Erneuerbaren-Anteil 2022 78 Prozent, was ein Minus von 0,9 Prozentpunkten gegenüber 2021 bedeutete. Hier gibt es noch keine vollständigen Zahlen für 2023. Aus dem Ministerium heißt es, dass der kleine Rückgang 2022 auf eine Änderung der Berechnungsmethode aufgrund von EU-Vorgaben zurückzuführen sei. Ohne den Sondereffekt gab es 2022 einen geringfügigen Anstieg des Erneuerbaren-Anteils bei der Stromerzeugung.

„Für 2023 sehen wir jedoch einen deutlichen Anstieg, wenngleich finale Daten zu den biogenen Energien noch nicht vorliegen. Der Zuwachs liegt vor allem am Rekordanstieg bei der Photovoltaik. Und aktuell deutet alles darauf hin, dass wir 2024 auch einen deutlichen Anstieg sehen.“


Netto-Stromexporteur


Das Ministerium betont auch, dass Österreich im Vorjahr erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder mehr Strom exportiert als importiert habe. 2022 hatten die Nettostromimporte noch 2,4 Prozent am Bruttoinlandsverbrauch ausgemacht. Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) sagt zur gesamten Entwicklung: „Wir haben ganze Arbeit geleistet, die Energiewende ist auf gutem Kurs.“

Die OÖNachrichten haben Robert Tichler, Geschäftsführer des Energieinstituts an der Linzer Kepler-Universität (JKU), um eine Einschätzung gebeten.

Er verweist bei der Wasserkraft, die mehr als die Hälfte der Stromproduktion ausmacht, auf die Bedeutung der witterungsbedingten Schwankungen. 2022 sei ein sehr niederschlagsarmes Jahr gewesen. 2023 habe sich das geändert.

Bei Photovoltaik, Windkraft und Umgebungswärme gebe es eine klar und nachhaltig steigende Tendenz, sagt Tichler. Der Anteil der fossilen Energie sei vorwiegend auf Mobilität zurückzuführen, zusätzliche industrielle Prozesse, bei denen sich aber viele bereits in Umsetzungsplänen zur Transformation befänden, und Raumwärme, auch hier seien richtige Maßnahmen gesetzt worden.


Ob das Ziel für 2030 realisiert werden könne, „hängt vor allem auch von der Entwicklung des absoluten Stromverbrauchs ab. Die Transformation des Energiesystems erfordert in vielen Bereichen eine Elektrifizierung“, so Tichler. Für die Klimaneutralität 2040 sei neben dem Ausbau der Erneuerbaren der Ausbau der Infrastruktur notwendig, bei Leitungen und „zwingend bei Energiespeichern“. „Die Gesellschaft ist gefordert, das gemeinsam zu realisieren, ansonsten ist das Ziel der Klimaneutralität sehr schwer zu erreichen.“

Den Erneuerbaren-Anteil an der Primärerzeugung sieht Tichler als nicht zentral, da diese Statistik nur die heimische Erneuerbaren- und Fossil-Produktion gegenüberstelle – der Wert hänge vor allem von Öl- und Gasförderung ab. 

mehr aus Wirtschaft

Immobilien im Europa-Vergleich: So kostspielig ist Österreich

Gewalt im Roten Meer: Kreuzfahrtverband senkt Prognose

Probleme bei 6B47 treffen auch Banken in Oberösterreich

"Natürliche Fluktuation": Doch keine Kündigungen bei MPreis

Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
LIEWA (157 Kommentare)
vor 3 Stunden

Das ist ein Thema um die Leute bei Laune zu halten und die Medien schlachten es aus. Jeder reimt sich zusammen was wie wo zusammenhängt. So wie bei einem Ländermatch, da gibt es auch 9 Millionen Trainer.
Warum meldet sich denn kaum ein namhafter Politiker oder Wissenschaftler zu der Problematik? Weil keiner bei Wahlen Verluste erleiden will. Weil man dem Volk die Wahrheit nicht zumutet. Nämlich: wir müssen runter vom Energieverbrauch, vor allem beim fossilen, denn einmal freigesetztes CO2 kann man nicht dauerhaft einfangen, da müsste man es dorthin bringen wo man es hergenommen hat. In einer Stunde verbrauchen wir 500 000 Tonnen Erdöl. Will das einer hören? Und schon gar keiner will etwas dagegen tun. Fossiles Öl tötet, es stimmt leider, und wir handeln gegen das 5. Gebot. Wir bestrafen uns selber, wenn wir nichts dagegen tun.

lädt ...
melden
azways (5.964 Kommentare)
vor 5 Stunden

Egal wie wir das Thema Energie schönreden.

Summa sumamrum erzeugt Österreich gerade mal ca. 1/3 der benötigten Energie selber.
Die restlichen 2/3 sind nicht zu realisieren, weil dafür einfach die Speichermöglickeiten und -technologien (noch) fehlen.
Das Speichern in herkömmlichen Stromspeichern ist ökologischer Wahnsinn, weil die Speicher noch viel viel problematischer als Atommüll sind - und das bereits nach durchschnittlich 7 Jahren !!!
Auch der Umstieg auf Biogas bedeutet die Vernichtung von tausenden Tonnen Getreide und Früchten mit der entsprechenden Verseuchung von Grundwasser und Böden.

Und das wollen wir eh alle, oder ?

lädt ...
melden
franz.rohrauer (1.169 Kommentare)
vor 3 Stunden

"noch viel viel problematischer als Atommüll": Ich bin, was das nach wie vor nicht gut gelöste Recycling der derzeit verbauten Akkus betrifft, absolut Ihrer Meinung. Nur: dafür wird es in den nächsten Jahrzehnten eine Lösung geben (bislang dürfte das Problem einfach noch nicht groß genug gewesen sein). Der Atommüll aber bleibt über Hunderttausende von Jahren gefährlich! Was noch dazu kommt: wir haben mit unseren derzeitigen Technologien keine Möglichkeit, der Nachwelt über eine so lange Zeitspanne lesbare Unterlagen über die Lagerstätten dieses Mists zu übermitteln.

lädt ...
melden
azways (5.964 Kommentare)
vor 3 Stunden

Wenn wir uns die Folgen der Katastrophen von Hiroschima/Nagasaki, Tschernobyl und Fukuschima vor Augen führen, dann sind die prognostizierten Halbwertszeiten gottseidank völlig daneben.

Steckt da möglicherweise auch wahnsinnig viel Angst- und Panikmache der Regierenden dahinter ?

Prognosen über tausende Jahre sind sowieso reine Scharlatanerei.

lädt ...
melden
caesar (7 Kommentare)
vor 6 Stunden

Die Bundesregierung bringt für die Bürger nichts auf die Reihe.
Ausser das eigene Klientel zu bedienen.

lädt ...
melden
bbgrunt (782 Kommentare)
vor 10 Stunden

Beim Heizen würd ich für die Biomasse durchaus gute Chancen sehen. Gerade bei Pellets: durch den Klimawandel verkürzte Umtriebszeiten, viel Kalamitätsholz und (im Sommer) sehr niedrige Energie- (bzw. Strom-) preise für die Produktion. Der Haken liegt bei den Holzerntekosten. Wenn man da herunterkäme wäre die Mischung aus Sonne und Holz beim Heizen sehr interessant.

lädt ...
melden
franz.rohrauer (1.169 Kommentare)
vor 9 Stunden

Stimmt, zumal die Systeme hervorragend funktionieren. Leider versuchte man seitens der Pelletsproduzenten (und vorgelagerter Betriebe?), den Markt mit Preisen von über € 600,-- je Tonne so richtig auszureizen. Man bedachte dabei aber nicht, dass

a) die Kunden auch nicht ganz blöd sind und
b) man als Produzent auf deren Vertrauen angewiesen ist.

Das Vertrauen aber hat man mit diesen Preiskapriolen gründlich verspielt!

lädt ...
melden
hasta (2.866 Kommentare)
vor 10 Stunden

Abschaffung der "Merit-Order" ist von dieser Bundesregierung nicht zu erwarten. Diese Herrschaften sind in den letzten Wochen ihrer Amtszeit mit "Postenschacher" beschäftigt.

lädt ...
melden
sergio_eristoff (1.864 Kommentare)
vor 12 Stunden

Eh alles toll. Dank der Bundesregierung ÖVP-GRÜNE zahlen wir immer noch den Preis wie wenn wir mit Kohle Strom erzeugen.
Die Merit-Order und Freundalwirtschaft machts möglich.....

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen