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IV-Chef: Österreich nimmt am Weltwachstum nicht mehr teil

Von nachrichten.at/apa, 02. Jänner 2025, 07:51 Uhr
Georg Knill
IV-Präsident Georg Knill Bild: (APA/EVA MANHART)

WIEN. Die IV wünscht sich rasch eine Regierung - und die müsse den Standort Österreich, der derzeit nur mehr bedingt wettbewerbsfähig sei, rasch wieder auf Vordermann bringen. Doch was hat der Standort Österreich aus Sicht der Industriellenvereinigung (IV) unter anderem für ein Problem?

"Wir nehmen am Weltwachstum nicht mehr teil. Wir haben uns aus dem Markt herausgepreist", hält IV-Präsident Georg Knill im APA-Gespräch fest.Wien. Damit spricht er die Kosten an für Arbeit, Energie und Bürokratie. Die Wettbewerbsfähigkeit sei nicht mehr gegeben, politisch mangle es dabei an Verständnis. Es gehe nicht um Leistung, die heimische Wirtschaft sei weiter innovativ - es gehe um die Preissituation: "Wir partizipieren nicht mehr am Weltwachstum." Und: "Viele der handelnden Personen haben Marktwirtschaft noch nicht persönlich erlebt", sagt er über die Politik. "Sie waren immer in geschützten Märkten oder protektionierten Bereichen tätig."

"Deindustrialisierung findet statt"

"Die Deindustrialisierung findet statt." Investitionen würden zurückgefahren, Aufträge fehlten, Mitarbeiter könnten nicht mehr gehalten werden. "Das alles passiert jetzt. Die Arbeitslosigkeit im produzierenden Sektor wird 2025 wohl weiter steigen." Schon zuletzt gab es in dem Bereich überdurchschnittlich hohe Steigerungen bei der Zahl der Arbeitslosen.

"Die konjunkturellen und strukturellen Probleme sind schlussendlich für Wohlstand und Sozialstaat fatal", gibt der IV-Chef zu bedenken. Die Industrie sorgt in Österreich für ein Viertel der Wertschöpfung und Beschäftigung.

"Ohne strukturelle Veränderungen, industrielle Reformen werden wir nicht aus der Stagnation rauskommen", so Knill weiter. "Wir brauchen einen Befreiungsschlag aus Verboten und Reglementierungen, europäisch und speziell national. Wir brauchen wieder unternehmerische und wirtschaftliche Freiheit gepaart mit stabilen Rahmenbedingungen." Aber: "Die Verlässlichkeit der Politik ist nicht gegeben. Das ist fatal." Investoren würden Kapital aus Österreich abziehen. Der Kapitalmarkt gehöre grundsätzlich als eine Säule in die Pensionssicherung involviert. Erst kürzlich verlangte Knill von den Regierungsverhandlerinnen und -verhandlern gegenüber der APA mehr Tempo.

Mehr vorzeitige Abschreibungen erwünscht

Zum Beispiel wären vorzeitige Abschreibungsmöglichkeiten wichtig, um Investitionen wieder interessant zu machen - und, so Knill, ohne das Budget zu belasten. "Ich hoffe so etwas wird aufgenommen", sagte er über "100, 120 Prozent AfA". Mit der Absetzung für Abnutzung (AfA) wird die Aufteilung der Anschaffungskosten eines Wirtschaftsguts über die Nutzungsdauer verteilt, womit die steuerliche Bemessungsgrundlage reduziert wird. "Das wäre schön für die Unternehmen, die noch bereit sind, in Österreich zu investieren."

"Leider" seien in der türkis- bzw. schwarz-grünen Regierung die ÖVP-Vorschläge zur Arbeitsmarktreform - Stichwort: degressives Arbeitslosengeldmodell, das unter 55 Prozent des Letztbezugs fallen soll, nachdem es zuvor etwas höher liegt als bisher, um Arbeitsanreize zu schaffen - von den Grünen bisher verhindert worden, so Knill. Teurer dürfe das System keinesfalls werden, wie es die Gewerkschaft fordere. Auch der Teilzeit-Anteil müsse sinken und mehr Vollzeit gearbeitet werden, bekräftigte Knill. Hierfür brauche es Anreize, wie auch fürs Leisten von mehr Überstunden.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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StefanieSuper (5.538 Kommentare)
am 02.01.2025 21:23

Der Herr Knill ist einfach wie man in OÖ sagt ein "Gscheithaferl". Er weiß immer alles besser und hat wohl vergessen, dass unsere Staatsschulden daher herrühren, dass die damalige Regierung unter Kurz unser Steuergeld beim Fenster hinausgeworfen hat. Da ja weder Kurz noch Strache etwas von Soll und Haben verstehen und die Volkswirtschaftskenntnisse auch sehr bescheiden waren, haben sie einen Grundstein zu diesem Schuldenberg gelegt. Sie haben sich geweigert, die Bevölkerung vor den überzogenen Preisen der Energiewirtschaft zu schützen und trieben damit die Teuerung in Österreich in schwindelnde Höhe. Die einzige Antwort des Herrn Knill ist leider, dass er erwartet, dass die Beschäftigten einfach mehr zu billigeren Gehalt/Lohn arbeiten sollen, um so die Misere für die "Oberen Politiker" zu lösen. Wir sollen also wie die Chinesen arbeiten und leben, damit es diesen Herren immer gut gehen wird. Das haben nicht einmal die "Habsburger" geschafft.

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erwin1 (86 Kommentare)
am 02.01.2025 16:59

die Überschrift ist jedenfalls korrekt--Österreich steuert ins dritte Jahr ohne Wirtschaftswachstum.

warum? warum Österreich? warum andere Länder nicht?

vieles könnte man schreiben, ich beschränke mich auf einen wichtigen Teilaspekt, der immer recht ungenau medial dargestellt wird, nämlich

Arbeitsplätze direkt verlagern ins Ausland sind relevant, wird derzeit praktiziert, ABER

wirtschaftlich bei weiten mehr negative Auswirkung hat die gesunkene Investitionsbereitschaft der Firmen im eigenen Land, um der potenziellen Nachfolgegeneration den Betrieb zukunftsfähig zu erhalten.

zu viele unserer Wirte, Bäcker, Fleischhauereien, Kaufgeschäfte, Landwirte, Schlosser, Autowerkstätten....wollen nicht mehr bzw sehen in ihrem Betrieb keine erstrebenswerte Zukunft für ihre Kinder.

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Transitforum (2 Kommentare)
am 02.01.2025 16:31

Aus "seiner" Sicht wird es schon passen. Aber eines muss klar bleiben: Es waren und sind die Industrielobbyisten, die seit der Mitgliedschaft keinen Finger gerührt haben, um einen "fairen Wettbewerb im Binnen- und Globalmarkt" einzufordern, sondern die Autobahnen als "Export-Einbahnstraßen" forciert haben. Ohne zu merken, dass auf der Gegenseite die Dumpinggüter aus dem Binnen- und Globalmarkt bis in jeden Winkel der Republik kommen. Davor haben wir schon vor dem Beitritt gewarnt und würden nie ernst genommen. Ohne fairen Wettbewerb geht es eben nicht; in keiner Branche und das ist heute nicht mehr auszugleichen. Fritz Gurgiser, Metaller und Zeitzeuge

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teja (6.213 Kommentare)
am 02.01.2025 14:07

Wir haben die beste aus 2 Welten Regierung an Macht. Die Wirtschaftspartei ist jahrelang die bestimmende Kraft. Was wird das in Zukunft?

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Fa_wimmer (881 Kommentare)
am 02.01.2025 12:30

dem Arbeiter geht es noch viel zu gut.
er hat noch gar nicht mitbekommen was eigentlich so abgeht !!!

Bürger machen alles, das sie in Armut leben dürfen (nicht können!) Wollen!!

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betterthantherest (38.571 Kommentare)
am 02.01.2025 12:08

Wo war denn die IV als die türkis-grüne Regierung die Energieteuerung voll auf die Menschen und die Wirtschaft im land durchknallen hat lassen?

Hat man nix gehört von Knill und Co.

Hat man wohl mit Freude zum Anlass genommen, die Produktpreise mitsamt saftigem Gewinnanstieg zu erhöhen.

Jetzt ist es zu spät.

Sorry Herr Knill - es liegt auch an IHREM Versagen.

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Sonnentag (415 Kommentare)
am 02.01.2025 10:27

Und wieder dieser Knill...

Fordern ohne Selbstkritik, noch mehr in die Taschen der Unternehmer!

Während immer mehr Menschen Zukunftsängste aufbauen, sehen sich unsere Betriebe in einer Volkaskomentalität abgesichert.

Abkassieren, über Insolvenz entschulden, staatliche Leistungen für die Jahrzehnte lang Beiträge geleistet wurden in Frage stellen, skrupellos die Menschen als wirtschaftliche Schachfiguren benützen und....

Jammern...

Unsere Wirtschaft hat die letzten Jahre über ihre Verhältnisse gelebt als gebe es kein morgen!

Alles was möglich war wurde in die Taschen gesteckt, Boni, Förderungen, Coronahilfen ohne Kontrolle, usw abkassiert!

Vorbei an den zukünftigen Anforderungen gewerkelt, der Arbeitnehmer wurde zum Knecht reduziert, das Schild vor Pierers Motorhall sagt wohl alles aus.

Wir haben für Sie Milliarden verdient, jetzt bleiben Sie uns Monatsgehälter und Weihnachtsgeld schuldig!

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jowie (277 Kommentare)
am 02.01.2025 10:34

perfekt analysiert und kommentiert - Bravo 👌

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RUWIE (20 Kommentare)
am 02.01.2025 10:14

Hr. Knill,
bitte ein klares Statement dazu, ob Sie mit dem Vorgehen des IV-Präsidenten von OÖ einverstanden sind oder ob Sie sich davon distanzieren, dazu haben Sie bisher keine Stellung genommen,....
Die Insolvenzwelle, welch durch das Vorgehen des IV-Präsidenten von OÖ ausgelöst wurde, wird den Standort Österreich für Jahre unter Druck bringen,

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LiBerta1 (4.486 Kommentare)
am 02.01.2025 09:34

Er soll sich nicht bei der Öffentlichkeit beklagen sondern bei der Partei der Unternehmer. Die hat das zu verantworten.

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Coolman12 (479 Kommentare)
am 02.01.2025 09:04

Schon komisch über was er ich beschwert. Seine Leute sitzen seit Jahrzenten in der Regierung.
Wer ist nun Schuld an den Pleiten von Benko, KTM, Kika und co???

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Zeitungstudierer (6.478 Kommentare)
am 02.01.2025 08:21

Die EU und nationale Politik will weniger produktive Industrie.
Das zeichnete und zeichnet sich den letzten 5 Jahren ganz klar ab.
Produktive Industrie findet zukünftig in anderen Regionen dieser Welt statt.
Daher brauchen wir zukünftig auch kein Erdöl und Erdgas mehr.

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LiBerta1 (4.486 Kommentare)
am 02.01.2025 09:38

Steckt eine Strategie dahinter oder ist es einfach nur Dummheit?

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betterthantherest (38.571 Kommentare)
am 02.01.2025 12:09

der GREEN DEAL ist Strategie.

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Helen (1 Kommentare)
am 02.01.2025 08:15

Tatsache ist, daß die Parteikollegen von Herrn Knill politisch in der Abteilung Wirtschaft und Arbeit in den letzten zwei Jahrzehnten versagt haben. Die Probleme sind schon jahrelang bekannt. Kurz und der jetzige Kanzler waren diesen Themen intellektuell nicht gewachsen. Das gleiche gilt für den Buchhalter als sogenannter Innenminister. Höchste Zeit richtige Fachleute in die Regierung zu holen.

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