Junge Frauen sind Chefinnen für Lkw-Transporte und in Baufirma
Mehr als 500 Unternehmen wurden in Oberösterreich im Vorjahr übergeben. Übernommen haben zu 45 Prozent Frauen.
Betriebsnachfolgen werde es in den nächsten Jahren viele geben, sagt die Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Margit Angerlehner. Deshalb stellt die Unternehmerinnenvertretung der Wirtschaftskammer erfolgreiche Übernehmerinnen in ihren Fokus.
Mit Elisabeth Andrieux, Geschäftsführerin beim Transportunternehmen Hofmann & Neffe, und Christina Haller von der gleichnamigen Linzer Baufirma diskutierten bei der dieswöchigen "Ladies Lounge" zwei Übernehmerinnen über ihren Weg und ihre Erfahrungen. Gastgeberin war Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, geschäftsführende Gesellschafterin bei Fronius. Sie selbst hat den Leitbetrieb mit 2500 Mitarbeitern von Mutter und Onkel übernommen. Heute sind 8000 Mitarbeiter beschäftigt.
Sowohl Haller (36) als auch Andrieux (36) interessierten sich früh für das jeweilige Familienunternehmen und haben ihre Ausbildungswege entsprechend ausgesucht. "Mir war immer klar, ich will übernehmen", sagt Andrieux, die 2018 zurück in den Transportbetrieb gekommen ist.
Christina Haller übernimmt in vierter Generation eine Gruppe mit sieben Firmen und 150 Mitarbeitern. Sie spüre die Verantwortung: "Man will die Familie und die Mitarbeiter nicht enttäuschen." Die Unternehmerin und dreifache Mutter sieht in der Baubranche großen Innovationsbedarf, dem sie sich auch stellen werde.
Ähnlich Andrieux, die die Transportfirma mit 220 Mitarbeitern mit ihrer Mutter leitet: Sie hat als eine der Ersten elektrische Lkw im Einsatz, will deren Praktikabilität testen und "dort, wo es geht", emissionsfrei unterwegs sein.
Warum sollten diese Frauen nicht die Familienbetriebe übernehmen? Sie haben ihre Ausbildungen ja schon diesbezüglich ausgerichtet und sind in diese Betriebe schon viele Jahre quasi hinein gewachsen!