Aus- und Weiterbildung als Zukunftssicherung für Arbeitsmarkt
Weiterbildung: Finanzielle Unterstützung durch Bildungskonto
Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria zu Aus- und Weiterbildungsaktivitäten zeigen einen neuen Trend, nämlich eine sehr deutlich angestiegene Beteiligung junger Erwachsener.
"Das zeigt, dass die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen nicht nur in der Ausbildung, sondern auch bereits sehr aktiv bei Weiterbildungsmaßnahmen ist. Den jungen Menschen ist die Bedeutung eines Bildungsabschlusses und damit verbunden ein Up- und Re-Skilling für ihren weiteren Weg in der Berufswelt bewusst. Hier gilt es, die richtigen Angebote zu setzen, um Aus- und Weiterbildungsbereitschaft als Trampolin für zukünftige Karrierechancen zu unterstützen. Denn es ist diese Altersgruppe, die den Arbeitsmarkt der kommenden Jahre mit ihren Kenntnissen massiv prägen und gestalten und damit über die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes mitentscheiden wird", betont Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin.
Zielgerichtetes Angebot
Die Umsetzung der Höheren Beruflichen Bildung ist hierzu ein wichtiger Meilenstein, weil er jungen Erwachsenen in der Berufsbildung neue Perspektiven gibt. Es zeigt sich, dass mit der Höhe des Bildungsabschlusses die Aus- und Weiterbildungsaktivität steigt. Die Wirtschaftskammer selber bietet den heimischen Betrieben über wîse up, die digitale Aus- und Weiterbildungsplattform, ein maßgeschneidertes Angebot für digitales Weiterlernen mit dem besonderen Fokus in der Lehrlingsausbildung. "Die Anforderungen in der Berufswelt ändern sich durch das Beherrschen neuer Skills und die Anwendung neuer digitaler Technologien rasant. Aus- und Weiterbildung ist daher die beste Zukunftssicherung für unseren Arbeitsmarkt", so Kühnel.
Umso wichtiger ist es daher, die Aus- und Weiterbildungsbereitschaft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch finanziell zu unterstützen. Eine Aufstockung der Förderungen für Weiterbildung beziehungsweise ein Bildungskonto, wie es auch im aktuellen Regierungsprogramm angeführt ist, wären zielführende Maßnahmen. Denn es ist wichtig, auch jene Altersgruppen wieder stärker in Weiterbildungsmaßnahmen zu bekommen, deren Anteil an der Erwachsenenbildung laut aktueller Erhebung rückläufig war.
Auch für Tatjana Baborek, Institutsleiterin WIFI Österreich, wäre die Förderung von Bildungsinvestitionen ein wichtiger Hebel. Laut WIFI-Weiterbildungsbarometer 2023 würden 81 Prozent der Erwerbstätigen und 77 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer die Aufstockung staatlicher Förderungen für Weiterbildung begrüßen.
Innovationshebel für Wirtschaft
Ein staatlich finanziertes Bildungskonto würden 74 Prozent der Erwerbstätigen und 79 Prozent der Unternehmer in Anspruch nehmen. "Als führender Blended-Learning-Anbieter in Österreich sehen wir die aktuellen Ergebnisse der Erwachsenenbildungserhebung (Adult Education Survey, kurz AES) als klaren Auftrag, die vielfältigen WIFI-Bildungsangebote sowohl in den digitalen als auch in den analogen Lernwelten noch stärker an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und ihrer Unternehmen anzupassen", so Baborek, und führt weiter aus: "Berufliche Bildung könnte somit zu einem Innovationshebel für die Wirtschaft werden, das wird derzeit noch zu wenig ausgeschöpft: Um dieses Zukunftspotenzial zu entfesseln, gilt es nun von politischer Seite entsprechende Akzente zu setzen."