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KTM: Fragezeichen und Betriebsversammlungen

Von nachrichten.at, 01. Dezember 2024, 18:05 Uhr
Ab Montag kommt es in den KTM-Werken im Innviertel zu Betriebsversammlungen. Bild: Apa/Fesl

MATTIGHOFEN/MUNDERFING. Arbeiterkammer berät Mitarbeiter – Experte sieht Pierer gefordert

Die Milliardenpleite des Motorradherstellers KTM schlägt hohe Wellen und wird auch kommende Woche das dominierende Thema in Oberösterreich bleiben. Wie berichtet, wurden am Freitag über drei Gesellschaften aus dem Pierer-Konzern in Mattighofen bzw. Munderfing am Landesgericht Ried im Innkreis Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Fast 2500 Gläubiger und mehr als 3600 Beschäftigte hätten Forderungen gegen KTM von insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro, berichtete der Gläubigerschutzverband AKV. 

Ab morgen, Montag, führt die Arbeiterkammer Betriebsversammlungen in den Werken durch. Beschäftigte würden über Rechte und Pflichten informiert und erhielten die Möglichkeit, die Arbeiterkammer mit der Vertretung ihrer Ansprüche zu beauftragen, gab die Interessenvertretung bekannt. Bis Mittwoch würden Experten der Arbeiterkammer in den Werken beraten. Die Dienstverträge blieben aufrecht, die Mitarbeiter müssten ihre Arbeitspflichten erfüllen, sagt Oberösterreichs Arbeiterkammerpräsident Andreas Stangl. 

Pierer muss Beitrag leisten

Ende Februar soll feststehen, ob der Sanierungsplan angenommen wird. Die Sanierung des Leitbetriebs werde "nicht gehen, ohne dass der Eigentümer seinen Beitrag leistet", sagte Karl-Heinz Götze, Insolvenzleiter beim Gläubigerschutzverband KSV1870, am Wochenende. Da Stefan Pierer aber von seinem "Lebenswerk" gesprochen habe, das er retten wolle, zeigt sich Götze optimistisch. Nachsatz: "Die Banken müssen mitgehen. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt." 

Götze sagte, die Bilanz für 2023 "schaut eigentlich noch schön aus". Aber danach seien der Markt wohl "zu positiv" und die Warnzeichen "zu spät" gesehen worden. "Ich verstehe das noch nicht ganz. Da hätte man früher die Produktion drosseln müssen", sagte Götze. 

Die AMS-Vorstände Petra Draxl und Johannes Kopf plädieren wegen der Industriekrise für den Ausbau von Arbeitsstiftungen, um Menschen zu helfen, denen Jobverlust drohe. AMS und Sozialpartner kommen diese Woche im Land zu einem Runden Tisch wegen KTM zusammen, "um die Unterstützungsmöglichkeiten auszuarbeiten", wie es aus dem Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer heißt. Der Termin steht noch nicht fest. 

Warnstreiks bei Volkswagen 

Die Krise in der Fahrzeugindustrie ist auch in Deutschland allgegenwärtig. Ab heute, Montag, kommt es zu Warnstreiks bei VW. Bei Europas größtem Autokonzern stehen milliardenschwere Einschnitte bevor. Mit den Streiks will die Gewerkschaft den Druck auf die Konzernleitung erhöhen.

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34  Kommentare
34  Kommentare
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klam (189 Kommentare)
am 02.12.2024 11:40

Jetzt kann sich Pierer einen Bruch am Hut stecken " KTM abgeschossen "

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harie (457 Kommentare)
am 02.12.2024 10:54

Polit-Freunde von ÖVP-Bonzen wie Sobotka, Kurz, Blüml und Nehammer hielten die Hand über ihre Freunde Benko und Pierer während seriösen Unternehmern die sehr viel für Österreich getan haben, von den angefütterten Medien nachgeschimpft wurde und wird!

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nodemo (2.556 Kommentare)
am 02.12.2024 10:46

Betreute Bürger:
EU-Krise durch Asyl-Klima-Corona-Kriegsparteien, tausende Jobs wackeln, Mitläufer nehmt Euch was Euch zusteht , aber nehmt aber die Nachteile und Schuldzuweisungen jetzt auch in Kauf .

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Gast15 (436 Kommentare)
am 02.12.2024 10:43

Schön für die Mitarbeiter und auch das Unternehmen, wenn nun der Staat einspringt.
Nicht so schön wird's allerdings, wenn nachher ohnehin nach Indien oder ähnl. abgewandert wird.
Wäre nicht das erste Unternehmen.

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harie (457 Kommentare)
am 02.12.2024 10:54

Das war ja von Anfang an Plan der USA, Zerstörung des billigen Energieflusses durch die Sprengung von NS1+2 und massive Verteuerung der Energie wegen dem Frackinggas aus den USA. Auch die dasaströse Politik der deutschen Ampel zieht den Kontinent hinunter und zwingt Betriebe nach den USA, Indien und China abzuwandern.

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soistes (3.767 Kommentare)
am 02.12.2024 10:22

Und die Gewerkschwafler machen alles nur noch schlechter.

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fanfarikuss (14.215 Kommentare)
am 02.12.2024 08:43

Was noch niemand gesagt hat:
Pierer war stets einer, der am lautesten getönt hat bei den Emissionsgrenzwerten. Euro 5, kein Problem und so. Schrieb der „Motorradreporter“ am 26. 1. 2018. Nun stehen da also 130.000 Mopeds mit Euro 5 auf Halde. Ab 1.1.2025 gilt aber Euro 5 Plus.
Könnte knapp werden mit den Tageszulassungen.

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LASK1971 (383 Kommentare)
am 02.12.2024 07:30

Wie kann es sein, dass man einerseits Jahre Millionengewinne im dreistelligen Bereich einfährt und plötzlich 3 Milliarden in den Miesen ist. Da ist doch schwer was faul! Zudem hat die neugegründete Pierer Beteiligungs GmbH kräftig bei Rosenbauer investiert.

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LASimon (15.480 Kommentare)
am 02.12.2024 10:11

Der Gewinn steht in den Büchern, das Geld liegt aber in der Kassa. Und die ist leer. Was viele (Top-)Manager übersehen: Gewinn ist nicht gleich Liquidität; man kann Gewinn machen und trotzdem zahlungsunfähig sein.

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spoe (16.215 Kommentare)
am 02.12.2024 07:12

Einige Autokonzerne stehen vor einem ähnlichen Problem. Volle Lager, mit denen getrickst wird.

Beim Verlassen der Werks werden die Fahrzeuge gerne an den Logistikteil übergeben und dort mit vollem Wert aktiviert. In der Erfolgsrechnung ist das wie verkauft, aber noch nicht bezahlt.

Da gibt’s viele volle Lager, die wie Liquiditätszeitbomben warten, um zu explodieren.

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Pho103 (410 Kommentare)
am 01.12.2024 21:55

Die Eigentümerfamilien haben sowohl bei KTM als auch bei VW das Maximum herausgezogen. Jetzt wollen sie sich als "Oper der Umstände" darstellen. Was für eine Schmierenkomödie.

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Peter2012 (7.189 Kommentare)
am 02.12.2024 06:35

Deto bei Rosenbauer.

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Peter2012 (7.189 Kommentare)
am 02.12.2024 06:37

War es bei Lauda nicht auch so?

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spoe (16.215 Kommentare)
am 02.12.2024 07:13

Nein, das ist unrichtig.

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danielsteiner (546 Kommentare)
am 02.12.2024 08:58

Völlig richtig!

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LASimon (15.480 Kommentare)
am 02.12.2024 10:07

Zu den "Eigentümerfamilien" bei VW gehört auch das Land Niedersachsen. Aber es stimmt schon: Die öffentlichen Hände sind die gierigsten Aktionäre.

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Kopfnuss (11.446 Kommentare)
am 01.12.2024 21:42

Für die Mitarbeiter wird es aber wohl nicht recht überraschend sein, dass es große Probleme gibt.
Wenig Absatz, übervolle Lager, gefeuerte Führungskräfte etc., das geht doch nicht an den Mitarbeitern vorbei.

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martl13 (447 Kommentare)
am 01.12.2024 20:26

Genau, Sanierung mit Eigenverantwortung 🤦‍♂️
Das Management hat eh gezeigt, dass sie es nicht können

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betterthantherest (38.554 Kommentare)
am 01.12.2024 21:46

Hat ja auch beim Signa Geflecht super funktioniert....

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kirchham (2.658 Kommentare)
am 01.12.2024 19:46

Sprachlos was da abgeht.

Benkö2.0

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reader74 (1.535 Kommentare)
am 01.12.2024 19:53

Was kann der ehemalige Schiedsrichter dafür?

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Kopfnuss (11.446 Kommentare)
am 01.12.2024 21:43

Er hätte früher entweder eine gelbe Karte geben oder das Spiel abpfeifen müssen.

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Konzertmeister (242 Kommentare)
am 01.12.2024 19:05

Wie ein Unternehmen 2500 Gläubiger haben kann, ist mir ein Rätsel.
Viele davon werden die nächste Zeit nur gegen Vorkasse liefern. Da wird’s schwierig mit der Liquidität. Mein Gefühl sagt mir, das wird nichts mehr. Die Mitarbeiter und deren Familien tun mir leid.

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betterthantherest (38.554 Kommentare)
am 01.12.2024 19:11

Vielleicht wegen der Arbeitnehmer?

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azways (6.420 Kommentare)
am 01.12.2024 19:16

Kaum. Auf die Arbeitnehmer hat die Wirtschaft noch nie Rücksicht genommen.

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krawuzi-kapuzi (1.176 Kommentare)
am 01.12.2024 19:29

Arbeitnehmer sind Teil der „Wirtschaft“ und wird auch allgemein so gesehen.

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betterthantherest (38.554 Kommentare)
am 01.12.2024 19:35

Abgesehen davon dass Arbeitnehmer Teil der Wirtschaft sind....

Arbeitnehmer zählen im Insolvenzfall nicht zu den Gläubigern?

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Konzertmeister (242 Kommentare)
am 01.12.2024 20:13

Nein

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betterthantherest (38.554 Kommentare)
am 01.12.2024 21:48

Konzertmeister

Das ist natürlich falsch.

Sobald Löhne und Gehälter offen sind zählen Arbeitnehmer als Gläubiger...

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spoe (16.215 Kommentare)
am 02.12.2024 07:15

Mein

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Kopfnuss (11.446 Kommentare)
am 01.12.2024 21:44

Es waren übrigens Arbeitnehmer,
welche diese massiven Fehlentscheidungen getroffen haben.

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FearFactory (494 Kommentare)
am 01.12.2024 20:38

AN sind doch keine Gläubiger.

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spoe (16.215 Kommentare)
am 01.12.2024 19:04

Hat man in der Bilanz 2023 die Lager zum vollen Verkaufspreis bewertet? Na klar, dass dann die Bilanz gut aussieht, wenn es am Ergebnis keinen Unterschied macht, ob die Werte im Lager sind oder bereits in Verkaufserlöse umgewandelt.

Auf die Liquidität hat es - wie man sehen kann - einen massiven Einfluss.

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LASimon (15.480 Kommentare)
am 02.12.2024 10:04

Auweia! Wo haben Sie denn Ihre Kenntnisse der Rechnungslegung erworben?
Fertigware wird nur dann zum Verkaufspreis bewertet, wenn dieser niedriger ist als die Herstellungskosten, also nur dann, wenn diese Ware verschleudert werden soll/muss.

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