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Linzer Start-up Fretello holt sich drei Millionen Euro

Von nachrichten.at/rom, 27. April 2022, 11:45 Uhr

LINZ. Auf Wachstumskurs befindet sich das in Linz ansässige Gitarren-Start-up-Fretello. Von mehreren Investoren hat sich das Unternehmen rund drei Millionen Euro frisches Kapital gesichert, um seine Reichweite auszubauen, wie heute, Mittwoch, bekannt wurde.

„Obwohl ein Start-up immer eine Achterbahnfahrt ist, sind wir eigentlich auf sehr gutem Kurs. Das jetzige Investment verleiht uns zusätzlichen Schub“, sagt Fretello-Chef Florian Lettner, der das Unternehmen 2016 mit Wolfgang Damm gegründet hat. Die rund drei Millionen Euro steuern der finnische Venture-Captital-Fonds Sparkmind, der European Super Angels Club, die Tractive-Mitgründer Michael Tschernuth und Michael Lettner sowie der OÖ HightechFonds bei. Bereits zuvor an Fretello beteiligt waren Runtastic-Mitgründer Alfred Luger, Pioneers Ventures II von start-up-300 sowie die Investoren Christiane Holzinger, Chris Wildmoser, Hermann Futter und Klaus Dirnberger. 

Fretello hat sich mit einer App einen Namen gemacht, die Musiker mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz dabei unterstützt, Gitarre zu lernen. Seit der Gründung hätten sich rund 725.000 Gitarristen registriert, von denen 50.000 monatlich aktiv seien, sagt Lettner. Mehr als die Hälfte aller Nutzer kommt aus den USA und aus Großbritannien. Bei Fretello arbeiten 27 Beschäftigte, davon 15 in Österreich. Der Preis der App beläuft sich im Monat auf 15 Euro und jährlich auf 100 Euro. 

Das frische Kapital will das Unternehmen dafür verwenden, weiter zu expandieren. „Wir ändern unser Geschäftsmodell geringfügig“, kündigt Lettner im Gespräch mit den OÖN an. Sei die App bisher nur via Smartphone, Tablet oder PC angeboten und vertrieben worden, will Fretello künftig auch Vertriebspartnerschaften im Musikhandel eingehen. „Kunden kaufen sich oft um 100 Euro die erste Gitarre, haben danach aber kaum mehr eine Bindung zum Händler. Hier wollen wir eine Brücke sein“, sagt Lettner. In ersten Geschäften in Italien und Spanien werde Fretello demnächst vertreten sein, weitere sollen in Großbritannien, Deutschland und Skandinavien folgen. 

Die Corona-Pandemie bewertet der Unternehmensgründer mit gemischten Gefühlen: Einerseits habe die Krise dem Unternehmen einen Zuwachs an Neukunden gebracht, andererseits aber auch zu Rückgängen bei den Förderungen geführt.

Lettner sieht auf dem Gitarrenmarkt noch viel Potenzial, zumal im nicht-englischsprachigen Raum. Das Unternehmen erwäge, die App auch auf andere Instrumente auszudehnen. „Es gibt Interesse von unseren Partnern, aber noch ist nichts spruchreif“, sagt Lettner. In zwei Jahren will Fretello schwarze Zahlen schreiben.

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