"Man soll nicht jammern, sondern einfach tun"
NEUMARKT IM MÜHLKREIS. Der Gehäusespezialist Schinko steigerte seinen Umsatz um ein Viertel und geht bei der Mitarbeitersuche kreative Wege.
Als "herausfordernd" bezeichnet Gerhard Lengauer, geschäftsführender Gesellschafter des Mühlviertler Gehäusespezialisten Metalltechnik Schinko, die Situation bei der Materialbeschaffung: Von Stahl über Nirosta bis hin zu Aluminium seien so gut wie alle Rohstoffe von enormen Preissteigerungen betroffen. "Unsere Produktion war nie geschlossen. Aber man muss weit nach vorne planen." Für die Kunden könne es zu Verzögerungen "im Wochenbereich" kommen.
Schinko entwickelt und produziert Gehäuse für Maschinen und Geräte unterschiedlichster Art: "Der große Vorteil ist, dass wir breit aufgestellt sind", sagt Lengauer, der als Beispiele Augenlaser, Verpackungsmaschinen, 3-D-Drucker, Desinfektionsgeräte und Verkleidungen für den Halbleiterbereich nennt. "Egal welche Maschine, es braucht eine Schutzfunktion für Gerät und Mensch drumherum", sagt Lengauer: Der Umsatz konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 (per 31.1.) um gut ein Viertel auf 19,5 Millionen Euro (2019/20: 15,4 Millionen Euro) gesteigert werden. Die Exportquote liegt bei 44 Prozent. 1,7 Millionen Euro wurden in die Digitalisierung und Technologisierung des Maschinenparks investiert, zum Beispiel in eine Reinraumzelle für Halbleitertechnik.
140 Mitarbeiter beschäftigt Schinko, zehn weitere werden gesucht: "Das ist mit einem massiven Aufwand verbunden." Um erfolgreich zu sein, müsse sich auch die Herangehensweise ändern: "Man darf nicht nur jemanden suchen, der 22 Jahre Erfahrung mitbringt." So wurde gerade eine Frau Anfang 50 eingestellt. 25 Frauen sind beschäftigt, drei Mädchen machen die Ausbildung zur Blechtechnikerin. Eine Mitarbeiterin hat als Reinigungskraft begonnen und arbeitet mittlerweile Vollzeit in der Metalltechnik: "Man darf nicht jammern, sondern sollte einfach tun."