Neue Anreize für Mehrarbeit
WIEN. Das Kombilohnmodell, eine AMS-Förderung, wird geändert: Ältere, Langzeitabeitslose und Wiedereinsteigerinnen, die das Ausmaß der Wochenstunden erhöhen, bekommen einen höheren Zuschlag. AMS und Arbeitsministerium gehen von einem deutlichen Anstieg der Bezieher aus, Kritik kommt von der Arbeiterkammer.
"Wir verzeichnen derzeit rund 90.000 offene Stellen in Österreich, in konjunkturell besseren Zeiten waren es schon einmal 120.000", sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher heute, Dienstag, bei einem Pressegespräch: Beim nächsten wirtschaftlichen Aufschwung werde wieder ein stärkerer Arbeitskräftemangel zu spüren sein: Der Druck auf dem Arbeitsmarkt bleibe hoch, auch aufgrund der demographischen Entwicklung. Zudem gehe der Trend stark in Richtung Teilzeitarbeit. "Wir schauen uns genau an, wo es noch Potenzial gibt. Die derzeitige Situation kann auch eine Chance sein für Gruppen, die in Zeiten von Arbeitskräfteüberhang wenig gefragt sind, etwa für Ältere, Langzeitbeschäftigungslose und Menschen mit Beeinträchtigung", sagte Kocher.
Gemeinsam mit Petra Draxl, Vorständin des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich, stellte Kocher die überarbeitete Version der Kombilohnbeihilfe vor: Dieses Fördermodell gibt es bereits seit 2006. Die Höhe der Beihilfe ergibt sich aus der Differenz von Arbeitslosengeld/Notstandshilfe plus 30 Prozent und dem Nettoerwerbseinkommen. Gefördert werden Arbeitsverhältnisse von mindestens 20 Wochenstunden, gedacht ist die Förderung für Ältere, Menschen mit Einschränkungen und Wiedereinsteiger, die länger als 182 Tage arbeitslos gemeldet waren.
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Mit Juni 2024 kommt es zu einer Ausweitung: Das bisherige Modell bleibt etwa für Menschen mit Betreuungspflichten bestehen. Für alle anderen, also etwa Ältere, Wiedereinsteiger oder Menschen, die kein Krankengeld mehr beziehen können, wird der Zuschlag von 30 auf 55 Prozent erhöht. Allerdings beträgt das Mindestmaß der gearbeiteten Stunden dann 30. So soll ein Anreiz geschaffen werden, mehr zu arbeiten. Menschen mit Beeinträchtigung können die Förderung bereits ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit beziehen.
Mehr als die Hälfte bleibt in Beschäftigung
Die Förderung kann, bis auf wenige Ausnahmen, maximal ein Jahr bezogen werden, die maximale Beihilfenhöhe liegt unverändert bei 950 Euro monatlich, sagte Draxl. 2023 seien 5780 Personen mit diesem Modell gefördert worden: "58 Prozent waren Frauen, 62 Prozent bereits älter als 50." Die Kosten hätten sich auf 18 Millionen Euro belaufen. Die Statistiken würden zeigen, dass 55 Prozent der Bezieher sechs Monate nach Auslaufen noch in Beschäftigung gewesen seien. Künftig geht Draxl von bis zu 8000 Beziehern der Förderung pro Jahr aus.
Die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung begrüßten das neue Modell. Kritik kam von der Arbeiterkammer: Das Kombilohnmodell helfe älteren Arbeitslosen nicht. Sie könnten sich ihre Stellen oft nicht aussuchen, sondern müssten oft Jobs annehmen, bei denen weniger als 30 Wochenstunden angeboten werden - etwa im Handel, im Gastgewerbe oder in der Reinigung. Warum in diesen Fällen kein Kombilohn mehr bezahlt werde, sei nicht nachvollziehbar.
Lehrer in Schwarz Türkisen Bundesländern müsste man sein?!
Da sind die meisten Teilzeitkräfte?!
Aber die haben ihre Ruhe vom Hobbyfotografen!!!!
Es ist absolut verständlich, dass immer mehr Menschen auf Teilzeit umsteigen.
Die progressive Lohnsteuer ist extrem unfair jenen gegenüber die viel arbeiten bzw. auf Grund ihres Einsatzes/ihrer Bildung mehr verdienen.
Dazu kommt, dass man als Vollbeschäftigter um sämtliche Befreiungen und Sozialleistungen umfällt.
Hier ein Beispiel:
Person A arbeitet Vollzeit und verdient brutto 3.000€ im Monat.
Aufs Jahr gerechnet bedeutet das Brutto 42.000€, Netto 30.508,46€, also 11.491,54€ an Abgaben.
Person B macht den selben Job fürs selbe Geld, aber arbeitet nur 50%, bekommt daher 1.500€ Brutto.
Aufs Jahr gerechnet bedeutet das Brutto 21.000€, Netto 17.734,30€, also 3.265,70€ an Abgaben.
Person A verdient also Brutto das doppelte weil sie doppelt so viel arbeitet.
Netto verdient sie aber nur 72% mehr.
Die Abgabenlast ist 3,5 Mal so hoch wie von Person B.
Oder anders formuliert:
Person A bekommt für die ersten 50% das gleiche wie Person B.
Für die zweiten 50% nicht mal die Hälfte.
Oder noch anders formuliert:
Person A arbeitet 38,5h für Brutto 3.000€ = Netto 2.149,50€
Person B arbeitet 19,25h für Brutto 1.500€ = Netto 1.272,94€
Bedeutet eine Differenz von 19,25h/Woche = 82,78h/Monat.
Und vom Netto eine Differenz von 876,56€.
Person A bekommt also für die Stunden welche sie mehr leistet als Person B gerade mal 10,59€/Stunde während Person B pro Stunde 15,38€ bekommt.
GIS-Befreiung, Rezeptgebührenbefreiung, Wohn- und Heizkostenzuschuss, günstigerer Tarif für Kindergärten, usw. wurden da noch nicht berücksichtigt, welche eher jenen in Teilzeit oder geringem Einkommen zustehen.
Daher bin ich entschieden gegen die progressive Einkommenssteuer.
Ein fixer Prozentsatz für alle Einkommen wäre fairer und trotzdem sozial gestaffelt, da jemand der doppelt so viel verdient immer noch das doppelte zahlen würde.
Das mag jetzt natürlich unfair erscheinen, aber genau das ist die Quintessenz des Sozialstaats.
Die Lebenskosten, also Essen, Wohnen, Gesundheit,..., sind für alle Menschen nämlich (halbwegs) gleich. D.h. bei niedrigem Einkommen belasten diese den Menschen viel stärker, als bei hohem Einkommen. Über Einnahmen aus der progressivem Lohnsteuer soll das etwas abgefedert werden. Es ist eben... sozial. Die Reichen beteiligen sich an dem System wesentlich mehr als die Armen. Das sagt das aus.
Wenn sie hier fordern, dass jeder, ganz egal wie hoch sein Einkommen ist, den gleichen Anteil davon an Steuern zahlt, dann funktioniert das System nur mehr bedingt. Es wäre vielleicht fair, aber eben nicht mehr sozial.
In der Schweiz sind die Gesundheitsvorsorgekosten für alle gleich hoch.
Wer sie sich nicht leisten kann, bei dem springt die Gemeinde ein.
Ein Steuerbonus für Überstunden ist ein "Anreiz".
Eine Erhöhung der Mindeststunden von 20 auf 30 ist einfach ein Zwang.