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Benkos Signa: Zwischen Tag der offenen Tür und einem Milliardenverlust

Von Alexander Zens, 11. September 2023, 10:22 Uhr
Signa
Signa-Gründer Rene Benko Bild: APA/HANS KLAUS TECHT

WIEN. Großprojekt in Korneuburg präsentiert; Immobilien-Abwertungen belasten Ergebnis.

Reges Treiben am Wochenende beim Hafenfest in Korneuburg, und diesmal spielte auch die Immobiliengruppe Signa des Investors René Benko eine Rolle. Den Besuchern wurden die Pläne für ein Großprojekt in der alten Werft vorgestellt.

Hunderte Wohnungen, Büros, Gewerbeflächen und ein Veranstaltungszentrum sollen in den nächsten Jahren entstehen, das Projektvolumen beträgt rund eine halbe Milliarde Euro. Hinter dem Vorhaben steht die Gesellschaft Signa Development Selection. Ein Signa-Sprecher bezeichnet es als großartiges Projekt, auf das man sich mit der Stadt verständigt hat.

Zuletzt gab es aber auch manche kritische Stimmen, nicht zuletzt, weil die Stadt Korneuburg eben Signa ins Boot geholt hat – angesichts der Insolvenz von Kika/Leiner nach dem Verkauf durch Signa und der Prüfungen der Europäischen Zentralbank bezüglich der Kreditsicherheit von Signa.

Kapital um 750 Millionen erhöht

Seit gestern, Montag, ist nun auch bekannt, dass eine andere Signa-Gesellschaft, die Signa Prime Selection AG, im Vorjahr ins Minus gerutscht ist. Wegen hoher Abwertungen auf Immobilien schrieb das Unternehmen 2022 einen Nettoverlust von gut einer Milliarde Euro, wie aus dem noch nicht veröffentlichten Jahresabschluss hervorgeht. 2021 war es ein Plus von 732 Millionen Euro gewesen. Wie von den OÖN Ende Juli berichtet, wurde der Buchwert der Immobilien laut Handelsblatt um 1,16 Milliarden Euro niedriger angesetzt – knapp sechs Prozent des Marktwerts des Portfolios, das auf 20,4 Milliarden beziffert wird.

Bild: OÖN-Grafik

„Ausschließlich makroökonomische Umstände führen zu den aktuellen Neubewertungen“, teilt ein Signa-Sprecher auf Anfrage mit: „Aufgrund der herausragenden Qualität unseres Portfolios fallen sie außerdem deutlich besser aus als der Gesamtmarkt.“

In einer Präsentation der Signa für Banken war unter anderem auch die Rede von einer 750 Millionen Euro schweren Kapitalerhöhung für Signa Prime, die nach Angaben im Jahresabschluss in einer außerordentlichen Hauptversammlung tatsächlich beschlossen wurde. Wie die Wirtschaftsprüfung in ihrem Bericht über die Prüfung des Abschlusses festhält, habe die Erhöhung für das Eigenkapital „stabilisierend“ gewirkt. Dieses sank demnach von 5,57 Milliarden Euro 2021 auf rund 5,42 Milliarden 2022. Signa kommentierte die Kapitalerhöhung nicht. Auch wird nicht erklärt, welche Immobilien wie stark abgewertet wurden.

Stille Reserven bei Zinsen

Der Signa-Sprecher verweist aber auf stille Reserven, die sich aus der Bewertung von langfristigen Zinsabsicherungen ergeben. Wenn man diese berücksichtige, habe Signa Prime im vergangenen Geschäftsjahr einen bereinigten Gewinn von 90 Millionen Euro erzielt.

Hier geht es darum, dass viele Immobilien mit einer Zinsbindung von 18 Jahren finanziert wurden und deshalb nicht von den aktuellen Zinssteigerungen betroffen sind.

Ein Dutzend Objekte verkauft

In der Unternehmensgruppe wurden in den vergangenen Monaten auch einige Immobilien verkauft. Die Immobiliensparte (Signa Real Estate) habe rund ein Dutzend Immobilien mit einem Gesamtvolumen von rund zwei Milliarden Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz abgegeben. Jede Transaktion sei „sehr deutlich über der jeweiligen letzten Bank-Bewertung“ gelegen. „Insgesamt lag der Gewinn dieser Verkäufe bei mehr als 50 Prozent bezogen auf die historischen Gesamtinvestitionskosten dieser Projekte“, erklärte der Sprecher. Die Gesamtverschuldung der Signa Real Estate Unternehmen liege derzeit bei weniger als 50 Prozent (loan to value – Verhältnis von Kreditbetrag zu Verkehrswert von Immobilien).

Der Immobilienmarkt war zuletzt aufgrund gestiegener Zinsen, hoher Baupreise und der wirtschaftlichen Unsicherheiten in Turbulenzen geraten. Das trifft auch die Unternehmen aus der Branche. Bei den Immobiliengesellschaften sinkt derzeit der Wert, mit dem viele Immobilien in den Büchern stehen. Dabei handelt es sich um reine Buchverluste, solange das Unternehmen die Immobilien nicht verkauft.

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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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25  Kommentare
25  Kommentare
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Skepsis (931 Kommentare)
am 12.09.2023 09:58

Was so ein privat gedrehtes Video in einer Finca alles anrichten kann:
Wären der hl. Sebastian und seine Jünger noch in Amt und Würden, könnten die Analysten die diversen Benko-Aktien weitaus höher bewerten.
So allerdings sind die richtig lukrativen Deals für den Blutsauger weniger wahrscheinlich geworden.
Zum Trost kann Herr Benko ja ins Kino gehen.

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2020Hallo (4.650 Kommentare)
am 12.09.2023 09:21

<<<<<als großartiges Projekt>>>>>>

Ob sich das die Beschäftigten von kika-leiner auch denken???

👎👎👎👎 Wird da wieder etwas extra aufgemacht - auch wenn es zwischen den Feiertagen wäre? Da war doch mal was in Wien???

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Ottokarr (1.766 Kommentare)
am 11.09.2023 20:40

Denke er hat vieles richtig gemacht! Die hohe Inflation gibt dem nochmal einen Kick ! Es ist einfach nicht möglich bei dieser Teuerung Gebaute zu errichten - zu welchen sie damals Benko gekauft hat! Ob gute Lagen billiger werden ist zu bezweifeln !

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tituspullo (1.708 Kommentare)
am 11.09.2023 18:52

The ,, House of Cards ,, wird bald einsacken. Es stellt sich nicht die Frage,, ob,, sondern die Frage ,, wann ,,. Es wird ganz interessant zu verfolgen was passieren wird. Spekulantenmodelle haben meistens kurzes Leben. Ob die Investoren auf die Nase fallen werden, ist eher uninteressant. Interessant wird zu erfahren was auf die Steuerzahler zukommen wird, und ob die Staatskassa in Abgrund rutschen wird. Wenn die Bude zugrunde gehen wird, rechne ich mit vorgezogenen Wahlen. Die Stosswelle wir die schwarze Rindvieher auch mitreißen. Gut so ! 👍👍👍

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whatsthebeautyoftheemptyspace (206 Kommentare)
am 11.09.2023 19:06

Auch wenn sich das vl. einige wünschen, es wird nicht passieren.
Das Immobilien-Geschäftsmodell, wozu auch die erworbenen deutschen u. österreichischen Handelsunternehmen letztendlich zählen, ist äußerst rentabel.
Weiters hilft es gewisse Leute zu kennen, zum einen für gute Deals und zum anderen, dass alles vor dem Gesetz legal bleibt.

Kika/Leiner war bereits vor der Übernahme marode.
Rene Benko entstammt weder einem Adelsgeschlecht noch einem superreichen Elternhaus. Ich respektiere diesen Erfolg, ein Tiroler der das Chryslerbuilding kauft (50%).
Wo Licht ist, ist auch Schatten.. aber das beginnt bereits in ganz kleinem Rahmen und da kann jeder vor der eigenen Türe zu kehren beginnen, sofern er möchte.

Seht euch mal an wie viele Arbeitsplätze bspw. Jeff Bezos' Unternehmen verdrängt hat, inkl. toter Stadt- und Dorfzentren.
Oder wie viele Menschen in Entwicklungsländern für unser Gewand, Elektronik und Co zu Hungerlöhnen schuften.

Das wird es immer geben, bis es mal kracht.

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Joshik (3.095 Kommentare)
am 11.09.2023 15:39

wieviel Steuer hat die Signa Prime Selection AG in der letzten Abschlussperiode gezahlt?
.
wäre für die steuerzahlende Allgemeinheit wesentlich interessanter als kostenlose OÖN-PR für Benko & Co

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( Kommentare)
am 11.09.2023 15:38

Die nächste "Förderung" wird beim Konkurs fällig.

Übrigens, wo ist das Geld aus den Corona Förderungen ?

Ja, solche Typen, wie den Benko
braucht das Volk,
die schöpfen unseren Geldüberfluss ab.

Wahrscheinlich gibt es für diese Krida
auch mildernde Umstände,
weil die Öffentlichkeit Betrug ablehnt
und nur 2 Jahre auf Bewährung .

Recht muß eben Recht bleiben.

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angerba (1.981 Kommentare)
am 11.09.2023 14:07

Leider wurde vor Jahren der Straftat Estland "Fahrlässige Krida" abgeschafft. Aber es gibt ja noch die vorsätzliche Krida bzw. ev. §§ 146/147 ff......

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angerba (1.981 Kommentare)
am 11.09.2023 14:08

"Bestand"

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Gugelbua (32.557 Kommentare)
am 11.09.2023 12:14

kommt nun ein Spendenaufruf❓🤪
wer mit Blasen Geschäfte macht muß daran denken sie könnten auch platzen

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jack_candy (8.481 Kommentare)
am 11.09.2023 12:06

"Erhöht haben sich allerdings die Prämien für Manager in Schlüsselpositionen."

So schlimm kann's also nicht sein.

Aber wenigstens ist im Text nichts zu lesen, dass das Unternehmen Staatshilfen will.

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gutmensch (16.883 Kommentare)
am 11.09.2023 13:30

…Staatshilfen ?

Abwarten, was Chatauswertungen in ein paar Jahren ergeben. 🤫

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 11.09.2023 11:19

Buch-Abwertungen sind eigentlich nichts Schlechtes, solange es die Investoren nüchtern betrachten. Man zahlt dann auch bei hohem operativen Gewinn weniger oder gar keine Steuern.

Die Schadensfreude der Linken ist eine Mischung aus Hass und Unwissenheit.

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angleitner3 (317 Kommentare)
am 11.09.2023 11:13

Meiner Meinung nach ist dies erst der Anfang von Berichtigungen. Jetzt wird von den Beteiligten noch versucht so viel wie möglich für sich selbst auf die Seite zu schaffen, bis das ganze Kartenhaus zusammenfällt. Wieso haben sie für die Veröffentlichung der Finanzen fast ein halbes Jahr benötigt?
Ich hoffe, dass am Ende nicht wieder der Steuerzahler zum Handkuss kommt

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whatsthebeautyoftheemptyspace (206 Kommentare)
am 11.09.2023 11:17

Der Steuerzahler muss doch bereits Millionen für die Corona Hilfen an die Kika/Leiner Gruppe berappen, welche nicht zurückgezahlt werden.
Keine Sorge..

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betterthantherest (36.070 Kommentare)
am 11.09.2023 11:46

der Steuerzahler wird wohl auch auf einem mittleren zweistelligen MILLIONENBETRAG an gestundeten Steuern sitzen bleiben.

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whatsthebeautyoftheemptyspace (206 Kommentare)
am 11.09.2023 11:13

René Benko wusste halt anfangs wie es geht, und hatte vermutlich da und dort auch etwas Glück. Später wusste er, dass er Leute und Firmen bezahlen muss, die noch besser wissen wie es geht.
Wenn eine Person entsprechend viel kontrolliert, gibt es immer einige Opfer.. Geld und Macht wechselt halt nur die Besitzer.
Herr Benko hat vieles richtig gemacht, um Milliardär genannt werden zu können, Folgen für die "Opfer" sind halt sehr transparent für uns, da sie nicht irgendwo in Afrika oder Südostasien schuften.

An alle die sich darüber brüskieren:
Jeder Milliardär hat direkt oder indirekt seine Opfer,.. Menschen und Natur.
Das haben wir alle, nur der Maßstab ist unterschiedlich.

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kirchham (2.422 Kommentare)
am 11.09.2023 11:08

Erhöht haben sich allerdings die Prämien für Manager in Schlüsselpositionen. Diese stiegen auf gut 19,1 Millionen Euro, nach rund 1,6 Millionen im Vorjahr. Auch dazu äußerte sich der Unternehmenssprecher nicht.

Aha ein kleines Taschengeld für die Manager.

Da Kurz und er könnten sich ja eine Zelle teilen.

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Uther (2.438 Kommentare)
am 11.09.2023 11:07

Der Maturant und sein Immo „ Leistungsträger „!

Hätte alles verlieren sollen der Haberer!

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MySigma (2.510 Kommentare)
am 11.09.2023 11:04

Mesias Hl. Basti, dein Freund hat Probleme. Möchtest du bitte deine Freunde anrufen und dem ARMEN Rene ein gutes Geschäft zukommen lassen? Wir Steuerzahler begleichen dann eh die Rechnung.

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hasta (2.894 Kommentare)
am 11.09.2023 10:58

Die vermutlich überbewerteten Immobilien haben zu einem guten Ergebnis geführt. Mit diesem Ergebnis hat man die Banken und die Politik getäuscht.

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LASimon (12.956 Kommentare)
am 11.09.2023 12:53

Mit dem Wort "vermutlich" drücken Sie schon aus, dass Sie keine Kenntnis haben. Daraus aber einen Schluss auf Betrug zu ziehen, ist zumindest intellektuell höchst unredlich.

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betterthantherest (36.070 Kommentare)
am 11.09.2023 10:45

Darf man davon ausgehen, dass der türkise Vorzeigeunternehmer seine Schäfchen im Trockenen hat?

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whatsthebeautyoftheemptyspace (206 Kommentare)
am 11.09.2023 10:46

Natürlich, und du zahlst dafür.. ich auch.
Willkommen in Österreich, dem Land der Grauzonen.

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MySigma (2.510 Kommentare)
am 11.09.2023 11:05

Grauzonen und Einzelfälle...

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