VW und IG Metall einigen sich im Tarifkonflikt
HANNOVER/WOLFSBURG. Nach einem Verhandlungsmarathon haben Europas größter Autobauer Volkswagen und die Gewerkschaft IG Metall ihren Tarifkonflikt beigelegt.
Beide Seiten einigten sich in mehr als 70-stündigen Verhandlungen bis Freitag auf den Erhalt von zunächst sämtlichen VW-Werken. Die seit drei Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung wird wieder in Kraft gesetzt und gilt nun bis 2030. Im Gegenzug verzichten die Mitarbeiter in den kommenden Jahren auf Lohnerhöhungen, Boni werden gekürzt.
IG-Metall-Chefunterhändler Thorsten Gröger sagte, es sei ein Paket geschnürt worden, "das schmerzliche Beiträge der Beschäftigten beinhaltet, aber im gleichen Atemzug Perspektiven für die Belegschaften schafft."
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Allerdings sollen nach Angaben von Volkswagen bis 2030 an den deutschen Standorten mehr als 35.000 Jobs sozialverträglich abgebaut und die technische Kapazität der Werke dauerhaft um 734.000 Einheiten reduziert werden. Durch den Abschluss würden mittelfristig mehr als 15 Mrd. Euro pro Jahr an Kosten gespart, allein die Arbeitskostenentlastung betrage jährlich 1,5 Mrd. Euro, erklärte der Wolfsburger Konzern. "Mit dem erreichten Maßnahmenpaket hat das Unternehmen entscheidende Weichen für seine Zukunft gestellt, was Kosten, Kapazitäten und Strukturen angeht", sagte VW-Chef Oliver Blume. VW-Markenchef Thomas Schäfer ergänzte am Freitagabend auf einer Pressekonferenz in Berlin, dass man die drei Ziele geschafft habe: Arbeitskosten zu senken, Entwicklungskosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen und die Überkapazitäten an den deutschen Standorten abzubauen.
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Standorte zunächst gesichert
Ein Knackpunkt der Verhandlungen war die Zukunft der Werke in Dresden und Osnabrück gewesen. Laut der Vereinbarung läuft die Fahrzeugfertigung in Dresden nun Ende 2025 aus. Für die Zukunft des Werkes sollen Alternativen erarbeitet werden, erklärte Volkswagen. "Hierzu gehört auch die Möglichkeit einer Beteiligung der Volkswagen AG an einem Konzept Dritter." In Osnabrück soll das Cabrio T-Roc bis zum Spätsommer 2027 und damit länger als bisher geplant produziert werden. Für die Zeit danach sollen Optionen für eine andere Verwendung des Standorts geprüft werden. Die Produktion des Golf soll ab 2027 nach Mexiko verlegt werden.
VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo sagte, unter schwierigsten konjunkturellen Bedingungen sei eine grundsolide Lösung erkämpft worden. "Zwar gibt es tarifliche Zugeständnisse jenseits der monatlichen Einkommen - dem gegenüber stehen aber der solidarisch erwirkte Erhalt aller Standorte samt Zukunftsperspektiven, eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030 und nicht zuletzt die Gewissheit für den Vorstand, dass bei Volkswagen Veränderungen gegen den Willen der Belegschaft zum Scheitern verurteilt sind." Beide Seiten hatten die fünfte Verhandlungsrunde immer wieder verlängert und mehrere Nächte um ein Ergebnis gerungen. Es war die bisher längste Verhandlungsrunde in der Geschichte des Autobauers.
Es war ein hartes Ringen um eine Lösung in dem Konflikt: Der VW-Vorstand - unterstützt von den Eigentümerfamilien Porsche und Piech - hatte auf Einsparungen gepocht. Finanzchef Arno Antlitz verwies auf massive Überkapazitäten, weil auf dem europäischen Automarkt dauerhaft weniger Fahrzeuge verkauft würden als vor der Pandemie. Zudem steckt das China-Geschäft in einer Krise, und chinesische Rivalen machen der weltweiten Nummer zwei in der Autobranche Konkurrenz.
Die Produktion des am meisten verkauften Modells soll nach México ausgelagert werden.
Was sagen da die Klima/Umweltschützer dazu?
Das ist doch Umweltverschmutzung hoch drei.
Uns Autofahrer sekkiert die Politik mit allen möglich, sich ständig erhöhenden Klima und Umweltsteuern.
Und die Konzerne fahren ihre Blechkisten quer über den Ozean.
die Rüstungsindustrie ersetzt die Autoindustrie.