"Wie möchten Sie wohnen?": Wovon die Österreicher träumen
WIEN. Umfrage: Immer mehr Menschen träumen vom Einfamilienhaus am Land.
Auch wenn es für die meisten Menschen in Österreich Traum bleibt und im Lichte des Bodenverbrauchs und CO2-Fußabdrucks auch vielkritisiert ist: Die Idealmobilie von Frau und Herrn Österreicher ist ein Einfamilienhaus im Grünen mit 100 bis 150 Quadratmetern Wohnfläche. Da soll es dann zwei Schlafzimmer geben, ein bis zwei Bäder, einen Garten und ein Arbeitszimmer. Das hat Raiffeisen Immobilien in einer repräsentativen, am Dienstag veröffentlichen Untersuchung erhoben.
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Auf die Frage "Wie möchten Sie wohnen, was wäre Ihr Wohntraum" antworten 34 Prozent mit "Im Einfamilienhaus in einem kleinen Ort am Land" (2018: 31 Prozent). Das Einfamilienhaus in Alleinstellung im Grünen - also ohne Nachbarn - war 2018 nur für 21 Prozent der Wohntraum schlechthin - mittlerweile ist dieser Wert signifikant auf 33 Prozent angewachsen. In ein Einfamilienhaus am Stadtrand träumen sich nur 23 Prozent der Befragten.
Im Vergleich zur Vorgänger-Erhebung von 2018 träumen sich die Menschen zwar offenbar verstärkt in ein Einfamilienhaus am Land, bei der Wohnfläche dort sind sie aber etwas genügsamer geworden. Der Anteil jener, deren Wohntraum auf bis zu 100 Quadratmetern Fläche Platz findet, ist von 26 auf 32 Prozent gestiegen. Ein größerer Anteil von 37 Prozent wünscht sich bis zu 150 Quadratmeter. Unverändert hat die Traumimmobilie zwei Schlafzimmer (49 Prozent). 46 Prozent der Befragten begnügen sich mit einem Bad.
"Hochemotionales Thema"
Auf Platz vier landet die Neubau-Eigentumswohnung, ex aequo mit dem Einfamilienhaus im städtischen Speckgürtel (jeweils 19 Prozent). Von einer Mietwohnung bzw. einem gemieteten Haus (11 Prozent) sowie einer Eigentumswohnung im Altbau (8 Prozent) träumen weniger Menschen. Ganz am Ender der Liste findet sich die Genossenschaftswohnung mit 7 Prozent, sagt Raiffeisen auf Basis der Untersuchung.
Wohnen sei ein "hoch emotionales Thema", so Peter Weinberger von Raiffeisen. "Neben den harten Fakten wie Kosten und Quadratmetern geht es dabei immer auch um Lebensentwürfe, Träume und Idealbilder." Die Antworten gab es heuer, obwohl die Finanzierung seit 2018 schwieriger geworden ist. Das liegt an der vorübergehend immensen Inflation und gestiegenen Zinsen.
Vor über 2 Monaten gab's den Artikel:
Pro&Contra: Bauen wir zu viele Häuser?
Auch dort sowie in diesem schreibt ein gewisser User "detti"
... ein großer Teil der Einfamilienhäuser sind Einpersonenhäuser!
Da ich von Einfamilienhäusern umgeben bin und ich die Nachbarn auch alle kenne (natürlich manche nicht so nahe – aber ich weiß alle Namen und auch den Familienstand) kann ich sagen:
In dieser Gegend gibt es bei 23 EFH nur EINS mit einem Bewohner!
Und seine Lebenssituation ist folgende:
Seit eineinhalb Jahren verwitwet, aber er hat 2 Kinder und 4 Enkelkinder (eins knapp 20, die anderen zwischen 20 und 28).
Vor über 50 Jahren sind sie eingezogen und waren dann weit über 20 Jahre zu viert, dann sind die Kinder ausgezogen und die letzten 20 Jahre waren sie zu zweit.
Und da ist jetzt die Frage:
Warum soll er das Haus verkaufen und in eine kleine Wohnung ziehen wenn in absehbarer Zeit ein Enkel (dann mit Familie) das Haus “übernimmt“.
Er ist noch fit genug um das alles zu schaffen und die anfallenden Arbeiten zu erledig
Eine kleine feine Wohnung mit Lift hat insbesondere für ältere Menschen viele Vorteile! Viele Ältere Menschen wohnen in viel zu großen Einfamilienhäusern mit oft horrenden Betriebs und Erhaltungskosten!
wie möchten Sie wohnen?
Im Plattenbau 2.0.
sagen die GRÜNEN.
Gilt natürlich nur für die anderen und nicht für sie selbst.
Das eine ist die Frage, wo man wohnen möchte, aber wo möchte ich leben? Wenn wohnen und leben auseinanderfallen, ist das in der Regel nicht gut für die Psyche und auch nicht für die Komune.
Und schon gar nicht für die Kommune….
Mietwohnung GWG
Wetten, daß 99% der Befragten auf jeden Fall sich gegen den hohen Flächenfraß im Lande aussprechen .....
werden wohl Träume bleiben,
wenn man sich die Realbüros ansieht wie viele ihr Bauvorhaben aufgeben "müssen"
Ein Eigenheim aus eigen Ersparnissen zu finanzieren, wird wohl in Zukunft niemand mehr schaffen. Das ist gut für die Reduktion des Bodenverbrauches, aber schlecht für das Miteinander. Wer auf zu engem Raum wohnt, reibt sich auf. Wer sieht, wie die Erben und die Vorgängergeneration (die vom Wiederaufbau sind schon tot) prasst, während man selber zu nix kommt, wird nicht mehr bereit sein zu leisten. Die Kluft gehört durch Vermögenssteuern verringert und wenn Einfamilienhäuser zu Einpersonenhäuser werden, muss gegengesteuert werden, aber das alte Wahlvolk , eh scho wissen!
Wer zb die neuen Siedlungen im Speckgürtel (Altenberg) zu Fuß erkundet oder mit Einheimischen spricht, wird feststellen, dass die neuen sich sich abschotten. Ein Miteinander ist das eher nicht.
Die junge Generation hat halt einen anderen Lebensstil. Hätten die Häuslebauer aus den 70ern auch so hohe Lebens - Ansprüche gehabt, hätten sie auch kein Haus bauen können. Stichwort: neuestes I- Phone, 3x Luxus Urlaub im Jahr, 2 Autos in der Familie, oft fertiges Essen kaufen oder im Gasthaus konsumieren, kein Sparen, kein Selbstversorger Gemüsegarten, ......
"Immer mehr Menschen träumen vom Einfamilienhaus am Land." Abgesehen davon, dass der/die Autor*in "auf dem Land" gemeint haben dürfte ("am Land" bedeutet "neben dem Land"): Der Traum endet dann, wenn es kein "Land" mehr gibt. Und wir sind auf dem besten Weg dahin.
Ich würde das nicht so eindeutig negativ sehen. Bei aus dem Boden gestampften Stadtrand-Doppelhaushälften gebe ich Ihnen recht. In den meisten wirklich ländlichen Regionen hat es jetzt über Jahrzehnte das Phänomen "Landflucht" gegeben, die Jungen ziehen in die Stadt, die Alten sterben nach und nach aus und mit ihnen die Dörfer. Lange hat man sich Gedanken gemacht, wie man das verhindern kann - nun scheint es sich von selbst zu bessern.
Was die Städte und Städteplanung betrifft sollten sich Verantwortliche überlegen, warum die Ballungszentren Attraktivität für viele verlieren und was man tun könnte?
Der Leerstand ergibt sich auch daraus, dass die nächste Generation selbst gebaut hat (Grundstücke waren ja noch vorhanden) und die Alten aus den Häusern sterben (bzw. ins Pflegeheim übersiedeln). Solche Häuser bleiben oft leer, weil die Jungen zu sehr daran hängen, um das Haus zu verkaufen, gleichzeitig aber auch kein Geld haben um darin zu investieren (schließlich zahlen sie ja gerade das eigene Häusl ab). Das tut der Substanz natürlich dann nicht gut.
@bbgrunt: zu sehr am Haus hängen heißt in den meisten Fällen SPEKULIEREN auf einen Wertzuwachs.
Alles hat seine Vor und Nachteile! Die Migration ist natürlich in den städtischen Schulen stark vertreten und nicht immer ein Vorteil für die Minderheit der einheimischen Kinder! Schon Rendy Wagner hat ihre Kinder auf Privatschulen geschickt. Das Stadtleben hat aber auch viele Vorteile, wobei die Stadtteile oft sehr unterschiedlich sind!
Wen wundert es, in eine Schule in der Stadt Linz hätte ich mein Kind nicht geschickt. Es ist schon richtig, dass Fremdsprachen gelernt werden müssen nur sollten dies auch solche sein, die man für Beruf und Urlaub benötigt und nicht um sich mit Mitschülern zu unterhalten. Deswegen raus aufs Land. Beste Entscheidung gewesen.
Ich kann das nachvollziehen. Man muss ja nicht in die letzte Pampa ziehen, aber ein Haus in einer ländlichen Region oder am Grüngürtel der Städte ist einfach lebenswert. Ich habe es nicht bereut und möchte nie wieder in ein Wohnsilo in einer Großstadt wo ich lange gelebt habe zurück. Wahrscheinlich bieten Kleinstädte den optimalen Schnitt aus Infrastruktur und Bevölkerungsdichte.
Blöd nur, wenn einem dann der Grüngürtel durch Autobahnhalbanschluss und Umwidmung verbaut wird, wie im Auhof in Linz.
Ist den Pendlern alles egal, jammern nur wegen dem Stau den sie selber produzieren und großen Klimabonus für Umweltzerstörung bekommen
Das Ergebnis klingt so, als wären da eher realistische Wünsche als Träume abgefragt worden.
Denn träumen werden die meisten wohl eher von einer 300m² Villa am See als von einem 100m² Einfamilienhaus in einem Kuhdorf.
Offensichtlich haben die meisten keinen Bock auf Stadt, auch wenn uns das gerne als Ideal eigeredet wird.
Zu viele Menschen auf zu wenig Raum ist nie gut.
Das mit dem Einreden sehe ich auch so. Mag sein, dass "Verdichten" aus ökologischer Sicht Sinn macht, der Lebensqualität glaube ich nicht, dass es gut tut.
Wenn die Menschen nacheinander aus den Ballungszentren "fliehen", werden sie die Ballungszentren irgendwann einholen. Das sieht man doch jetzt schon, wie sehr Städte ausfransen. Und da muss ich gar nicht ans Rheintal denken, das bereits jetzt eine einzige Stadt ist von Bregenz bis Feldkirch. Salzburg und Hallein sind auch schon zusammengewachsen ebenso wie Timelkam und Vöcklabruck.
Die Folgen dieser Entwicklung, die natürlich nur mit Bodenversiegelung möglich ist, sind jetzt bereits erahn- wenn nicht erkenn- und erlebbar.
Wäre mittels Bevölkerungsreduktion kein Problem.
Aber wir müssen ja unbedingt wachsen.
Wieviel sind Sie denn gewachsen?
In die Höhe schon länger nicht mehr.
Habe jetzt eine andere Richtung eingeschlagen.
Und wie stellen Sie sich die Bevölkerungsreduktion vor? Am oberen oder am unteren Ende? Bei den Geburten oder den Altersversorgten vlg Pensionisten? Volkswirtschaftlich wäre das Zweite vorteilhaft = Einsparung bei den Altersbezügen vlg Renten (Pensionen).
Stimmt... viele Stadtregionen kann man schon getrost als eine Stadt bezeichnen.
Z.b. ihre Gegend Vöcklabruck mit Timelkam, Attnang-Puchheim, Regau, Redlham, Lenzing,.. kommt auf ca. 70.000 EW und hat auch alles, was man als Stadt so braucht.
https://www.stadtregionen.at
eine Cineplexx hihi
Also doch wieder eine Ballungsregion?
Vielleicht müsste man fragen unter der Bedingung, dass die Pendlerpauschale abgeschafft und das Autofahren an sich viel teurer wird.
...in Zeiten vom Homeoffice ist es mir egal, wenn die Pendlerpauschale abgeschafft und das Autofahren viel teurer wird... Wann wird das genau sein? Du scheinst es ja zu wissen...
Und wie schaut´s aus wenn man die Subventionen der Öffis streicht, mit denen Stadtmenschen viele zu billig fahren können?
Dann bleibt mir noch immer das Fahrrad. Übrigens, seit dem Klimaticket fahren alle günstig. Öffentlicher Verkehr zählt zur Daseinsvorsorge.
Falsch.
Um günstig fahren zu können braucht man nicht zur ein Klimaticket, sondern auch eine Öffi-Verbindung.
Am Land reicht diese bestenfalls für Einzelfahrten, und die sind unverschämt teuer.
Der Stadtmensch hat hingegen eine ausreichend gute Verbindung um oft komplett aufs Auto verzichten zu können.
Ja die meisten bauen ja da wo der Grund billig ist und kein ÖPNV. Infrastruktur zahlen zusätzlich alle zusätzlich
Wobei sich das Angebot an öffentlichem Verkehr zumindest bei uns im Bezirk trotz maximalem Klimabonus sehr differenziert darstellt. Das Problem sind die letzten paar Kilometer. Da gibt es Ortschaften, die liegen an Busrouten und sind - über die Bezirksstadt - eigentlich gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Wenn aber die Bushaltestelle mit adäquatem Angebot vier, fünf Kilometer entfernt ist - sind genau diese vier fünf Kilometer das Problem. Sitzt man einmal im Auto ist die Versuchung groß, gleich die ganze Strecke zu fahren. Beim Fahrrad sind die Abstellplätze und im Winter das Wetter das Problem.
Also um den OÖVV auch einmal zu loben: bei uns im Bezirk (oder zumindest auf meiner Strecke) funktioniert die Taktung Bus-Bahn sehr gut.
Der heimische Kraftfahrer ist jährliche Verteuerungen leider gewöhnt. Dennoch sind ein Haus außerhalb der Ballungszentren und das eigene Kfz für viele zentrales Wunschthema und Inbegriff von Lebensqualität.