60.000 Schulsessel im Jahr aus Scharnstein
SCHARNSTEIN. Mayr Schulmöbel investiert in neue Produktionshalle – Wachstum mit flexiblen und interaktiven Schulmöbeln.
Generationen von Taferlklasslern, Mittelschülern und Gymnasiasten sind auf ihren Stühlen gesessen und haben an ihren Tischen geschrieben, gehäkelt und gemalt: Das Unternehmen Mayr Schulmöbel stattet seit 1968 von seinem Sitz in Scharnstein aus (Bezirk Gmunden) sämtliche Schultypen, Hochschulen und Einrichtungen für Erwachsenenbildung aus.
Kürzlich erfolgte in Scharnstein der Spatenstich für eine neue Produktionshalle: Bis 2020 soll die Produktionsfläche von 9200 auf 11.700 Quadratmeter steigen. In dem neuen Gebäude sollen die Pulverbeschichtung und die Metallfertigung untergebracht werden. Fünf Millionen Euro werden in das Projekt investiert – die größte Investitionssumme der Firmengeschichte.
Johann Mayr, Gründer des Unternehmens, war Lehrer an der örtlichen Hauptschule und mit den Arbeitstischen für die Werkerziehung unzufrieden. Für die praktischen und robusten Werktische, die gleichzeitig pädagogischen Ansprüchen gerecht wurden, meldete er ein Patent an – der Grundstein für die Schulmöbelerzeugung war gelegt. Einrichtungen für Werkräume gehören heute noch zum Portfolio des Unternehmens, das aktuell im Eigentum der beiden Töchter des Gründers steht.
"Wir statten mittlerweile aber sämtliche Räume aus: vom Klassenzimmer über den Chemiesaal bis hin zur Bibliothek und zur Schulküche", sagt Co-Geschäftsführer Maximilian Auinger. Er führt gemeinsam mit Franz Josef Wiener das Unternehmen. Auch die Digitalisierung hält immer mehr Einzug in die Klassenzimmer: So hat das Unternehmen etwa interaktive Tafeln im Angebot. Mithilfe eines Beamers wird aus einer "normalen" Tafel ein interaktives Board. 6000 Artikel führt Mayr Schulmöbel im Sortiment. 22 Länder werden mit Schulmöbeln beliefert: Die Exportquote liegt bei 15 Prozent.
Was macht nun aber ein gutes Schulmöbelstück aus? Untersuchungen zufolge müssen sie siebenmal belastbarer sein als Wohnmöbel. "Die Tische und Stühle müssen stabil und massiv sein. Wichtig ist eine lange Lebensdauer", sagt Harald Drack. Der weiß, wovon er spricht: Drack ist der längstdienende Mitarbeiter und seit 40 Jahren am Standort beschäftigt. Zusätzlich müssten die Möbel auch "mitwachsen" und vor allem mit wenigen Handgriffen umzustellen sein: "Ganztagesschulprogramme und offene Lernformen nehmen zu. Unsere Möbel sind mobil und multifunktionell", sagt Wiener. Dies sei eine große Chance für das Unternehmen.
162 Mitarbeiter sind für Mayr Schulmöbel tätig und fertigen jährlich rund 60.000 Stühle und 40.000 Tische. Der Umsatz belief sich 2018 laut Firmenbuch auf 25 Millionen Euro (2017: 23 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis lag im abgelaufenen Geschäftsjahr (mit 31. Dezember) bei 1,8 Millionen Euro (2017: 1,4 Millionen Euro).
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