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Sparefroh und der Generationswechsel

14. Juli 2012, 00:04 Uhr
Sparefroh und der Generationswechsel
Markus Limberger wird heuer 65 Jahre alt. Bild: Sparkasse

Mit dem Abgang von Ludwig Scharinger und der Pensionierung von Hypo-Vorstandsmitglied Emil Lauß gibt es in den Bank-Vorständen Oberösterreichs nur noch einen Manager, der älter als 60 Jahre ist.

Markus Limberger, Generaldirektor der Sparkasse Oberösterreich, wird kommenden Oktober 65. Ende 2013 läuft sein Vorstandsvertrag aus. Ein Generationswechsel steht an.

Geht es nach Markus Limberger, ist völlig klar, wer sein Nachfolger wird. Vorstandskollege Michael Rockenschaub (57) sei ein ausgezeichneter Mann und für den Vorstandsvorsitz in der Sparkasse bestens geeignet. „Wenn mit mir was passiert, könnte Rocky sofort übernehmen“, sagte Limberger den OÖNachrichten schon im Dezember 2009 und überraschte damit auch einige im eigenen Haus.

Seit 2010 Vorstandsduo

Limberger bildet seit dem Abgang Peter Cecelskys im Jahr 2010 mit Rockenschaub ein Duo im Vorstand. Rockenschaub war Limbergers Wunschkandidat, als Michael Martinek die Sparkasse verließ – nicht zuletzt wegen unterschiedlicher Auffassungen mit Limberger.

Dass Limberger seinen Wunschnachfolger durchbringt, ist zwar nicht sicher, aber durchaus wahrscheinlich. Wie in einer Aktiengesellschaft üblich, bestimmt der Aufsichtsrat den Vorstand und auch den Vorstandsvorsitzenden.

Aufsichtsratschef Hans Neunteufel, Gründer des Industriebetriebs Neuson und seit der Fusion mit der bayerischen Wacker Aufsichtsratschef auch dieses Konzerns, will sich noch nicht auf einen Kandidaten für die Nachfolge Limbergers festlegen. „Wir werden die Diskussion darüber möglichst spät starten und dann möglichst schnell abschließen“, sagt Neunteufel. Die Entscheidung werde aus jetziger Sicht Mitte 2013 erfolgen.

Dass Rockenschaub Limbergers Nachfolger wird, sei noch nicht gesagt. „Der Vorstandsvorsitzende wird zwar gehört, die Entscheidung fällt aber der Aufsichtsrat“, sagt Neunteufel im Gespräch mit den OÖNachrichten. Auch dass es bei einem Zweiervorstand bleibt, sei nicht sicher. Ein Dreier-Vorstand sei durchaus denkbar.

Was die Entscheidungsstrukturen betrifft, ist die Situation in der Sparkasse Oberösterreich bemerkenswert. Denn der Mehrheitseigentümer der Sparkasse AG ist die Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse. Das ist der Verein, auf den die 160-jährige Geschichte der Sparkasse zurückgeht. Denn die Sparkasse ist seit jeher gemeinnützig angelegt und sozialen Aufgaben verpflichtet.

Diese Anteilsverwaltung wird wiederum von einem Vorstand geführt, der aus vier Personen besteht. Diese vier Personen sind neben Karl Wurzer und Klaus Hirse Markus Limberger und Michael Rockenschaub. Dass dies vorentscheidend für die Vorstandswahl in der Bank ist, sei dennoch zu verneinen. „Das sind zwei ganz verschiedene Gremien“, versichert Neunteufel.

„Sparkasse gut im Griff“

Vergleichsweise weniger zu sagen haben die anderen Aktionäre. Die Erste Bank, die sich Ende der neunziger Jahre aus Oberösterreich zurückgezogen und dafür Anteile an der Sparkasse und einen Vorstandssitz bekommen (und später aufgegeben) hatte, hält sich zurück. Das gilt auch für die Stadt Wels, die mehr als zehn Prozent hält und seinerzeit mit Manfred Reitinger den Vorstandsvorsitzenden stellte. (Vizebürgermeister Hermann Wimmer ist neben Karl Büche Neunteufels Stellvertreter).

„Limberger hat die Sparkasse gut im Griff“, sagt ein Aufsichtsratsmitglied. Daher sei auch davon auszugehen, dass der Übergang auf seinen Nachfolger ruhiger verlaufen werde, als dies1998 der Fall war. Damals war Reitinger mit 57 Jahren gedrängt worden, zurückzutreten, um Limberger Platz zu machen.

 

Sparkasse OÖ

Markus Limberger Der 64-jährige Jurist ist seit 39 Jahren bei der Sparkasse Oberösterreich, 1988 wurde er stv. Vorstandsmitglied, 1998 designierte ihn der Aufsichtsrat zum neuen Vorstandschef.

Personen umfasst der Vorstand der Sparkasse. Damit ist er von den oberösterreichischen, landesweit tätigen Banken der kleinste.

27 Mitglieder hat dafür der Aufsichtsrat, das ist viel für ein Kontrollgremium. Neben dem Präsidium (Hans Neunteufel, Hermann Wimmer und Karl Büche) sitzen dort auch Primar Nikolaus Böhler, Linz-AG-Chef Alois Froschauer, Georg Starhemberg und Erste-Vorstandsdirektor Thomas Uher.

Die Sparkasse wurde 1849 gegründet, 1990 wurde die Bank in eine Aktiengesellschaft eingebracht. Die Bilanzsumme der Sparkasse liegt bei 11,1 Milliarden, es werden rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mehrheit hält die Sparkassen Anteilsverwaltung, die Erste hat 27,72 Prozent, Wels 10,01 Prozent, Schwanenstadt 1,04 Prozent.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 16.07.2012 21:13

Mit dem Abgang von Ludwig Scharinger ...............

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Schnell ist er in der Versenkung verschwunden, der Scharinger, bin neugierig, ob das bei Limberger auch so ist.

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