Zahl der Börsengänge ging weltweit um 10 Prozent zurück
WIEN. Einen starken Rückgang gab es vor allem in Asien, für kommendes Jahr wird eine Zunahme erwartet.
2024 ist die Zahl der Börsengänge (Initial Public Offerings/IPO) weltweit um 10 Prozent zurückgegangen. 1215 Firmen gingen an die Börse und spielten damit 121,1 Milliarden Dollar (115,4 Milliarden Euro) ein, ein Rückgang um 4 Prozent gegenüber dem Jahr davor, geht aus Zahlen des Wirtschaftsberaters EY hervor. Vor allem Asien verzeichnete einen Rückgang der IPO-Aktivitäten, mehr investiert wurde dagegen in Europa und den USA, sagte EY-Partnerin Martina Geisler laut der Aussendung.
"Wenngleich die Leitzinssenkungen westlicher Notenbanken sowie steigende Aktienmärkte eine prozyklische Wirkung entfalteten, wirkten sich die zunehmenden Deglobalisierungstendenzen besonders hemmend auf die asiatischen Märkte aus", so Geisler weiter. Gehemmt worden seien die Investoren auch von den vielen politischen Wahlen in großen Ländern wie den USA.
Überregional bleibe die Pipeline gut gefüllt, wichtig sei jedoch, "den richtigen Zeitpunkt für ein IPO zu wählen", sagte Geisler. Für die Firmen seien neben der Entwicklung der Konjunktur vor allem die sich bietenden Wachstumschancen der grünen und digitalen Transformation relevant. Auch die sich in den USA anbahnende Deregulierung könnte Rückenwind verleihen. Die EY-Experten sind dementsprechend zuversichtlich für das IPO-Jahr 2025.
Keine IPO im ATX oder ATX Prime
In Österreich gab es heuer in den beiden Top-Segmenten ATX und im ATX Prime der Wiener Börse keine Neuzugänge. Im KMU-Segment "direct market plus" kamen drei Unternehmen dazu. Besonders stark ist die Wiener Börse allerdings bei Anleihen-Listings. 2024 gab es bereits 12.500 Notierungen, damit wurde das bisherige Rekordjahr 2023 (8311 Notierungen) übertroffen.
Weltweit größter Börsengang des Jahres 2024 war der EY-Übersicht zufolge der US-Logistiker Lineage, das beim IPO im Juli rund 5,1 Milliarden Dollar erlöste. Größter Börsengang des Jahres in Europa war im Mai die Erstnotiz des spanischen Konsumanbieters Puig Brands mit gut 2,9 Milliarden Dollar.