"Hab’ als Kind schon Kochsendungen geschaut"

Mit Liebe dabei sein, anders gehe es in der Gastronomie nicht, das steht für Christian Friedl außer Zweifel. Der 17-Jährige absolviert derzeit im Revital Aspach die Ausbildung zum Gastronomie-Fachmann und ist mittlerweile im dritten Lehrjahr. Ein anderer Beruf wäre für den Roßbacher nie in Frage gekommen. "Ich habe mich schon immer für die Gastronomie interessiert. Schon als Kind habe ich mir Kochsendungen wie Jamie Oliver angeschaut. Und nach meinen Schnuppertagen im Revital Aspach war für mich klar, dass das der absolut richtige Beruf für mich ist", erklärt der Roßbacher. Auch die Arbeitszeiten stören den jungen Innviertler nicht. "Man muss mit Liebe bei der Sache sein und das ist bei mir der Fall. Ich habe noch keinen einzigen Moment bereut."

Grund zur Reue hat der 17-Jährige ohnehin nicht. Im Gegenteil. Er darf auf sich und seine Leistungen stolz sein. Erst kürzlich qualifizierte er sich in Kleßheim für das Finale des Falstaff Young Talents Cup. In der Vorausscheidung überzeugte Christian Friedl mit seinem Fachwissen, seiner Ausdauer und seinem Geschick. Obwohl er der jüngste Teilnehmer war, zog er mit der zweithöchsten Punktezahl ins Finale ein. Dort musste er sich zwar den erfahreneren Teilnehmern geschlagen geben, jedoch nur haarscharf.

Gefragt waren beim Finale eine passende Tischedekoration zum Thema "Tradition trifft Moderne" und eine Weinempfehlung zu einem vorgegebenen Menü. "Um Ideen zu sammeln, bin ich Deko-Läden abgefahren und habe im Internet recherchiert. Beim Finale habe ich dann viel von der Tischdekoration selbst gemacht. Wir hatten ein Budget von 40 Euro, aber ich habe nur elf gebraucht", ist der Lehrling zu Recht stolz auf sich und seine Leistung.

Jeder Tag ist anders

Wenn Christian Friedl über seinen Beruf spricht, ist er voller Begeisterung. Vor allem die vielen verschiedenen Aufgaben machen dem 17-Jährigen Spaß. "Im Service bin ich im ständigen Kontakt mit den Gästen und das liegt mir. Wenn ich dann in der Küche stehe, kann ich herumexperimentieren. Es ist toll, dass mein Küchenchef mir vertraut und mir interessante Aufgaben überträgt. So wird es niemals langweilig", schwärmt der Roßbacher.

Ganz Abschalten kann Friedl auch nach Dienstschluss nicht – zumindest nicht immer. Familie und Freunde bitten ihn um Tipps und Tricks. "Die Leute rufen mich oft an und fragen, wie sie etwas machen sollen. Aber das Kochen ist meistens auch eine Glückssache. Gerichte werden an einem Tag super und genau so, wie man es sich vorstellt und am nächsten Tag kann das schon wieder ganz anders sein. Das Geheimnis ist, niemals aufgeben und es immer wieder probieren", erklärt der junge Innviertler. Das ist eine seiner großen Stärken. "Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann probiere ich es so lange, bis es passt. Kapitulieren kommt nicht in Frage. Aber ich weiß, dass ich in allen Bereichen noch viel lernen kann."

Wenn Christian Friedl mit seiner Ausbildung zum Gastronomie-Fachmann fertig ist, will er auf Saison gehen. "Ich denke, das ist wichtig, um neue Dinge kennenzulernen. Die Gastronomie ist eine große Familie und man trifft sich im Leben immer zweimal."