"Mag den Beruf, weil er außergewöhnlich und selten ist"
GRIESKIRCHEN. Theresa Mayr und Amanda Schweighofer haben eine Lehre als Oberteilherrichterin absolviert.
Schuhe "Made in Austria" werden immer seltener. Viele Produktionen wurden geschlossen oder ins Ausland verlegt, vor allem nach Osteuropa. Billigkonkurrenz aus China tat ihr Übriges. Potenzial gibt es allerdings hierzulande im Gesundheitsbereich, maßgefertigte orthopädische Schuhe werden immer stärker nachgefragt. Beim Orthopädie-Schuhmacher Stockinger in Grieskirchen wird auch der Nachwuchs im seltenen Lehrberuf "Oberteilherrichter" und als Orthopädieschuhmacher ausgebildet. In den Firmenhallen in der Steiffstraße wurden früher die berühmten Teddybären mit dem Knopf im Ohr hergestellt. Jetzt surren die Nähmaschinen für Schuhoberteile aus Leder. Theresa Mayr und Amanda Schweighofer haben ihre zweijährige Ausbildung zur "Oberteilherrichterin" mit sehr gutem Erfolg bereits abgeschlossen. "Ich habe in der Hauptschule in diesem Betrieb geschnuppert, es hat mir gleich gefallen, weil es ein außergewöhnlicher und etwas anderer Beruf ist", sagt Mayr.
Auch ihre Kollegin Amanda Schweighofer hat in den Schnupperwochen den Betrieb kennengelernt und ist in den Beruf eingestiegen. "Der Job ist abwechslungsreich und ich schätze das angenehme Betriebsklima hier", sagt Schweighofer. Dafür nahmen die beiden auch in Kauf, dass sie die Berufsschule in Schrems in Niederösterreich besuchen mussten, weil es in Oberösterreich keine Ausbildungsstätte mehr gibt.
Die beiden sind durch die Schule von Werkmeisterin Brigitte Stadlbauer gegangen. "Wichtig ist, dass die jungen Leute vor allem Interesse mitbringen, technisches Verständnis ist vorteilhaft und sie sollten mit der Nähmaschine umgehen können."
Länger, nämlich dreieinhalb Jahre, dauert die Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher. Die Anforderungen an den Gesundheitsberuf sind stark gestiegen. "Die Leute werden immer älter, Abnützungserscheinungen und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Rheuma nehmen sehr stark zu", sagt Orthopädieschuhtechnik-Meister Christoph Weixelbraun. Bei Diabetes-Patienten mit schlechter Wundheilung können schon kleine Fußverletzungen als schlimmste Folge eine Amputation nach sich ziehen. Wegen der Nervenschädigungen werden die Verletzungen oft nicht sofort wahrgenommen. Ein perfekt angepasster orthopädischer Schuh kann viel Leid verhindern.
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