August Starzinger

Allein über den Getränkefabrikanten August Starzinger zu schreiben, würde den Platz der Landsleute-Portraits sprengen. August Starzinger ist, ob privat oder als Unternehmer, für Frankenmarkt ein Juwel. Das haben die Gemeindeväter schon erkannt und ihn zum Ehrenbürger ernannt.

Als der örtliche Brauereibesitzer gestorben ist, musste Starzinger nur einmal gefragt werden, ob er neben dem Mineralwasser- und Limonadengeschäft auch ins Biergeschäft einsteigen will.

Auch wenn Starzinger in Österreich, und nach der Maueröffnung kurzzeitig auch im Osten, expandiert hat, ist das Unternehmen ein Familienbetrieb geblieben: mit 120 Mitarbeitern in Frankenmarkt und 110 in Aspach, Deutschkreuz und Bad Radkersburg und in einem Verkaufsbüro in Budapest, das Sohn Markus leitet. Tochter Ludmilla ist die Marketingchefin der gesamten Unternehmensgruppe und August Starzinger versucht langsam, für sich mehr Freiräume zu schaffen.

Aber wirklich langsam, denn im Betrieb ist er jeden Tag präsent. "Wir haben bis jetzt keine Gewerkschaft, weil jeder mit mir persönlich reden kann", sagt der Chef. Und er gibt seinen Mitarbeitern gerne die Chance, im Unternehmen aufzusteigen. "Wenn die Leute von unten Luft kriegen, machen sie Luftsprünge", lobt er seine Mitarbeiter. Von der Pike auf lernen habe noch keinem geschadet, er selbst hat alles gemacht im Betrieb.

Aber nicht nur im Unternehmen setzt Starzinger auf gute Zusammenarbeit. Was man in einem engagierten Team bewerkstelligen kann, zeigt sich nach der siebenjährigen Restaurierung von Schloss Stauf. "Gekauft habe ich es eigentlich nur wegen des Grundstücks", gesteht Starzinger. Die Parkflächen gleich neben dem Betrieb kamen ihm gerade recht. Generell schlage er zu, wenn sich die Gelegenheit biete.

Damit das Schloss nicht einfällt, hat er die Grundfesten und das Dach sichern lassen. Nach dem Hochwasser 2003 stand die Frage "es sein zu lassen oder es gescheit zu machen". Unternehmer, Architekt und Bauleiter sind die Hautpverantwortlichen, denen am 30. Juni bei der Eröffnung zu danken ist.

Sein Engagement beim Erhalten alter Häuser, das Schloss ist nicht das erste und vielleicht auch nicht das letzte in Frankenmarkt, sieht der Unternehmer ganz einfach: "Ich sehe es als meine Pflicht. Man muss die innerliche Einstellung und die finanziellen Möglichkeiten haben. Nur eines davon reicht nicht. Es haben auch schon Kaiser und Könige den Staat kaputt gemacht, weil sie sich etwas gekauft haben."

A. Starzinger

Für den Frankenmarkter Getränkefabrikanten August Starzinger (Jahrgang 1943) stellte sich die Frage nicht, in die Firma, die der Großvater 1906 gegründet hat, einzusteigen und diese 1977 offiziell zu übernehmen. Mittlerweile ist neben Tochter Ludmilla und Sohn Markus mit dem Enkelsohn Victor die fünfte Generation im Betrieb. August Starzinger hat viele Funktionen, u. a. ist er Innungsmeister. Weil ihm das Kulturgut seiner Umgebung am Herzen liegt, hat er schon mehrere Häuser saniert. Schloss Stauf wird am 30. Juni feierlich eröffnet.

Frankenmarkt: Uralter Ort, freier Markt, freies Gedankengut, schon in der Römerzeit erwähnt.

Frankenmarkter Quellen: War immer Labstation für durchziehende Völker. Wasser war aber auch wichtig für die Schmieden, Mühlen und Hammerwerke. Wir betreiben ein Hammerwerk noch als kleines Elektrizitätswerk.

Wasser oder Bier? Ich bin zuerst ein großer Wasserfan. Und alles andere, ob Bier oder Limo, ist dann eine Abstufung, was ich alles mit Wasser machen kann. Ich bin ein glücklicher Mensch, weil ich einen so reinen gesunden Artikel verkaufen kann.

Hobbys: Pferde, Hunde, Wald, Bergwandern, Häuser vor dem Verfall retten.