Elementares zum Tod in Mondsee
Über "Spätwerke" von Schumann, Fauré und Schubert erschlossen Elisabeth Leonskaja und das Auryn Quartett am Montag bei den Musiktagen Mondsee die Sphären letzter Kompositionen vor dem Tod.
Schumanns "Geistervariationen" entstanden vor dessen Selbstmordversuch – fern des Lebens, tiefer in die Resignation versinkend. Leonskajas Interpretation zog dorthin. Diesen Faden nahm das Quartett auf und spann mit Faurés kurz vor dem Tod fertiggestellten Streichquartett op. 121 ein Netz introvertiert nachsinnender Gedanken.
Nur schwierig zu erreichen
Erst recht schuf Leonskaja mit Schuberts großer B-Dur-Sonate D 960 eine Dimension, die der Zeit enthoben schien. Allein wie sie die Phrasen des ersten Satzes zog, ist unerreicht in der Qualität. Schubert komponierte immer wieder bis zum Stillstand: ein Tasten, ein Suchen, dessen Brüchigkeit Leonskaja mit phänomenaler Tiefe zu verbinden wusste. Stille Traurigkeit schwebte über den mahnendem Orgelpunkt. Kernig zog das finale Tanzthema auf, und drastisch schmetterte Leonskaja Klänge hin, die erstarren ließen. Ein Monument, diese Interpretation.
Fazit: Letzte Töne bis zur letzten Konsequenz gespielt.