Feiner Klang und packendes Herangehen
Am Dienstag war das Baskische Nationalorchester unter seinem Chefdirigenten Robert Trevino im Brucknerhaus zu Gast und begeisterte mit Mahlers IV. Symphonie das leider nur kleine Publikum.
Das auf Baskisch Euskadikao Orkestra Sinfonikoa genannte Ensemble überzeugte mit feinem Orchesterklang und einem packenden Herangehen an die Werke des Abends. Zu Beginn ein kleiner Gruß aus der Heimat mit der Meditación para orquestra des bei uns so gut wie unbekannten Aita Donostia, des Paters aus San Sebastián, der trotz seiner Berufung zum Klosterleben zum wichtigsten baskischen Komponisten seiner Zeit nach Maurice Ravel avancierte.
Das geplante Mozart-Programm musste Mojca Erdmann, die sich leicht erkältet ansagen ließ, absagen. Dafür hatte das Orchester Edward Elgars "Enigma Variations" op. 36 im Tournee-Gepäck und wusste damit zu punkten. Schon hier fiel bei der bekanntesten Variation "Nimrod" auf, dass das Orchester eine faszinierende Pianokultur pflegt, was beim dritten Satz von Mahlers IV. Symphonie so richtig zum Tragen gekommen ist. Selten, dass man diesen Satz so spannungsgeladen musiziert hört.
Auch bei den anderen Sätzen überzeugten die Gäste aus San Sebastián mit einem sehr authentischen Mahlerklang, dem zwar ein wenig das Wienerisch-Raunzende fehlte, anstelle dessen aber der vielseitige Robert Trevino andere Aspekte akribisch herausarbeitete. Überragend dabei Mojca Erdmann, die die "Himmlischen Freuden" im Finale absolut textverständlich sowie mit überragender Phrasierung und Stimmkontrolle inszenierte.
Fazit: Ein trotz der Programmänderung stimmiger Abend mit einer höchst beeindruckenden Umsetzung von Mahlers IV. Symphonie.
Konzert: Baskisches Nationalorchester, Brucknerhaus, 4. Dezember
Lieber Ponyzei:
Nicht wegbleiben, sondern weiter hingehen. Ich habe heuer viele wunderbare Konzerte miterlebt, dieses war halt einmal nicht zufriedenstellend.
Fazit: Wir sind halt verwöhnt durch das Brucknerorchester.
Schwaches Konzert. Keine Leute. Fader Mahler. War das letzte mal im Haus nach dem 5. schlechten Konzert reicht es.
Von wegen "feiner Klang"
Ich war anscheinend bei einem anderen Konzert. Weder Elgar, noch weniger Mahler wurde mit "feinem Klang" musiziert. Für mich war dies eines der schwächsten Konzerte der letzten Jahre.