Heinz Conrads: Der Mann, der jedes Wochenende kam
Vor 100 Jahren wurde Heinz Conrads geboren, eine Ikone des Nachkriegsrundfunks.
Er bestimmte das Wochenende, ob es einem gefiel oder nicht. Wenn er an Samstagen mit seiner altväterischen Pomadenwelle die Mattscheibe des klobigen Röhrenfernsehers einnahm, "Guten Abend, die Madln" sagte, dabei mit dem rechten Auge zwinkerte und ein "Servas die Buam" folgen ließ, wurde das Essen davor oder danach kredenzt.
Und war das Auge noch so gerötet – an Sonntagen rief die Frau Mama unnachgiebig zum Frühstück, wenn Heinz Conrads kurz nach acht zu seiner "singenden, klingenden Wochenplauderei" im Radio begrüßte, die jahrzehntelang den Titel "Was gibt es Neues?" trug. Damals, als die Bezeichnung Bua noch treffend war, mochte man den Tröster der Witwen und Maroden nur wenig leiden.
Seine Männer am Klavier
Heute, an Heinz Conrads 100. Geburtstag, wundert es, wie fest der Schauspieler, Conferencier, Kabarettist, Unterhalter und Wienerliedsänger in der Erinnerung verankert ist. 27 Jahre nach seinem Tod am 9. April 1986 sind die Zeilen aus seinen immergrünen Liedern nicht verwischt. Da taucht er wieder auf, der Refrain des Dieners – "Aber alles in Ordnung, mein gnädiger Herr, nichts ist geschehen, Herr Graf, bitte sehr" – und schmunzelnd denken wir daran, dass dem Adeligen ein Unglück nach dem anderen widerfährt. Er brachte ein Schneeflockerl und ein Rußflankerl zusammen, rührte jedes Jahr vor Weihnachten mit "Liebes Christkind" und stimmte mit "Als meine Tochter Klavierspielen lernte" melancholisch.
Apropos Klavier – die Tastenmänner, die den Publikumsliebling begleiteten, gingen im Licht der Ikone nicht unter. Ihre Namen – Carl de Groof, Gustl Zelibor oder Franz Bauer-Theussl – sind nicht vergessen.
Gelernt hat Heinz Conrads Modelltischler, weil es der strenge Vater so wollte. Er war nicht glücklich damit und meldete sich 1933 als Freiwilliger zum Bundesheer. Als Funker wurde er im Polen-Feldzug verwundet. Er kam ins Spital und gestaltete danach bunte Abende für Soldaten. 1942 debütierte er am Stadttheater, ab 1945 trat er im Kabarett Simpl auf.
Der unehelich geborene Bub, dem die Oma am nächsten stand, formte die österreichische Rundfunklandschaft der Nachkriegszeit. Ab 1946 moderierte er live die Sendung "Was machen wir am Sonntag, wenn es schön ist?", die in "Was gibt es Neues?" überging. In seiner Fernseh-Sendung "Guten Abend am Samstag" gaben sich Künstler die Klinke der Studio-Tür in die Hand, von José Carreras bis Giuseppe Taddei, von Adolf Dalapozza bis Heinz Holecek.
In seiner Sendung legte der perfektionistische Vorbereiter die Grundsteine zu Karrieren. Statt die Lieder zu interpretieren, die ihm Peter Fröhlich geschrieben hatte, rückte er diesen selbst als Sänger ins Rampenlicht. Nachdem er ein Gedicht der Wiener Mundartdichterin Trude Marzik vorgelesen hatte, fragten viele Hörer, wo es denn ihr Buch zu kaufen gebe. Da sie noch keines hatte, stellte Marzik, die heuer 90 Jahre alt wurde, 1971 schnell den Band "Am Anfang war die Kuchlkredenz" zusammen.
Ein Herzinfarkt riss Heinz Conrads, der mit seiner Frau Erika den Sohn Michael hat, aus der Bahn. Er erholte sich nicht davon und starb 1986. Auf dem Hietzinger Friedhof wurde er in einem Ehrengrab bestattet.
Heinz Conrads heute im ORF: "Hoch klingt der Radetzkymarsch" (ORF 2, 13.20) "Unser Österreich: Guten Abend die Madln, Servas die Buam" (ORF III, 17.05) "ORF-Legenden: Heinz Conrads" (ORF III, 21.40 Uhr)
jedoch (gott soll mir gnädig sein) rechtzeitig, bevor grossteil der damals freiwilligen oder einberufenen wegen der vergangenheit zerpflückt wurden.
hast du das berücksichtigt?
im jahre 1930, welche im jahre 1980 ins wehrmacht eingeglieder wurde. so nahm er ´39 an der polenfeldzug teil.
oder irre ich mich?
natürlich im jahre 1938
war der erste Talkmaster beim ORF, erst Radio später im TV.
Mit Klatsch, Tratsch und Musik war er jede Woche präsent.
Nicht mal in Urlaub ist er gefahren um keine Woche zu versäumen.
war sehr "sparsam" dieser Herr
ein lesenswerter Artikel; eine runde Sache.
(Gerissen hats mich nur beim Hitzinger Friedhof das kann passieren, wahrscheinlich kommt der Autor - immer mit der LILO)
gehasst
gustav zelibor und carl de droof,
wohlgemerkt !
die Geflügellmänner
der war gut !!!
Eine noch primitivere, sexistische Schlagzeile ist euch also nicht eingefallen?
zwar ein würdevolle erinnerung sein, aber
hahahhaha
Überschrift vielleicht etwas anders titulieren sollen, um die unnötig dummen Kommentare zu vermeiden. Diese Schreiberlinge müssen wahrscheinlich googlen um zu wissen wer Heinz Conrads war.
war immerhin schon 23 jahre alt, als heinz conrads starb.
geboren am lande, aufgewachsen in linz.
wer weiss, wie oft sah er als kind heinz conrads wöhentliches kommen?
ein großartiger Künstler , 1000 Sendungen , einzigartig. Heinz Conrads WIR werden Dich nie vergessen .Guten Abend die Madln,Servas die Buam !
Wo ist hier der Scheisskommentar von Ameise?
Guten Morgen!
warum schreibst DU so einen scheisskommentar?
Bild dir nix ein, di seist was bessers, du NIETE!
Es wird die einfach zu viel!
Ich lasse ihnen gerne den Vortritt...
er war des österen in mörbisch und privat war er gar nicht so nett ,aber er war immer noch besser im orf als die heutigen unterhalter ,wo man eigentlich nur mehr hilfe schreien kann ,zumindest hatt er noch mehr niveau,was den meisten jetzt fehlt
sowas "pünktliches" hab` ich auch schon mal erlebt ... die im 1.stock hatte auch einen mann, der immer nur am sonntag um ca. 10 uhr kam ... ich war doch fast dabei, ich hab`s gehört
"sevas die wadln, griaß eich, dea knia!"
aber ob er auch gekommen ist ???
konnte IHN ein wenig verwöhnen, darauf kommts an. Aber was weiss ein junger Hupfer.
am youtube an kurt palm
besonders sein "was gibt es neues"
da könnten sich heute noch so manche ein beispiel nehmen....und nie unter der gürtellinie, ohne das die jetzigen nicht auskommen.
Wos, nur