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KTM: Betriebsrat und Mitarbeiter blicken gespannt Richtung Freitag

Von Clemens Thaler, 21. Jänner 2025, 19:00 Uhr
KTM: Betriebsrat und Mitarbeiter blicken gespannt Richtung Freitag
Das KTM-Werk in Mattighofen steht zurzeit still. Bild: APA/Manfred Fesl

MATTIGHOFEN. An dem Tag soll eine erste Entscheidung über einen möglichen Investor für den Motorradbauer KTM fallen – "Wir harren bis dahin aus", sagt Betriebsrat Lackerbauer.

In den Werken von KTM im Innviertel ist es ruhig, die Produktion steht bis mindestens Anfang März still. Hinter den Toren herrscht aber zumindest beim Betriebsrat momentan hektische Betriebsamkeit – vor allem, seit die betroffenen Mitarbeiter von ihren Kündigungen erfahren haben. "Wir bekommen telefonisch sehr viele Anfragen", sagt der langjährige Betriebsrat Friedrich Lackerbauer, der im Aufsichtsrat der KTM AG sitzt. Er kennt das Unternehmen und die Mitarbeiter wie kein Zweiter: Lackerbauer ist seit 30 Jahren Teil des Betriebsrats, sieben Perioden davon als Vorsitzender.

Positive Signale

Gespannt blicken Betriebsrat und KTM-Mitarbeiter Richtung Freitag, wenn laut Unternehmensführung und Insolvenzverwalter Peter Vogl eine erste Entscheidung über mögliche Investoren fallen soll – bis dahin hält man sich offiziell bedeckt. "Wir harren aus und warten auf das Ergebnis", sagt Lackerbauer, der zumindest die Hoffnung hat, dass es klappen könnte. In den vergangenen Tagen und Wochen war auch das Arbeitsmarktservice (AMS) bei KTM vor Ort und hat gemeinsam mit dem Betriebsrat die Mitarbeiter unterstützt.

Lackerbauer ist froh, dass mit den Auszahlungen aus dem Insolvenzfonds die Löhne bezahlt werden konnten und den Mitarbeitern so wenigstens größere finanziellen Sorgen vorerst erspart geblieben sind. Die Stimmung im Unternehmen sei zwar nach wie vor gedrückt, aber es gebe damit zumindest auch positive Signale. "Wir sind gespannt, wie es am Freitag mit möglichen Investoren aussieht", sagt Lackerbauer.

Folge-Insolvenz im Innviertel

Weil durch den Produktionsstillstand bei KTM mehr als 50 Prozent des Umsatzes weggebrochen seien, habe am Montag auch die RJ Werkzeugbau am Landesgericht Ried einen Antrag auf ein Konkursverfahren gestellt, teilte der Kreditschutzverband KSV1870 mit. Das Mattighofener Unternehmen mit 15 Mitarbeitern, das 1966 gegründet wurde, soll Passiva in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro angehäuft haben. Zur Gruppe gehören auch die "RJ Vermietungs GmbH" sowie die "RJ Metallbearbeitung- und Konstruktionen GmbH", diese sind jedoch nicht betroffen. "Der Insolvenzverwalter wird prüfen, ob eine Fortführung, Sanierung oder der Verkauf für die Gläubiger wirtschaftlich vorteilhaft ist", sagte Petra Wögerbauer vom KSV1870.

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Autor
Clemens Thaler
Stv. Chef vom Dienst, Redakteur Wirtschaft
Clemens Thaler
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