Michael Douglas: „Der Krebs half meinem Schauspiel“
Michael Douglas (69) über seine Erkrankung und die Rolle als Show-Ikone Liberace
In Steven Soderberghs Filmbiografie „Liberace – Zuviel des Guten ist wundervoll“ schlüpft Michael Douglas in die Rolle des lebensfrohen US-Entertainers Liberace, der in den 1960er- und 70er-Jahren zur Show-Ikone aufstieg. Die OÖNachrichten sprachen mit dem 69-Jährigen in Berlin über seine überstandene Krebserkrankung und über den Film, der am Freitag in die Kinos kommt.
OÖNachrichten: Wie geht es Ihrem Vater Kirk?
Michael Douglas: Fantastisch. Er ist 96 Jahre alt und arbeitet an seinem zehnten Buch, das den Titel „I am Spartacus“ trägt.
Wie geht es Ihnen?
Ich habe kürzlich meinen letzten PET-Scan absolviert. Wenn man die Krebstherapie abgeschlossen hat, wird man alle drei Monate getestet, nach einem Jahr alle sechs Monate. Ich bin beschwerdefrei, und bei meiner Art von Krebs hat man damit die 95-prozentige Chance, dass er nicht wiederkehrt. Das sind doch gute Aussichten.
Wie hat diese Erfahrung Ihr Leben verändert?
Eines Tages sagt dir jemand, du hast Krebs im 4. Stadium. Das ist nicht gut. Du entscheidest dich relativ rasch für die Art der Behandlung. Ich habe es nicht philosophisch betrachtet und über Sterblichkeit, das Leben und den Tod sinniert. Meine Einstellung war: „Lasst uns das hinter uns bringen!“. Wenn ich mir diesen Film anschaue, würde ich behaupten, der Krebs hat meinem Schauspiel geholfen. Er hat mich als Schauspieler mutiger gemacht. Ich vertraue stärker meinem Instinkt, habe das Gefühl, dass ich nichts zu verlieren habe.
Die Hollywood-Studios fanden das „Liberace“-Drehbuch „zu schwul“, der Film wurde fürs TV produziert. Brauchte es auch deshalb Mut, diese Rolle zu spielen?
Nein. Es war einfach eine sehr schwierige Rolle. Man muss glaubwürdig Klavier spielen können und zu einem Vollblut-Entertainer werden. Der furchteinflößende Teil ist, dass man sicher sein muss, einer solchen Rolle wirklich gerecht werden zu können.
Haben Sie Liberace je persönlich getroffen?
Ich war etwa 14 Jahre alt, als er mir in Palm Springs begegnete, wo mein Vater lebte. Er kam in einem Rolls-Royce-Cabriolet angefahren. Das Verdeck war offen, trotzdem bewegte sich sein Haar keinen Millimeter. Er lachte breit, alles an ihm glänzte und ich dachte: „Wow! Wer ist dieser Typ?“.
Wie schwierig war es, sich emotional in diesen Entertainer aus einer anderen Ära hineinzuversetzen?
Das Schöne am Porträt eines Charakters ist, dass man sich von außen nähert, wie ein Clown, der sein Make-up aufträgt. Ich habe ein Jahr lang Klavier geübt und an meiner Stimme gearbeitet. Dann haben wir langsam angefangen, die richtigen Perücken zu suchen. Ich habe mir Liberace auf alten Videobändern angeschaut. Einer Annäherung von innen bedurfte das Porträt seiner großen Lebensfreude und seines Bedürfnisses, dass sich die Leute in seiner Gegenwart wohlfühlten. Er wollte die Menschen glücklich machen.
Was war schwieriger, die äußerliche Transformation oder das Küssen von Matt Damon?
Ich musste zum ersten Mal meine Physis hinter mir lassen, fett und glatzköpfig sein. Matt und ich hatten das Drehbuch aufmerksam studiert, es gab keine Überraschungen. Die Gespräche drehten sich eher darum, welche Art von Lipgloss ich heute auftragen soll. „Ich kenne dich, du magst Pfirsich!“ Wir hatten Spaß.
Liberace erscheint im Film manchmal trunken vom Erfolg. Bestand diese Gefahr jemals in Ihrer Karriere?
Einer meiner größten Vorteile für jemanden aus der zweiten Generation war es, dass ich als Kind meinen Vater beobachten konnte, wie er mit Leuten wie Frank Sinatra, Burt Lancester, Gregory Peck, Tony Curtis oder Janet Leigh über eigene Unsicherheiten sprach. Daraus habe ich viele Lehren für mein eigenes Leben gezogen.
Einen Oskar fuer die Maskenbildner! Alle Falten im Gesicht sind wie weggebuegelt!
wer schaut sich diesen Schwulen Film an? Ich sicher nicht...
Ist doch traurig das es keine guten Drehbücher mehr gibt in Hollywood!
war er genial...