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Schneider: "Die Maschine hebt ab, und wir haben nicht genug Treibstoff"

Von Peter Grubmüller, 13. September 2017, 00:04 Uhr
Schneider: "Die Maschine hebt ab, und wir haben nicht genug Treibstoff"
Hermann Schneider im Gespräch Bild: Reinhard Winkler

Einsparungen im Landestheater: Intendant Schneider und Geschäftsführer Schmitz-Gielsdorf über die von Landeshauptmann Stelzer angekündigte Kürzung von zehn Prozent.

"Ich habe keine Ahnung, wo die Einsparungen bei uns aufschlagen können", sagt Landestheater-Intendant Hermann Schneider im Gespräch mit den OÖN. Er antwortet damit auf die Ankündigung von Landeshauptmann Thomas Stelzer in den OÖN, das Kulturbudget des Landes samt jenem von dessen Kulturinstitutionen um zehn Prozent zu kürzen. Spiel- und Wirtschaftsplan der TOG (Theater- und Orchester-GmbH) für 2017/18 wurden in der März-Sitzung des Aufsichtsrats (Vorsitzender: Thomas Stelzer) verabschiedet. "Und diese Verabschiedung", sagt Schneider, "kann ja nicht nur die Kenntnisnahme einer wirtschaftlichen und künstlerischen Planung sein, sondern auch ein Auftrag zur Durchführung."

Notdürftige Lösung

Stelzers Vorgänger Josef Pühringer hatte der TOG nach der Schließung der u\\hof:-Bühne nach der Saison 2016/17 noch in der alten Theater-Tischlerei eine Studiobühne für junges Theater in Aussicht gestellt. Stelzer strich das Konzept aus Kostengründen, also improvisierte das Landestheater im alten Orchester-Proberaum an der Promenade eine notdürftige Lösung. Künstlerisch könne nicht gespart werden, weil Koproduktionen, Engagements und Verträge bis Sommer 2019 ausgehandelt sind. Eine Stornierung mancher Projekte würde gar teurer als deren Verwirklichung kommen. Bei allen Bemühungen, den Betrieb kostengünstig zu halten, gibt TOG-Geschäftsführer Uwe Schmitz-Gielsdorf zu bedenken, "dass wir bei einem Gesamtbudget von 60 Millionen Euro – Bruckner Orchester, der gesamte Schauspiel-, Musiktheater-Betrieb und alle Mitarbeiter inklusive – von 80 Prozent Personalkosten sprechen. Wir haben auch mehr als 1000 Mitarbeiter." Für Schneider sei plausibel, dass sich die TOG an den Einsparungen beteiligen müsse, aber "in dieser Kurzfristigkeit ist das nicht zu schaffen."

Schneider: "Die Maschine hebt ab, und wir haben nicht genug Treibstoff"
Uwe Schmitz-Gielsdorf zeigt die improvisierte Studiobühne. Bild: Winkler

Uwe Schmitz-Gielsdorf zeigt die improvisierte Studiobühne.

Die Problematik für den neuen Orchester-Chef Markus Poschner und ihn sei es, "dass wir mit Projekten und Visionen hierher gekommen sind und diese auch bei den Auswahlgesprächen dargelegt haben. Jetzt sieht es so aus: Die Maschine hebt ab, und wir haben nicht genug Treibstoff", sagt Schneider. Um die schon jetzt gelebte Sparsamkeit zu veranschaulichen, rechnet Schmitz-Gielsdorf vor: "Wir haben 34 Produktionen pro Jahr, und unser Gesamtbudget für sämtliche Bühnenbilder liegt unter einer Million Euro."

Obendrein sei das Schauspielhaus nach der Sanierung des Zuschauerraumes um 9,5 Millionen Euro technisch noch lange nicht auf dem letzten Stand. Unter anderem müssen die aus dem Jahr 1980 stammenden Inspizientenpulte dringend erneuert werden – Kosten: 600.000 Euro.

Und wie geht’s künstlerisch weiter? Am Freitag (15. 9.) steigt mit dem Musical "Hairspray" die erste Musiktheater-Premiere dieser Saison.

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23  Kommentare
23  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Pippilangstrumpf008 (2.145 Kommentare)
am 13.09.2017 21:57

Ja Kunst und Kultur gehört gefördert nur oft ist man sich nicht sicher ist das Kunst oder kann das weg. Man muss nicht jeden Pfurz fördern nur weil jemand glaubt er ist Künstler, ein wenig muss sich Kunst und Kultur auch an den Menschen orientieren

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.09.2017 17:04

> Unter anderem müssen die aus dem Jahr 1980 stammenden
> Inspizientenpulte dringend erneuert werden – Kosten: 600.000
> Euro.

Wenn die so teuer sind, dann habe ich den Verdacht, dass sie in 5 Jahren wieder erneuert werden müssen. Auf den heutifgen Stand der Wischiwaschi-Technik auf Flachbildschirmen aber mit ein und der selben Software.

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alpe (3.510 Kommentare)
am 13.09.2017 14:21

Liebe Leute, was wird im Theater und in der Oper vermittelt?

Genau:
UNSERE - so oft zitierten Werte!
Unsere Literatur, unsere Musik, unser Tanz, unser Theater!

Darauf ist unsere abendländische Kultur sind Tradition aufgebaut!
Dem Staat und dem Land muss es eine Verpflichtung sein, das an unsere kommenden Generationen weiterzugeben!
Und das darf nichts kosten?

Unglaublich, dass diejenigen, die sich am lautesten über das Verschwinden unserer Werte aufregen, am lautesten schreien, dass der Erhalt unserer Kultur nichts kosten soll.

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vorsicht (3.534 Kommentare)
am 13.09.2017 16:36

leider verschwindet aber unsere Kultur trotz der steigenden Aufwendungen die wir dafür abgepresst bekommen.
Ihre Schlussfolgerung zieht also leider nicht wirklich, ansonsten wäre ich sofort bereit mehr "Kultursteuern" zu zahlen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.09.2017 17:16

Da setzt du an deinem Hebel aber auf der falschen Seite an grinsen

Die Ausstattung und die Bezahlung der Künstler ist eine Sache des Ehrgeizes und der gegenseitigen Wertschätzung. Nicht ganz so pervers wie bei den Großbankvorständen aber das gleiche Prinzip: da sind Aufsichtsräte, die beim Ehrgeiz mitspielen müssen. Das Volk schaut belämmert zu, wie sie sich hochlizitieren.

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AlfredENeumann (820 Kommentare)
am 13.09.2017 13:37

Der Eigenanteil bei den Karten muss ganz einfach erhöht bzw. der Zuschuss reduziert werden.

Es spielen die Vergünstigungen der Bediensteten der Landesregierung auch keine kleine Rolle, diese Bevorzugung gegenüber den Steuerzahlern aus der Privatwirtschaft sollte man überhaupt hinterfragen.

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HansiHa (59 Kommentare)
am 13.09.2017 13:31

Kultur kostet Geld. Sie kostet vor allem deshalb, weil der Zugang zu ihr nicht in erster Linie durch einen privat gefüllten Geldbeutel bestimmt sein darf.

Substantiell hat die Förderung von Kulturellem nicht weniger eine Pflichtaufgabe des öffentlichen Haushalts zu sein als zum Beispiel der Straßenbau, die öffentliche Sicherheit oder die Finanzierung der Gehälter im öffentlichen Dienst. Es ist grotesk, dass wir Ausgaben im kulturellen Bereich „Subventionen“ nennen, während kein Mensch auf die Idee käme, die Ausgaben für ein Bahnhofsgebäude oder einen Spielplatz als Subventionen zu bezeichnen. Der Ausdruck lenkt uns in eine falsche Richtung. Denn Kultur ist kein Luxus, den wir uns entweder leisten oder nach Belieben auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit sichert.

Richard von Weizsäcker

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vorsicht (3.534 Kommentare)
am 13.09.2017 16:32

auch nur EINE Meinung - aber natürlich eine überheblich arrogante.

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joefackel (1.490 Kommentare)
am 13.09.2017 11:11

Ohne Göd koa Musi.

Wird halt dann statt dem Brucknerorchester die John-Otti-Band auftreten, im Vorprogramm der EU-Bauer zwinkern

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hanix (684 Kommentare)
am 13.09.2017 10:51

Die Frage ist ob Einsparungen in kurzer Zeit möglich sind. Es ist der Wunsch des Landeshauptmanns verständlich, obwohl im Kulturbereich ohnehin sparsam umgegangen wird. Die nötigen und erforderlichen Investitionen für das Landestheater sprengen allerdings den Rahmen des üblichen Budgets.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 13.09.2017 15:19

Rahmen sprengen?
Welchen Maßstab beliebst du anzulegen?

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alpe (3.510 Kommentare)
am 13.09.2017 09:51

Leider hat man einen Intendanten engagiert, der seiner Aufgabe nicht einmal im Ansatz gewachsen ist.

Das -bei all seinen Verdiensten ums neue Theater- muss man Josef Pühringer vorwerfen!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 13.09.2017 15:20

Warum? Gab nicht internationale Ausschreibung und unabhängige Jury?

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alpe (3.510 Kommentare)
am 13.09.2017 18:06

Die " Jury" , Marionetten Pühringers.
Er wollte einen schwachen Intendanten, den man sich richten kann.

Einen fähigen Künstler mir Ausstrahlung und künstlerischer Handschrift würde sondern Haus brauchen!

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vorsicht (3.534 Kommentare)
am 13.09.2017 08:34

das große Wehklagen der Kulturschaffenden beginnt!
Wer von seinem Hobby oder seiner Berufung nicht leben kann ohne der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen sollte gefälligst einen Brotberuf wählen!

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alpe (3.510 Kommentare)
am 13.09.2017 09:43

Alle, die der Allgemeinheit auf der Tasche liegen....also Polizisten, Lehrer, Müllabfuhr, Politiker, öffentlich Bedienstete.
Vorsicht vor vorsicht!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 13.09.2017 13:00

alpe

NEIN ! weil die von dir genannten was für die Gesellschaft TUN

Ein Unternehmen muss Leistungen bringen und nicht von Subventionen ÜBERLEBEN , ansonsten schließen .
In Linz gibt es Musiktheater , Landestheater , Brucknerhaus , usw.. und KEINES lebt von der Eigenleistungen .
Ein Hohn für jede/r Gewerbetreibender.

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alpe (3.510 Kommentare)
am 13.09.2017 14:14

Ein Künstler tut mehr für die Gesellschaft, als Du denkst!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 13.09.2017 15:23

Es gibt auch öffentliche Krankenhäuser in Linz; leben die ausschliesslich von Eigenleistungen? Pepo, da hast sehr tief gegriffen.

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vorsicht (3.534 Kommentare)
am 13.09.2017 16:29

wollen sie der Kunst denselben Stellenwert wie das Gesundheitssystem, die Bürgersicherheit etc. einräumen?

Warum liegen die Rolling Stones bspw.und andere Kunstschaffende dem Steuerzahler nicht auf der Tasche? (ihre vielleicht arrogante Antwort: weil das keine Kunst sondern Kommerz ist???
Beginnt Kommerz dort wo Kunst nicht mehr subventionsbedürftig ist???)

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.09.2017 17:24

Die sind ja nur für die Linzer Eliten da aber wir alle sollens erhalten. Am Ende der Vorstellung fährt nicht einmal ein Bus zu mir heim und an Parkplatz habens auch nicht mehr.

Außerdem vertrage ich eh die BRAAAAVOOO-Plärrer nicht mehr grinsen

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Stemkenner (20 Kommentare)
am 13.09.2017 07:27

Der Anfang des Endes - lass es bekannt sein dass LH Stelzer die erste Kugel erschossen hat, die die einst stolze Kulturtradition von Oberösterreich getötet hat.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 13.09.2017 06:32

Ja Herr LH Kultur kürzen freut den Bierzeltschreier und Umverteilen zur künstlichen Intelligenz des Herrn Strugl das ist es was Menschheit braucht

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