Anna Rieser ist die beste Nachwuchs-Schauspielerin
Nestroy-Preis: Linzer Landestheater-Mimin für die Rolle der Grace in "Dogville" ausgezeichnet
So abgebrüht konnte kein Theater-Haudegen sein, dass ihn die Dankesrede von Anna Rieser nicht berührte. Seit Herbst 2016 verstärkt die 30-jährige Salzburgerin das Ensemble des Linzer Landestheaters, gestern wurde sie für ihre Rolle der Grace in Lars von Triers "Dogville" (Regie: Schauspiel-Chef Stephan Suschke) in der Kategorie "Bester Nachwuchs weiblich" mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. Der Einspielfilm im Theater an der Wien hatte gestreikt – egal: "I g’frei mi wahnsinnig", sagte Rieser. Die Freudentränen standen ihr in den Augen, während sie ihrer anwesenden Mutter und Schwester dankte. Auch der zweiten Schwester in Saarbrücken, außerdem Suschke, der stets an sie geglaubt hatte - und allen an ihrer Entwicklung Beteiligten.
"Bester Nachwuchs männlich" wurde der Wiener Regisseur Moritz Beichl für seine Inszenierung von Paulus Hochgatterers Romans "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" am Landestheater Niederösterreich. In dieser Kategorie war auch Regisseur Matthias Rippert für seine Linzer Arbeit "Ernst ist das Leben (Bunbury)" nominiert gewesen. Die beste Bundesländer-Aufführung lieferte Regisseur Jan-Christoph Gockel ("Die Revolution frisst ihre Kinder!") im Schauspielhaus Graz ab. "Kasimir und Karoline" des Linzer Landestheaters war ebenfalls zur Wahl gestanden. Die Trophäe für die beste Schauspielerin holte sich Steffi Kautz (als Blanche DuBois in "Endstation Sehnsucht", Volkstheater). Steven Scharf (Lucas in "Medea"/Burgtheater und Franz Woyzeck in "Woyzeck"/Akademietheater) überzeugte die Jury als "Bester Schauspieler". Regisseurin Andrea Breth wurde für ihr Lebenswerk geehrt. Sibylle Berg holte mit "Hass-Triptychon" den Autorenpreis.
Alle Preisträger
- Preisträgerin für das Lebenswerk: Andrea Breth
- Bestes Stück - Autorenpreis: Sibylle Berg: "Hass-Triptychon - Wege aus der Krise", Koproduktion Wiener Festwochen, Maxim Gorki Theater Berlin
- Beste Schauspielerin: Steffi Krautz als Blanche DuBois in "Endstation Sehnsucht" von Tennessee Williams, Volkstheater
- Bester Schauspieler: Steven Scharf als Lucas in "Medea" von Simon Stone nach Euripides, Burgtheater, und als Franz Woyzeck in "Woyzeck" von Georg Büchner, Koproduktion Burgtheater, Schauspielhaus Bochum,Akademietheater
- Beste Darstellung einer Nebenrolle: Evi Kehrstephan als Anna in "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch, Volkstheater
- Beste Regie: Johan Simons mit "Woyzeck" von Georg Büchner, Koproduktion Burgtheater, Schauspielhaus Bochum, Akademietheater
- Bester Nachwuchs weiblich: Anna Rieser als Grace in "Dogville" von Lars von Trier, Landestheater Linz
- Bester Nachwuchs männlich: Moritz Beichl mit der Inszenierung "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" von Paulus Hochgatterer, Landestheater Niederösterreich
- Beste Ausstattung: Raimund Orfeo Voigt für "Der einsame Weg" von Arthur Schnitzler, Theater in der Josefstadt und für "Sommergäste" von Maxim Gorki, Salzburger Festspiele
- Spezialpreis: "3 Episodes of Life" von Markus Öhrn, Koproduktion Wiener Festwochen und Institutet, kofinanziert von Kampnagel und Künstlerhaus Mousonturm
- Beste Off-Produktion: "The Bruno Kreisky Lookalike" a Sitcom in 10 Episodes von Toxic Dreams, Text und Regie Yosi Wanunu, Koproduktion Toxic Dreams und WUK performing arts
- Beste Bundesländer-Aufführung: "Die Revolution frisst ihre Kinder!" ein Film- und Theaterprojekt von Jan-Christoph Gockel & Ensemble, Kooperation Schauspielhaus Graz, Africolognefestival
- Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum: "Dionysos Stadt" Inszenierung Christopher Rüping, Münchner Kammerspiele
- Publikumspreis: Thomas Frank
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Herzliche Gratulation dieser tollen jungen Schauspielerin am Landestheater Linz. Diese Auszeichnung ist mehr als verdient!