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Diagonale: Wie Oberösterreichs Filmschaffende in Graz abräumten
Von der Paschingerin Birgit Minichmayr als beste Darstellerin bis zum Carl-Mayer-Drehbuchpreis für Kunstuni-Absolventin Vivian Bausch: Sieben Diagonale-Preise gingen bis heute nach Oberösterreich, drei prämierte Filme nehmen direkten Bezug auf das Bundesland.
Sie ist ein Schaufenster für die besten Leistungen im österreichischen Film: die Grazer Diagonale. Heute (Montag) wurden die zentralen Film- und Drehbuchpreise der Jury vergeben, wobei als bester Spielfilm (20.000 Euro) die Arbeit "Die ängstliche Verkehrsteilnehmerin" (Regie: Martha Mecho) und "Anqua" von Helin Celik als bester Dokumentarfilm (20.000 Euro) prämiert wurden. Die Steiermark wurde dabei auch zur Bühne für Filmschaffende aus Oberösterreich, die insgesamt sieben Preise abräumten.
- Beste Darstellerin: Die Paschingerin Birgit Minichmayr wurde für ihre Verkörperung von der großen Malerin Maria Lassnig in "Mit einem Tiger schlafen" prämiert, der Kinofilm (Regie: Anja Salomonowitz) startet am Freitag. Bester Hauptdarsteller wurde Voodoo Jürgens für "Rickerl".
- Beste Bildgestaltung im Spielfilm (3000 Euro): Kamerafrau Nora Einwaller aus Wels für "Asche" (Regie: Elena Wolff). "Asche" führt mit kritischen Untertönen in die Linzer Kunstschickeria.
- Bestes Sounddesign im Dokumentarfilm (3000 Euro): Florian Kofler für "Vista Mare"
Beste Bildgestaltung (3000 Euro): Julia Gutweniger, ebenfalls für "Vista Mare"
Die in Linz lebenden Filmschaffenden bilden zusammen das Kollektiv "Villa Mondeo" und haben beide die Linzer Kunstuni absolviert (Zeitbasierte/Medien / Malerei & Grafik).
"Vista Mare" beleuchtet den Sommerbeginn an der Adriaküste (bevor die Touristen kommen) und beleuchtet eine gesamte Saison die Arbeitsprozesse hinter "dem guten Leben". - Bester dokumentarischer Kurzfilm: Hier reüssierte der Puchenauer Bernhard Hetzenauer mit "Those Next To Us" (4.000 Euro Geldpreis). Bereits am Wochenende hat der Film den "Kodak Preis" der Diagonal für die beste Kameraarbeit gewonnen. "Das freut mich wahnsinnig, weil es heutzutage ja fast einem revolutionären Akt gleichkommt, noch auf analogem Material zu drehen", ließ der Filmemacher die OÖN wissen. Der Film handelt von illegaler Migration von Mexiko in die USA und ihre tödlichen Folgen (nach wahren Begebenheiten).
OÖN-Interview: Der Regisseur über seinen Spielfilm und seine USA-Premiere - Bei den bereits am Montagvormittag bekannt gegebenen Drehbuchpreise holte die Linzer Kunstuniabsolventin Vivian Bausch mit Fabian Rausch den Carl-Mayer-Hauptpreis
für "Soldat" (15.000 Euro). Den Thomas-Pluch-Preis (12.000 Euro) holte der Spielfilm "Des Teufels Bad" von Veronika Franz und Severin Fiala, der tief in ein dunkles Kapitel Oberösterreichs im 18. Jahrhundert blickt, das Phänomen des "mittelbaren Suizids" am Beispiel des Lebens der Oberösterreicherin Ewa Lizlfellner. "Des Teufels Bad" wurde auch für das beste Spielfilm-Sounddesign (Matz Müller) ausgezeichnet.
OÖN-Hintergrund über "Des Teufels Bad": "Eine sensible Frau, die in ihrer Welt nicht funktioniert hat" - Bereits am Wochenende wurde der Kinodokumentarfilm "Wer hat Angst vor Braunau?" des Salzburgers Günter Schwaiger mit dem Franz-Grabner-Preis (5.000 Euro) ausgezeichnet. Nach "Asche" und "Des Teufels Bad" ist der Film über das Hitlerhaus die dritte prämierte Arbeit, die direkt ins Bundesland reicht. Schwaiger erarbeitete das Drehbuch-Konzept mit seiner langjährigen Partnerin Julia Mitterlehner aus Freistadt.
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