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„Die heilige Ente“: Ein Federvieh flattert für die Oper durchs Musiktheater

Von Nora Bruckmüller, 11. Dezember 2024, 18:51 Uhr
Ein Federvieh von sakralem Wert
Ein Federvieh von sakralem Wert Bild: Petra Moser

Götter, die Verwirrung stiften, kollektiver Opiumrausch und die Liebe eines Lohnarbeiters: Die Oper von Hans Gal feiert am 14. Dezember Landestheater-Premiere

Es klingt nach einer wahren Rarität, die am Samstag in der BlackBox im Linzer Musiktheater Premiere hat: Die Oper „Die heilige Ente“ dreht sich – opernuntypisch – um ein Federvieh, das die Handlung vorantreibt, sie wird als gekürzte Bearbeitung für Kammerorchester auch nur eine Stunde dauern.

Kollektiver Opiumrausch

„Ja, es geht Schlag auf Schlag, wir haben sehr konzentriert zu arbeiten. Aber man wird nach einer Stunde den Saal mit dem Gefühl verlassen haben, eine ganze Oper gesehen zu haben“, sagt Regisseur Gregor Horres. „Die heilige Ente“ führt als Märchen und zugleich als Parabel auf Macht nach China: Götter stiften Verwirrung, weil ihnen fad ist. Die titelgebende Ente bringt dabei einen Kuli (Lohnarbeiter) in die Bredouille, der sich in eine Frau verschaut, die er ob seiner niederen Stellung nicht einmal ansehen dürfte – jene des Mandarin. Dazu gibt es noch vertauschte Gehirne und kollektiven Opiumrausch.

Komponist der ursprünglichen großen Oper – die Bearbeitung für Linz stammt von Rainer Schottstädt (2003) – war der in Niederösterreich geborene Komponist Hans Gál (1890–1987), der 1923 mit der Uraufführung von „Die heilige Ente“ den Durchbruch feierte. Da er jüdischer Abstammung war, bedeutete die Machtübernahme der Nazis (1933/1938) eine harte Zäsur in seinem Schaffen. Dramaturg Christoph Blitt: „Seine Musik ist von großer Klarheit, es lag auch Humor in ihr. Obwohl seine Zeiten sicher nicht humorig waren.“  (nb)

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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