Wie Jonathan Fine das Kunsthistorische Museum „Offener, zugänglicher und exzellenter“ machen will
Der neue Direktor Jonathan Fine informierte über seine Pläne für das Kunsthistorische Museum in Wien.
„Wir spielen in der Champions League der Museen in Europa, auf Augenhöhe mit London, Paris, Madrid und Berlin“, sagt der US-Amerikaner Jonathan Fine (56) bei seiner Antrittspressekonferenz als neuer Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums (KHM) in Wien. Als solcher hat er am 1. Jänner zugleich das Zepter des Museumsverbandes von Sabine Haag übernommen. Fine hatte zuvor die Geschicke des zum Verband gehörenden Weltmuseums Wien geleitet.
Verband soll zusammenrücken
Das KHM, das Weltmuseum und das Theatermuseum sollen künftig enger zusammenarbeiten. „Bis jetzt gab es mehr oder weniger ein Nebeneinander dieser drei Museen im Verband“, kritisiert Fine. „Ich möchte, dass wir das zu einem wesentlich stärkeren Miteinander weiterentwickeln. Das bedeutet auch, dass sie nicht nur im Kern-Entscheidungsteam sind, sondern auch in ihren Bereichen verbandsübergreifende Verantwortung für bestimmte Themen tragen werden“, sagt er. Das KHM und die anderen Museen im Verband möchte er außerdem einem „Remastering“ unterziehen. „Das beinhaltet drei klare Punkte: eine grundsätzliche Offenheit unseren Gästen gegenüber, eine größere Zugänglichkeit dieser drei Häuser, und einen neuen Schwerpunkt auf die Exzellenz nicht nur der Sammlungen, sondern auch der Wissenschaft und Forschung“, sagt er.
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„Einige Strukturen hier müssen agiler und etwas aufgebrochen werden, damit der Museumsbetrieb innovativer und effizienter wird“, sagt er auf die Frage, wie er in den Verband strukturell eingreifen werde. „Ich glaube, wir haben das große Potenzial, ein großes enzyklopädisches Museum in Europa zu werden.“
Zu den Besucherzahlen, die mit anderen Häusern der „Champions League“ nicht mithalten können, sagt er: „Es gibt sehr viel Potenzial, mehr Besucherinnen und Besucher in die Neue Hofburg, in die Schatzkammer, ins Schloss Ambras und ins Theatermuseum zu bringen. Wir werden dafür sorgen, dass wir die Häuser zugänglicher und offener machen.“
Zu den politischen Umbrüchen zeigte er sich zurückhaltend: „Wir wissen alle nicht, was im Kulturprogramm der nächsten Regierung stehen wird. Ich sehe es als meine Aufgabe, mit der nächsten Bundesregierung zusammenzuarbeiten, um die Arbeit der Museen bestmöglich zu unterstützen.“
Ab 11. März zeigt das KHM unter dem Titel „Arcimboldo – Bassano – Bruegel. Die Zeiten der Natur“ rund 100 Gemälde, Skulpturen und Objekte, darunter Hauptwerke von Giuseppe Arcimboldo, Jacopo und Leandro Bassano sowie Pieter Bruegel.