Die Leipziger Buchmesse 2022 steht im Zeichen der österreichischen Literatur
Österreich wird im Jahr 2022 Gastland der Buchmesse Leipzig. Das gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) bekannt.
"Diese Idee habe ich schon vor einigen Jahren als Sektionschefin verfolgt. Ich freue mich sehr, dass das nun in diesen schwierigen Zeiten ein deutliches Signal ist: Es geht weiter! Es gibt eine Zeit nach Corona!", so Mayer, die "volle Unterstützung" und eine extra Förderung des Gastlandauftritts versprach.
Mayer rechnet mit einer Sonderförderung in niedriger Millionenhöhe. Der österreichische Gastland-Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse 1995 hatte über ein Budget von 55 Millionen Schilling (circa vier Millionen Euro) für das Programm und 15 Millionen Schilling (1,09 Millionen Euro) für den Länderpavillon verfügt. Leipzig sei jene Messe, bei der die Literatur und das Lesen mehr als das Geschäft im Mittelpunkt stehen, so die Staatssekretärin, die daran glaubt, dass die Veranstaltung im Frühjahr 2022 wieder mit persönlichen Begegnungen zwischen Lesern und Autoren stattfinden können werde. Die diesjährige Ausgabe der Leipziger Buchmesse – mit der Schwerpunktregion Südosteuropa – wurde im März aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Die Messe 2021 findet von 27. bis 30. Mai statt, also zwei Monate später als üblich.
Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, zeigt sich über die Entscheidung für Österreich erfreut: "Der Zeitpunkt ist genau der richtige. Ein Gastlandauftritt Österreichs in Leipzig 2022 ist eine zielgerichtete und konkrete Aktivität und eine wichtige Hilfestellung für ein neues Durchstarten nach Corona."
Ein "Vierteljahrhundertereignis"
In Anspielung auf den Länderschwerpunkt im Jahr 1995 bei der Frankfurter Buchmesse, sieht IG-Autorinnen-Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss im Österreich-Fokus 2022 ein "Vierteljahrhundertereignis". Speziell angesichts der Absagen der heurigen Frankfurter Buchmesse sowie der für die heimische Branche wichtigen Messe "Buch Wien" komme dieses Signal "zum richtigen Zeitpunkt". Ein Auftritt als literarisches Gastland in Leipzig "würde auch unter normalen Umständen zu einer enormen Schubkraft bei Verlagen und Autoren führen. Er ist in Corona-Zeiten von umso größerer Bedeutung". Für Ruiss ist die Leipziger Buchmesse eine Publikumsmesse, bei der tatsächlich die Literatur die zentrale Rolle spiele. Außerdem sei sie eine wichtige "Literaturveranstalterin". Und in allen diesen drei Bereichen habe die österreichische Literatur ihre großen Stärken. Ruiss: "Sie muss diese jetzt nur noch einlösen." In der Branche werde nun ein intensives Nachdenken über den prestigeträchtigen Auftritt einsetzen.