Die Leitung der neuen Kultur GmbH ist komplett
OÖ Landes-Kultur GmbH: Isolde Perndl wird Alfred Weidingers kaufmännische Chefin, Michaela Seiser assistiert ihm.
Das Landesmuseum mit 15 Standorten und das Kulturquartier (samt OK Offenes Kulturhaus) werden am 1. April unter der Leitung von Alfred Weidinger zur Kultur GmbH verschmelzen (die OÖN berichteten ausführlich). Seit gestern steht Weidingers Team fest: Die in Ampflwang aufgewachsene Juristin und Betriebswirtin Isolde Perndl (39) wird der wissenschaftlich-künstlerischen Geschäftsführung untergeordnet die kaufmännischen Belange der Institution (Budget: 18,56 Millionen Euro) leiten. Bisher war der wegen der Kostenexplosion von 1,7 Millionen auf 4,85 Millionen Euro des Depot-Umbaus kritisierte Finanzchef Walter Putschögl der wissenschaftlichen Leitung gleichgestellt gewesen. Ende des Monats geht Putschögl in Pension.
Dass sie eine Ebene unter Weidinger arbeiten wird, störe Isolde Perndl nicht. "Herr Weidinger und ich werden einander so gut es geht unterstützen", sagt Perndl im Gespräch mit den OÖN.
Nach dem Gymnasium in Vöcklabruck studierte sie BWL und Jus in Innsbruck. Vier Jahre lang hatte sie beim Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG gearbeitet, ehe sie zuletzt bei Siemens VAI bzw. Primetals das Rechnungswesen und Controlling leitete. Seit einigen Jahren lebt sie in Altenberg bei Linz, Kunst und Kultur erlebe sie als Ereignis, und auf das Konzert von Sting am 26. Juli auf dem Linzer Domplatz freue sie sich in diesem Sommer besonders.
Beim abschließenden Hearing setzte sich Perndl gegen 34 weitere Bewerber durch. Schon 2012 hatte sie sich für den Chefposten des Landesrechnungshofs beworben, damals fiel die Entscheidung zugunsten Friedrich Pammers.
Am 1. April wird sie ihren neuen Job noch nicht antreten: "Ich muss mit meinem aktuellen Dienstgeber einige Details klären, ein genaues Datum kann ich noch nicht nennen."
Weidingers Assistentin Michaela Seiser (38) fängt erst am 1. Mai an. Die gebürtige Steirerin, die in Salzburg Kunstgeschichte studierte, wurde unter 50 Bewerbern ausgewählt und arbeitet aktuell bei der Sammlung Friedrichshof im Burgenland. Ihren neuen Chef kennt sie aus dessen Zeit als Vizedirektor der Wiener Albertina. Seiser hatte dort damals als Kuratorin gearbeitet. Außerdem war sie in der Residenzgalerie Salzburg, im Klimt-Archiv und an der Donau-Uni in Krems beschäftigt.
Die Kostenexplosion von über 3 Mio Euro, fast 200% Mehrkosten!!!, ist ein Kontrollversagen des Landeskulturreferenten von OÖ erster Güte.
Sich hinzustellen und den Überraschten zu geben ist eine Zumutung, denn rechtzeitige und regelmäßige Kontrollen, wie diese an der Universität Linz gelehrt werden sind in Privatunternehmen seit Jahrzehnten Standard.
Aber mit dem (treuhändisch zu verwaltendem) Geld der Steuerzahler wird sehr sorglos und leichtfertig umgegangen.