Digitale Kunst aus 82 Ländern
Prix Ars Electronica: Hauptpreise gehen an Peter Kutin aus Wien, Kalina Bertin aus Kanada und Paul Vanouse aus Amerika
Die Qual der Wahl hatte die gut 20-köpfige Jury des Prix Ars Electronica 2019. Sie hat aus 3256 Einreichungen aus 82 Ländern die Gewinner zu ermitteln. Allein 840 Einreichungen gab es in der neuen Kategorie "Artificial Intelligence & Life Art". Die drei Hauptpreise, eine Goldene Nica (10.000 Euro), geht an Künstler aus Kanada, den USA und Österreich.
Der Wiener Produzent und Komponist Peter Kutin erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Digital Musics", mit 873 Einreichungen die gefragteste. Seine Klangskulptur "Torso #1" erinnert an eine windmühlenartige Vogelscheuche, in deren vier Flügel 100-Volt-Lautsprecher eingebaut sind. Die Schallbewegungen können sowohl horizontal als auch vertikal wahrgenommen werden, was für den Zuhörer ein völlig neues Hörerlebnis bedeutet.
In der Sparte "Computer Animation" geht die Goldene Nica an die Kanadierin Kalina Bertin und ihr Team für "Manic VR". Inspiriert zu ihrem Dokumentarfilm sowie Virtual-Reality-Projekt über bipolare Störungen hat Bertin die Erkrankung ihrer Geschwister; ihr Anliegen ist es, mehr Empathie für das Krankheitsbild zu schaffen.
708 Einreichungen der Jugend
In der neuen Kategorie "Artificial Intelligence & Life Art" wird der US-Amerikaner Paul Vanouse ausgezeichnet: Seine selbstregulierende Kunstinstallation "Labor" fängt den Duft von Arbeit ein, indem Bakterien-Kulturen den Geruch von Menschen unter Stress nachahmen.
Die Jugend ist mit 708 Einreichungen in der Kategorie "u19 – Create Your World" stark vertreten. Erstmals ist sie geteilt in die Young Creatives (bis 14 Jahre) und die Young Professionals (14 bis 19 Jahre). Für Letztere wird eine Goldene Nica vergeben. Sie geht an den Wiener Alex Lazarov für seine fünfteilige Web-Serie "Dschungel". "Es ist ein Porträt meiner Heimatstadt und eine Liebeserklärung an die Generation Internet", erklärt der Filmemacher und YouTuber.
Eine weitere Auszeichnung, der Award of Distinction, geht u. a. an Schülerinnen der HLW für Kommunikations- und Mediendesign der Kreuzschwestern in Linz. Die jüngste preisgekrönte Teilnehmerin ist Mina Sophie Hackl (9 Jahre) aus Altenberg bei Linz.