Rechtsstreit um „Nur noch ein einziges Mal“: Baldoni verklagt die New York Times auf 250 Millionen Dollar
Der Rechtsstreit zwischen Justin Baldoni und Hollywood-Star Blake Lively eskaliert und greift auf die Qualitätszeitung über.
Die Erste, die Schlagzeilen machte, war sie: Blake Lively, US-Schauspielerin („Gossip Girl“) und Ehefrau von Ryan Reynolds („Deadpool“), reichte am 20. Dezember in Kalifornien Klage gegen Justin Baldoni ein, ihren früheren Regisseur für den Kinofilm „Nur noch ein einziges Mal“. Dieser war im Spätsommer auch in Österreich zu sehen.
Die 37-Jährige wirft Baldoni sexuelle Belästigung am Set des Films und eine Schmutzkübelkampagne gegen sie vor, zu der sich Baldoni und sein professionelles Umfeld entschlossen haben sollen, nachdem Lively beim Dreh um ein klärendes Gespräch wegen Baldonis unangemessenen Verhaltens gebeten hatte. Jetzt spitzt sich der Rechtsstreit zu. Der 40-Jährige reichte nun seinerseits eine Klage ein – nicht gegen Lively, sondern gegen die New York Times (NYT). Er wirft dem US-Qualitätsmedium Rufschädigung vor, nachdem es als Erstes über die vermeintliche Schmutzkübelkampagne gegen Lively berichtet hatte. Er fordert 250 Mio. Dollar Schadenersatz.
Baldoni wirft der Zeitung vor, zusammen mit Lively seinen Ruf zu zerstören und Beweise oder Hinweise, die ihren Behauptungen widersprechen würden, ignoriert zu haben. Der Artikel beruhe auf aus dem Kontext gerissener und irreführender Kommunikation. Die NYT wies die Vorwürfe zurück: Der Bericht sei „penibel recherchiert“ worden, Tausende Seiten Originaldokumente (inklusive E-Mails und Textnachrichten) seien durchgearbeitet worden. Eine Stellungnahme von Baldoni und seinem Team sei im Artikel zur Gänze wiedergegeben worden. Am Dienstag (31. Dezember) reichte Lively noch eine Klage (in New York) gegen Baldoni und sein Team ein: Darin wirft sie ihm erneut sexuelle Belästigung beim Dreh ebenso vor wie den Versuch, ihren Ruf „zu zerstören“.
Konkret wirft Lively Baldoni, seinem PR-Team und dem Studio hinter dem Film nun vor, einen „mehrstufigen Plan“ zur Schädigung ihres Rufs verfolgt zu haben. „Nur noch ein einziges Mal“ handelt von Gewalt durch Männer an Frauen. Dass Lively bei der Werbekampagne zum Film lächelnd mit Blumen sowie mit Alkohol und Haarprodukten ihrer Eigenmarken posierte, war in Medien und im Netz teils heftig kritisiert worden. Baldoni, der im Film Livelys neuen Lebenspartner Ryle spielt, soll versucht haben, die Kritik zu verstärken.
Konkret soll Lively ihrem Ex-Regisseur etwa vorwerfen, wiederholt vor ihr von seiner vermeintlichen früheren Pornosucht gesprochen zu haben. Ihre Vorwürfe betreffen auch Produzenten Jamey Heath.
Baldoni und er sollen wiederholt Livelys privaten Bereich betreten haben, als diese ihr Baby gestillt hatte. Erst nach einer Einigung auf einen Forderungskatalog, den Lively allen vorgelegt hatte, konnte der Dreh des Films fortgesetzt werden.