"Es tut mir in keinster Weise leid"
Kabarettist Lukas Resetarits über sein neues Programm, Corona und sein Wut-Video, das im Vorjahr zum Rücktritt von Kultur-Staatssekretärin Ulrike Lunacek beitrug
Lukas Resetarits zeigt sein neues Programm "Das Letzte: kein Abschied" morgen in Laakirchen erstmals in Oberösterreich. Im Vorjahr erregte der Kabarettist mit einem Video auf Social Media Aufsehen. Darin beklagte er, dass die Kulturbranche bei den Corona-Hilfen ignoriert wurde, und sagte in Richtung der damaligen Kultur-Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne): "Blasen wir ihr den Marsch! Geigen wir die gesamte grüne Kultur-Partie heim." Kurz danach trat Lunacek zurück. Das Video bereue er nicht, sagt der 73-Jährige heute: "Es tut mir in keinster Weise leid. Es war unerträglich, wie diese Amtsträgerin mit ihrem Ressort umging."
OÖN: Sie kommen mit dem Programm "Das Letzte" nach Laakirchen. Was ist für Sie das Letzte?
Lukas Resetarits: Das gibt’s vieles. Das Verhalten mancher Impfverweigerer. Auch manche Entscheidungen und fast schon kriminelle Geschichten in der Politik. Ich habe einen großen Gerechtigkeitssinn. Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch, nicht im Arbeitszimmer, sondern im solidarischen Sinn der Gesellschaft.
Fällt unter die Kategorie "das Letzte" auch der Umgang der Regierung mit Corona?
Auf alle Fälle. Vor allem, dass man nicht Politik, sondern permanent Werbung für sich selbst macht. Dass man oft nur Überschriften produziert und Ankündigungen zurückhält, damit sie der Heiland, der junge Bundeskanzler, bringen kann, das ist das Letzte.
Was kritisieren Sie konkret?
Dass die Maßnahmen oft unklar sind und vage und manchmal nicht stimmen. Die Lichter am Ende des Tunnels stellen sich am Ende als entgegenkommende Lokomotive heraus. Jede Verkündigung enthält irgendwie eine Manipulation, eine kleine leichte Unwahrheit, auch eine Unschärfe ist eine Unwahrheit. Viele Leute sind durch die Werbung im Boulevard verblödet und daher nicht imstande, Informationen, die zwischen den Zeilen zu lesen wären, zu hören. Wer nicht in der Qualitätspresse liest, sondern lieber das Geheul der elenden Boulevardmedien übernimmt, kann nicht differenzieren. Aber genau das ist angesagt: Die Leute sollten mehr differenzieren und kritisch abwägen.
Ihr Video verursachte letztlich den Rücktritt von Ulrike Lunacek bei. War es das, was Sie wollten?
Ich hatte keine politischen Absichten. Es war eine Analyse und Kritik an einer Staatssekretärin, die für ein Ressort und Menschen zuständig war, die sie nicht interessierten und die das kaum verhehlen konnte. Ich wollte sagen: Da sitzt ein Mensch auf einem Platz, auf den sie nicht will oder nicht hingehört. Ich glaube, ich habe Frau Lunacek sogar einen Gefallen getan. Das war erbärmlich. Die Künstler gehören ja nicht zu den Bussi-Bären dieser Regierung und daher ließ man sie in der Anfangsphase unter den Tisch fallen. Und die uns zu vertreten habende Staatssekretärin hat nichts unternommen, wobei man sagen muss, dass es ja auch einen zuständigen Minister gibt. Es war unerträglich, wie diese Amtsträgerin mit ihrem Ressort umging. Insofern tut mir das in keinster Weise leid. Ich habe ja nicht für mich geredet. Es ging mir um all die Tausenden im Kulturbereich Tätigen.
Arbeitet Lunaceks Nachfolgerin Andrea Mayer besser?
Ja, auf alle Fälle. Sie kennt sich im Kulturbereich aus und hat Verständnis für Kunst- und Kulturschaffende. Vor allem ist sie an einem Dialog interessiert. Von Frau Lunacek wurden wir ja nicht einmal ignoriert. Auch die für Künstler nötigen Maßnahmen wurden von Frau Mayer und der Stadt Wien umsichtig und gut organisiert.
Sie sind eine der maßgeblichen Stimmen in der Kultur im Land. Hätten Sie Ihre Kritik nicht anders anbringen können?
Nein. In dem Moment nicht. Es gibt einen einzigen Satz, den ich bis zu einem gewissen Grad bereue, nämlich, als ich sagte, dass die Grünen aus dem Parlament verschwinden sollen. Das ist in der Rage passiert. Ich möchte die Grünen im Parlament haben, aber in Opposition. Da sind sie besser als in der Regierung. Es gibt sicher Ausnahmen, aber die Grünen hängen an der Leine der türkisen Regierung.
Derzeit nur rund 60 Prozent der Österreicher geimpft. Wie kann die Quote erhöht werden?
Es gibt zwei Möglichkeiten: einen GTI oder eine Watschn. Im Ernst: Man sollte bei jedem größeren Event einen Impfbus hinstellen und die Leute wie eine Laufkundschaft zum Impfen holen. Es braucht kreative, lustige Ideen. Für eine große Immunität müssen 80 Prozent oder mehr geimpft sein. Es ist eine wirksame solidarische Maßnahme. Man schützt nicht nur sich selber, sondern auch die anderen. Dann können’s die Türln wieder aufmachen und alle können wieder saufen gehen in den Après-Ski-Stadl.
Tipp: Lukas Resetarits ist am 30. September um 20 Uhr im ALFA Laakirchen, am 20. Oktober um 19.30 Uhr in der Stadthalle Wels und am 28. Oktober um 20 Uhr in der Spinnerei Traun zu sehen.
Ich finde die Arroganz dieses alten Karikaturisten unerträglich. Es wäre schön, wenn Leute wie er, Stermann, Grissemann etc. endlich einmal - vor allem im ORF - jungen Künstlern Platz machen würden.
Sie meinen Kabarettisten? Peinlich!
".... und alle können wieder saufen gehen in den Après-Ski-Stadl" .... dafür soll ich mich impfen lassen, ja ganz bestimmt.
Der Herr Kabarettist kommt sich inzwischen auch als so etwas Besseres vor, dass er alle anderen für Pöbel hält.
Ausserdem hat, was ein Resetarits über das Impfen verlautet, in etwa so viel Wert als wenn ein Papagei irgendwas krächzt. Wer bitte frägt diesen alternden Ex-Kabarettisten um seine Meinung ob er sich impfen lassen soll?
Die an Größenwahn leidenden werden immer mehr.
Zustimmung bis auf ein Detail: Die von Größenwahn betroffenen LEIDEN nicht darunter, sondern die anderen.
Da sind manche wohl etwas verwirrt, wenn einer die Wichtigkeit der Impfung betont, aber gleichzeitig den Kurz kritisiert. Für den durchschnittlichen Forumspöbler kann ja jeder Geimpfte nur ein Basti-Anbeter sein.
man muß schon ein echter Wiener sein um den Resitarits –Clan zu mögen😉😎
man muß schon ein echter Provinzler sein um den Resitarits –Clan nicht zu mögen😉😎
Richtig 🤣
Bin ein gebürtiger Innviertler in Linz und ich liebe den "Resetarits-Clan". Lukas ist sowieso der beste und ich kann seinen Aussagen zu 99,9 Prozent zustimmen.
Mir gehen mittlerweile die meisten Kabarettisten, welche die Politik kritisieren am Zeiger. Alles und jeden niedermachen, der Meinung sein nur die eigene Ansicht ist richtig und null Toleranz gegenüber anders denkenden. Der Clou daran ist der gleiche wie hier im Forum, keiner hat gesichert bessere Lösungen.
Sind ja auch keine Politiker,
sondern Kabarettisten!
Zitat aus obigen Interview:
"Wie kann die Quote erhöht werden?
Es gibt zwei Möglichkeiten: einen GTI oder eine Watschn."
Gewalt (Watschen) als Lösung vorzuschlagen ist schrecklich. Fürchterlich, das ein Kleinkünstler so denkt.
Wenn Sie nicht erkennen, dass dieser Teil der Antwort Satire war, sollten Sie sich auch Ihre Kommentare sparen. Es geht direkt danach weiter mit "Im Ernst: ...". Das ist für normale, sinnerfassend lesende Leute ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Formulierung davor nicht ernst gemeint war.
Warum meinten Sie nicht: "Belohnung für Dummheit (GTI) als Lösung vorzuschlagen ist schrecklich. Fürchterlich, das ein Kleinkünstler so denkt"?
"Im Ernst: Man sollte bei jedem größeren Event einen Impfbus hinstellen und die Leute wie eine Laufkundschaft zum Impfen holen. Es braucht kreative, lustige Ideen. "
Du meinst dieser Absatz ist "ernster" zu nehmen???
*lol*
Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch, nicht im Arbeitszimmer, sondern im solidarischen Sinn der Gesellschaft. Ich bin kein Fan von L.R. darum hat er mir Copyright für diesen Sager zu zahlen *fg*
Hr. Resetarits ist ein geldgieriger Schnösel. Einer von denen, die gleich groß Jammern obwohl sie genug auf der Seite haben, was ich ihm auch vergönne aber bitte nicht gleich Jammern und Klagen .
Sehr viel Scharfsinn und wohltuende Normalität beim Hr. Resetarits 👍
Sehe ich auch so, ist auch gut wenn jemand Dinge unverblümt ausspricht, die sich andere Personen öffentlichen Lebens nicht zu sagen trauen.
So wie: Das Verhalten der Impfgegner ist das Letzte.
Wer sich nicht solidarisch zeigen kann, hat in einer Gesellschaft - im doppelten Sinn - nichts verloren.
Seit wann ist "Impfen" solidarisch?????
Selbstschutz, net mehr, net weniger!
Hon...
Leute wie sie werden das halt nie begreifen.
Was denn?
Klär mich bitte auf.....nochmal..............oder freuts dich nicht????
Mich freuts: Infizierte belegen Spitalsbetten und kosten dem Gesundheitssystem Geld.
Der gute Mann vergisst, dass er auch einmal 36 war und damals meinte, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben.
"Für eine große Immunität müssen 80 Prozent oder mehr geimpft sein. Es ist eine wirksame solidarische Maßnahme. Man schützt nicht nur sich selber, sondern auch die anderen." ...die große Immunität, soso.
"...die Grünen hängen an der Leine der türkisen Regierung."
Und das wie keine andere Partei zuvor.