Ilja van den Bosch: "Tanz ist Kunst, aber wie Hochleistungssport"
Am Georg-von-Peuerbach-Gymnasium können die Talente der OÖ. Tanzakademie seit Herbst Schule und Training optimal verbinden.
Es ist kurz vor 14 Uhr. "Eins, zwei, drei!" Sechs junge Mädchen springen federleicht vor dem Georg-von-Peuerbach-Gymnasium in die Luft. "Passt", ist Fotograf Alex Schwarzl endlich zufrieden. Ihre Ausdauer haben die Tänzerinnen der OÖ. Tanzakademie schon bewiesen. Seit 14. September besuchen sie das Gymnasium in Linz-Urfahr, das seit 2018/19 einen Sporttalente-Zweig führt. Und seit heuer mit der OÖ. Tanzakademie kooperiert. "Tanz ist Kunst, aber es ist wie Hochleistungssport", sagt deren künstlerische Leiterin Ilja van den Bosch, einst selbst Tänzerin am Linzer Landestheater, das die OÖ. Tanzakademie 2013 mit dem Landesmusikschulwerk und dessen Tanzkoordinatorin Isolde Setka gegründet hat. Van den Bosch: "Wir haben mehrere Jahre eine schöne Schule gesucht, mit der wir gut kooperieren können. Es geht darum, die Kinder zu entlasten. Sie sind zehn Stunden pro Woche im Ballettsaal", was den Tänzerinnen beim Fotoshooting anzusehen ist. Biegsam wandern Beine zu den Ohren.
"Es ist toll und lustig, und die Choreografien sind super. Klassisches Ballett gefällt mir, bei Modern finde ich die Musik cool, und Flamenco finde ich zum Tanzen sehr schön", erzählt Atiana Barisic. Die Zehnjährige ist extra von Scharnstein nach Linz übersiedelt. Unter der Woche wohnt sie bei ihrer Tanzkollegin, am Wochenende fährt sie heim. "Wir haben bis halb zwei Schule, dann essen wir in der Schule und gehen zum Training. Am Abend schreiben wir die Hausübung." Anstrengend? "Ein bisschen." "Die positiven Eigenschaften, die sie in den Tanz investieren, übertragen sie auf den Unterricht. Sie haben mehr Eifer, sind besser organisiert", sagt Herbert Kirschner, Direktor des Peuerbach-Gymnasiums. Was sie einmal werden will, weiß Atiana ganz genau: "Ballettlehrerin oder Tänzerin." (kasch)