"Fliegendes" Auto und Heißluftballon-Ballett bei der Klangwolke
Ein Auto, das in die Luft gehoben wird, ein Netz aus Menschen in 40 Metern Höhe, sieben Heißluftballone: Die Linzer Klangwolke am 7. September verspricht spektakulär zu werden
„Ich bin nervös wie ein Kind, dem man gerade das Spielzeug gebracht hat“, sagt Carlus Padrissa. Der Chef der spanischen Künstlergruppe La Fura dels Baus wird am Samstag, 7. September (20.30 Uhr), die Linzer Klangwolke unter dem Titel „Pioneers – 52 Hz“ im Donaupark gestalten. Die Truppe, die bereits für die Klangwolke 2018 verantwortlich war, steht für spektakuläre Inszenierungen.
Heuer stehen acht Pioniere im Mittelpunkt, die ihre Forschungen auch gegen große Widerstände betrieben, von Nikola Tesla bis Johannes Kepler, von Jane Goodall bis Marie Curie. „Es wird eine Reise von den Tiefen der Ozeane bis in die Weiten des Weltalls“, verspricht Rene Esterbauer, kaufmännischer Geschäftsführer der LIVA, die die Klangwolke veranstaltet. Der erste Pionier wird ein Wal (gemeinsam mit dem Walforscher Roger Payne) sein – was auch den Titelzusatz 52 Herz erklärt. Denn üblicherweise kommunizieren Wale auf 42 Herz. Da in der Tiefsee immer wieder 52-Herz-Töne auftauchen, wird angenommen, dass diese Töne von einer bisher unbekannten Walart stammen könnten. La Fura dels Baus hat eine riesige Walfigur gebaut, die sie in der Donau auf- und abtauchen lässt.
Musikalisch unterlegt wird die Klangwolke mit der 1918 uraufgeführten und für die Klangwolke adaptierten Planetensuite von Gustav Holst, dessen sieben Sätze den Planeten Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun gewidmet sind. Die Sätze werden je einem der Pionierinnen und Pioniere zugeordnet, Erde/Wal/Payne stellt Padrissa separat an den Beginn und den Schluss.
Erzählt werden die Pionier-Geschichten mit imposanten Mitteln. So wird auf einem Schiff ein Auto meterhoch nach oben gehievt, sieben Heißluftballone zeigen einem Ballett gleich eine Choreografie, eine Figur aus dutzenden Menschen wird in der Luft schweben, auch das bereits von 2018 bekannte Netz aus Menschen wird wieder zu sehen sein. Auf einem 50 mal 20 Meter großen Wasservorhang werden Projektionen gezeigt.
Der technische Aufwand für die Klangwolke, die rund eine Million Euro kostet, ist wie immer riesig: 700 Mitarbeiter sind im Einsatz, davon 130 Statisten, die bis zu 40 Meter in der Luft schweben. Gestern wurden die sieben Kräne im Donaupark positioniert, auf der Donau werden drei Plattformen, zwei Schubschiffe und 13 Kleinboote unterwegs sein. Dazu kommen 350 Scheinwerfer, 100 Lautsprecher und zwei riesige LED-Walls, die das Geschehen live übertragen. Doch all die Technik hat für Carlos Padrissa nur ein Ziel, wie er sagt: „Wir wollen die Menschen verzaubern.“
So viel Aufwand ist mehr Attraktion als Kunst.
Wird sie auch im TV übertragen?
der ORF OÖ streamt live
Kein Feuerwerk, kein Interesse