Mozarts blickt in der "Türkenoper" in Seelenwelten
"Das Schöne und Schwierige an Mozart ist das Offene, Transparente", sagt Katharina Müllner.
Bei dessen "Entführung aus dem Serail" – ab Freitag am Musiktheater Linz – hat die Wienerin, die das dritte Jahr am Landestheater Linz als Korrepetitorin mit Dirigierverpflichtung engagiert ist, erstmals die alleinige musikalische Leitung inne. Ihre Linzer Feuertaufe am Pult hat die 27-Jährige bereits mit "Eine Nacht in Venedig", dem "Vogelhändler" sowie Familien- und Schulkonzerten erfolgreich bestanden. Mozart begleitet sie schon länger, in Chemnitz hat sie dessen "Zauberflöte" dirigiert. "Die Entführung aus dem Serail" sei noch "inniger und emotionaler. Es sind Menschen, mit denen man mitfühlen kann", sagt Müllner über die so genannte "Türkenoper", in deren Mittelpunkt zwei eigensinnige Frauen stehen, verkörpert von Brigitte Geller (Konstanze) und Theresa Grabner (Blonde).
Die Frage nach dem Fremden
Die Inszenierung liegt in Händen von François De Carpentries (Regie) und Karine van Hercke (Ausstattung), die 2018 "La Clemenza di Tito" wie "Così fan tutte" und 2017 "Don Giovanni" in Linz auf die Bühne brachten. "Jedes Werk stellt eine wichtige Frage, diesmal lautet sie: Was ist das Fremde?", sagt der Franzose, der das Werk ins beginnende 20. Jahrhundert – in die letzte Zeit des Osmanischen Reichs – verlegt und in eine Rahmenhandlung einbettet. Ihr Bühnenbild gestaltet Van Hercke wie "einen surrealen Traum mit orientalischen Elementen", Film und Video. (kasch)
Infos, Karten: 0732/7611 -400, www.landestheater-linz.at