Nestroy: Beckmann und Martens beste Darsteller
Oberösterreichische Nominierte gehen bei Theaterpreis leer aus.
"Karin Henkels klug und diskret Facetten ausleuchtend inszenierte Shakespeare-Adaption "Richard the Kid & the King" wird als Theaterereignis in Erinnerung bleiben. Allen voran Lina Beckmann in der Titelrolle, die dieses erschaffene Monster mit dem Herz einer Bühnen-Berserkerin zum Leben erweckt hat."
So stand am 16. August in den OÖNachrichten in einer Bilanz der Salzburger Festspiele über Shakespeares "Richard the Kid & the King" zu lesen.
Ähnlich dürften es die Juroren des 22. Theaterpreises "Nestroy", der gestern ohne Publikum im Theater an der Wien vergeben worden ist, gesehen haben. Sie würdigten die grandiose Leistung Lina Beckmanns mit dem Preis der besten Darstellerin. Zwei der fünf Nominierten sind Akteurinnen mit oberösterreichischen Wurzeln: Die gebürtige Paschingerin Birgit Minichmayr als Maria in "Maria Stuart" bei den Salzburger Festspielen und Marie-Luise Stockinger aus St. Florian als Sally Poppy in "Das Himmelszelt" im Burgtheater. Beide gingen diesmal allerdings leer aus.
Lina Beckmanns männliches Pendant ist Michael Maertens. Der Burgschauspieler überzeugte in Franzobels "Der Leichenverbrenner" in der Rolle Karel Kopfrkingls und als Adam in "Automatenbüffet" von Anna Gmeyner – jeweils im Akademietheater.
Den Preis für die beste Regiearbeit holte sich Barbara Frey für "Automatenbüfett" im Akademietheater. Das Lebenswerk von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wurde ebenso ausgezeichnet, den Publikumspreis erhielt Verena Altenberger, die heuer als Buhlschaft an der Seite von Lars Eidinger im Salzburger Jedermann glänzte.
Ohne Preis blieb auch das Linzer Landestheater, das für Kleists "Der zerbrochne Krug" als beste Bundesländerproduktion nominiert war, sowie die Linzer Dramatikerin Teresa Dopler für das Stück "Das weiße Dorf".
Nestroy 2021
Beste Darsteller: Lina Beckmann, Michael Maertens
Beste Nebenrolle: Mehmet Atesçi
Beste Regie: Barbara Frey für „Automatenbüfett“
Bester Nachwuchs: Paula Nocker und Gregor Schule
Beste Ausstattung: Nina von Mechow für Bühne „Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer“ (Wiener Festwochen)
Corona-Spezialpreis: „Krasnojarsk“, Schauspielhaus Graz
Beste Off-Produktion: „Precarious Moves“, Tanzquartier Wien
Beste Bundesländer-Aufführung: „dritte republik“, Schauspielhaus Graz
Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum: „Einfach das Ende der Welt“, Schauspielhaus Zürich
Bestes Stück: Miroslava Svolikova für „Rand“, Schauspielhaus Wien