Osterfestspiele Salzburg: Jubel für "Meistersinger"
Jahrzehntelang war sie in Salzburg nicht zu hören, jetzt ist sie ein Publikumserfolg. Richard Wagners einzige nicht nach einer mythologischen Vorlage verfasste Oper ist dem humorvollen Umgang mit der hehren, meisterlichen Kunst des Singens gewidmet.
Am Samstag war die Premiere von "Die Meistersinger von Nürnberg" bei den Osterfestspielen Salzburg.
Regisseur Jens-Daniel Herzog riskiert nicht allzu viel, die Handlung ist bunt illustriert und mit dem einen oder anderen lauwarmen Gag aufgemöbelt: Alles in allem eine Art "Otto-Normal-Wagner". Das Bühnenpersonal spielt mit- und zueinander und bringt die Handlung trotz des sperrigen Textes gut über die Rampe.
Bühnenbildner Mathis Neidhardt und Kostümbildnerin Sibylle Gädeke siedeln die Geschichte in einem ästhetischen Niemandsland an. Es gibt neoklassizistische Bauteile genauso wie die traditionelle deutsche "Land-Kultur" und moderne Elemente.
Maßgeblich verantwortlich für den einhelligen Jubel nach fast sechs Stunden Oper waren Dirigent Christian Thielemann, die Sächsische Staatskapelle und der Staatsopernchor aus Dresden, der Bachchor Salzburg und die Solisten.
Fazit: Eine gute, zu Recht beklatschte Festspielproduktion. In die Operngeschichte eingehen wird sie aber ganz sicher nicht.